Veronica spicata (Pseudolysimachion spicatum) // Ähriger Blauweiderich

Familie Scrophulariaceae, Braunwurzgewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Veronica spicata (Pseudolysimachion spicatum)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Veronica spicata

Der Ährige Blauweiderich ist in nahezu ganz Europa verbreitet und dringt östlich bis Zentral-Asien und Zentral-Sibirien vor.

In Deutschland kommt er vorrangig im nord-ostdeutschen Tiefland vor. In der Schweiz ist er v.a. im Alpenraum, Wallis, Tessin und Jura relativ verbreitet.

Massenbestand im Nord-Osten Brandenburgs am Fuß der Silberberge.

Veronica spicata wächst bevorzugt in basenreicheren Magerrasen, trocken-warmen Blut-Storchschnabel-Säumen und in lichten Steppen-Eichen-Wäldern.

Die Art gedeiht auf stickstoffärmsten, durchlässigen Substraten. Die Standorte sind meistens ausgesprochen wärmebegünstigt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (6)  Feuchte (3)  Reaktion (7)  Stickstoff (2)

Der Ährige Blauweiderich in einer Magerweide im Süden der Uckermark zusammen mit der weit verbreiteten Zypressen-Wolfsmilch.

Beschreibung
Veronica spicata ssp. spicata ist eine wintergrüne, horstige Staude von bis zu 40 cm Wuchshöhe. Die Stängel sind an der Basis niederliegend und erst dann aufsteigend. Das Laub ist grün.

Die blauen Blüten erscheinen sehr ausdauernd von Anfang Juli bis Ende August und stehen in einer langen, ährenartigen Traube.

Die Art wird auch unter der Bezeichnung "Pseudolysimachion spicatum" geführt.

Ähnlich ist die osteuropäisch verbreitete Veronica incana, die etwas niedriger bleibt, stärker bodendeckend wächst und silbriges Laub aufweist. Im Handel wird diese Art auch als Unterart "Veronica spicata ssp. incana" geführt.

Manche Exemplare zeigen ein besonders kräftiges Blau.

Verwendungshinweise
Veronica spicata ist eine gute Option für den Vordergrund trocken-warmer Rabatten, Steppenpflanzungen, Alpinarien und extensiven Kräuterrasen.

V.a. in naturhaften, von Gräsern dominierten Anlagen setzt die Art positive Akzente.

Insbesondere die Wildform mit ihrem unwahrscheinlich klarem Blau ist in größeren Gruppen immer wieder ein überzeugender Anblick. Für den Vordergrund von Steppenanlagen und Kiesgärten bieten sich insbesondere die etwa gleich hohen Partner aus natürlichen Volltrockenrasen wie Allium carinatum subsp. pulchellum, Anthyllis montana, Pimpinella saxifraga oder Stachys recta an. Für die Wiesenoptik kann gut eine Matrix aus Koeleria glauca sorgen.

Naturidentischer Einsatz zusammen mit Karthäuser Nelke und Steppen-Lieschgras.

Kultur
Auf (mäßig) trockenen, (voll-) sonnigen Magerstandorten ist der Ährige Blauweiderich konkurrenzfähig. Außerhalb solcher Extremstandorte wird er mit der Zeit durch Verschattung verdrängt bzw. ist schlecht wahrnehmbar.

In ausgeprägten Trockenphasen scheint die Art zu welken und zu vergehen, erwacht aber nach einer Regenspende umgehend zu neuer Vitalität, als wäre nichts geschehen. Am Naturstandort ist das regelmäßig zu beobachten und der Grenzgang zwischen Leben und Tod scheint zur Strategie zu gehören. In feuchten Sommern treten unvermittelt Massenblüten auf, wo in trockeneren Jahren nur Einzelexemplare wahrnehmbare Lebenszeichen von sich geben.

Zeiten größter Trockenheit übersteht der Blauweiderich in einer Art Duldungsstarre. Ob diese Exemplare allerdings tatsächlich nach dem nächsten Regen ihre Blüte fortsetzen, mag man dann doch nicht recht glauben.

Insbesondere die rosafarbene Auslesen zeichnen sich durch eine eingeschränkte Vitalität aus.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Die meisten Auslesen gelten als entbehrlich, da entweder wenig vital, kurzlebig oder unansehnlich. 'Alba' ist zumindest optisch eine Bereicherung.

Sorten:
  • Alba: bis 30 cm hoch, weiße Blüten
  • Bacarolle: bis 40 cm hoch, rosenrote Blüten
  • Blaufuchs: 25-40 cm hoch, blaue Blüten (entbehrliche Sorte)
  • Blauteppich: 25-30 cm hoch, teppichartig niederliegend mit aufrechten, mittel-blauen Blütentrauben, unzuverlässig (entbehrliche Sorte)
  • Heidekind: bis 25-30 cm hoch, burgunder-rosa Blüte, unzuverlässig (entbehrliche Sorte)
  • Rosa Zwerg: bis 20 cm hoch, rosa Blüte
  • Rotfuchs: 25-30 cm hoch, tief rosa-rote Blüte, unzuverlässig (entbehrliche Sorte)

  • Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des Arbeitskreises Staudensichtung

    Bilder






























    'Alba'















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    15-30 cm Höhe
    30-60 cm Höhe
    weiß
    rot
    rosa
    hell-blau
    blau
    rosé-weiß
    pink
    Juli
    August
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    sehr gut
    Mittel
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    konkurrenzschwach
    Sandtrockenrasen
    Steppenrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Staudenfluren Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Wärmeliebende Trocken-Gebüsche
    Eichenwälder
    Steppen-Eichenwälder
    Subkont. Kiefern-Eichenwälder
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    winter-/immergrün
    Felssteppen
    Steppen