Naturstandort von Ptilostemon afer: Die Balkan-Elfenbeindistel kommt vom Balkan bis Klein-Asien in Bergregionen von der submontanen bis zur montanen Stufe auf trocken-warmen, (voll-)sonnigen Hängen, in nur kurzzeitig gelegentlich wasserführenden, kiesigen Bachbetten und den hochgelegenen Schotterbänken von Gebirgsflüssen vor.
Die Standorte sind skelett- und basenreich, gut durchlässig und relativ nahrhaft.
In heißen Felsanlagen spielt die Elfenbeindistel ihre Qualitäten aus.
Beschreibung: Die Balkan-Elfenbeindistel ist eine zweijährige bis kurzlebige Staude, die aus einer strahlenförmigen Rosette einen 50 bis 80, auf nahrhaften Böden auch bis zu 120 cm hohen, belaubten Blütenstand mit rosa-violetten Blütenköpfen treibt. Die Blütezeit liegt im Juli/August.
Im Spätsommer erscheinen wollige Samenstände und die Pflanzen sterben danach so gut wie immer ab.
Sehr ähnlich, aber noch seltener zu bewundern ist
Ptilostemon echinocephalus mit zur Blütezeit verzweigt-buschigem Wuchs und vollkommen zuverlässiger Selbstversamung.
Die Schmuckwirkung der Blattrosetten ist unstrittig.
Verwendungshinweise: Die ganzjährig sehr attraktive Art wird nur selten verwendet, da sie aufgrund ihrer Kurzlebigkeit nur für intensiv betreute Anlagen in Frage kommt.
Die Elfenbeindistel ist eine sehr aparte, ungewöhnliche Alternative für Felssteppen und sonnig-warme, gut drainierte Alpinarien oder Trockenmauern in mediterranen Anlagen.
Die Ästhetik der Samenstände erschließt sich konventionellen Betrachtern vermutlich nicht automatisch. Auf der Felskuppe trohnt hier übrigens die selten verwendete Dianthus giganteus.
Kultur
Ptilostemon afer ist nur als Saatgut erhältlich.
Eine dauerhafte Kultur ist nur bei ausreichend offenen Bodenstellen möglich, die Selbstaussaat erfolgt dann meist willig. Es kommt aber auch vor, dass sie die erfolgreiche Reproduktion verweigert.
Je sonniger und wärmer die Standorte sind, desto wohler fühlt sich die Art. Auch Trockenstress stellt kein Hindernis dar, im Gegenteil schwächt er wüchsigere Konkurrenten.
Auch im Winter muss ein rascher Wasserabzug gewährleistet sein. Erhöhte Wuchsorte und schottrige Bodensubstrate sind entsprechend förderlich bzw. erforderlich.
Ab dem Spätsommer nimmt sie die abgestorbene Gestalt an, die bis in den Spätwinter strukturstabil bleibt.