Pseudosasa japonica // Japanischer Pfeilbambus

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Pseudosasa japonica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Pseudosasa japonica

Der Japanische Pfeilbambus kommt im westlichen Korea und im Süden Japans im Unterwuchs luftfeuchter Bergwälder vor. Als traditionelle Gartenpflanze hat er es in wintermilden Regionen vieler Kontinente aber zur Einbürgerung gebracht.

In Europa gilt Pseudosasa japonica in Frankreich, Italien, Großbritannien, der Schweiz und Österreich als Neophyt.

Am Naturstandort bevorzugt die Art mehr oder weniger frische bis feuchte, nahrhafte und neutrale bis leicht saure Böden in licht halbschattigen bis absonnigen Lagen. Staunasse Flächen werden gemieden.

Vitale Hecke aus Pseudosasa japonica in der Innenstadt von Zürich. Der Asphaltweg dient als Rhizomsperre, kann aber durchaus unterwandert werden.

Beschreibung
Der Japanische Pfeilbambus ist ein in der Regel immergrünes, in rauhen Lagen und harten Wintern auch komplett zurückfrierendes Solitär-Gras. Er erreicht Wuchshöhen von gut 3,0 (4,0) m Höhe. Am Naturstandort wird die Art auch bis zu 5 m hoch.

Durch weitstreichende, ausgesprochen expanisve Wurzelausläufer entstehen rasch dichte, wuchernde Bestände.

Noch deutlich breitere Blätter hat Sasa palmata zu bieten, die aber ebenfalls wuchert.

Stilvolles, aber bewässerungsintensives und nicht winterfestes Arrangement in großem Pflanzkübel

Verwendungshinweise
Pseudosasa japonica gehört zu den beliebtesten Bambusarten, ist aber dennoch deutlich selterner zu sehen als die hortigen Garten-Bambusse wie Fargesia murielae. Mit den breiten Blättern und dem fern-östlichen Erscheinungsbild ist die Art visuell sehr ansprechend.

Ihr tatsächliches Einsatzspektrum ist aber begrenzt aufgrund des aggressiven Wuchs. Die unterirdischen Rhizome sind auch mit Rhizomsperren nicht dauerhaft einzuhegen. Hindernisse können auch in einem Meter Tiefe unterwandert werden. Schäden an Pflasterflächen, Mauerwerk und Einfassungen sind möglich.

Eine räumlich nahe Kombination mit Stauden ist dauerhaft nicht möglich. Robuste Sträucher duldet der Pfeilbambus zwar, stimmige Bilder ergeben sich aber meist nur in Verbindung mit Gehölzen von mehr oder weniger exotischer Ausstrahlung.

Auftragsplaner sollten aus Haftungsgründen vorsichtshalber von einem Einsatz der Art absehen.

Torsituation mit Pseudosasa japonica (vorne) und Fargesia murielae

Die selten verwendete Form 'Variegata' ist schwachwüchsiger und wuchert weniger aggressiv. Sie kommt v.a. als Solitär an absonnigen Mauern und dunklen Gehölzrändern schön zur Geltung. Sehr ähnlich - wenn auch niedriger bleibend - ist dieser Sorte Hibanobambusa tranquillans 'Shiroshima'.

Wo dem Pfeilbambus ausreichend Platz zur Verfügung gestellt oder eine effektive Rhizomsperre hergestellt werden kann, können schöne Bilder in asiatischen Gärten, exotischen Waldrandsituationen und im Umfeld reduzierter Architektur erzielt werden. Pseudosasa japonica ist gut schnittverträglich und kann breite, hohe und dichte Hecken und Sichtschutzelemente bilden.

In sehr großen Pflanzkübeln entstehen repräsentative Wirkungen, allerdings ist der Betreuungsaufwand (Bewässerung) hoch und der Wurzelballen sollte nicht durchfrieren.

Wo kalte Ostwinde ungeschützt wirken dürfen, entstehen oft unschöne Blattschäden.

Kultur
Die oberirdischen Triebe sind anfällig gegen tiefe Frosteinwirkungen und v.a. Wintersonne bei gefrorenem Boden, der die Wasserversorgung unterbindet. Es sollten daher windgeschützte, zumindest im Winter absonnige, gerne luftfeuchte Standorte gewählt werden. Hier entwickelt sich auch das Blattwerk am vitalsten.

Nach einem Totalverlust der oberirdischen Triebe treibt Pseudosasa japonica in Mitteleuropa meist wieder aus und erreicht noch im Jahr nach dem Frostschaden fast wieder die ursprüngliche Wuchshöhe.

Etablierte Exemplare sind überraschend trockenheitsverträglich. Sie trotzen nach zwei bis drei Jahren mit unterstützender Bewässerung durchaus dem Wurzeldruck im unmittelbaren Wurzelteller eines Großbaumes und dem dazugehörigen Regenschatten der Baumkrone. Der Ausbreitungsdrang ist hier zwar träge und auch die Höhenentwicklung ist deutlich schwächer, kümmerlich wirkt das aber dennoch nicht.

Staunässe sollte vermieden werden.

Sorten:
  • Tsutsumiana: "Grüner Zwiebelbambus" mit aufgeblasenen Internodien, 150 bis 200 cm hoch, etwas trägwüchsiger, ungewöhnlicher, durchaus aparter Anblick
  • Variegata: nur 150 bis 200 cm hoch, unregelmäßig grüne, creme-weiß gestreifte, creme-weiße mit grünen Streifen oder fast gänzlich grünen Blättern an ein und derselben Pflanze. Durch Teilung lassen sich Exemplare mit reinen Blattfarben-Eigenschaften abtrennen. Die Varietät ist trägwüchsig, der Ausbreitungsdrang beherrschbar
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