Naturstandort von Prunus spinosa (Gewöhnliche Schlehe):
Prunus spinosa kommt von Nordafrika bis Mitteleuropa, vom Balkan bis Vorderasien vor. Der Schlehdorn besiedelt die Tiefebenen bis montanen Höhenstufen.
Im Deutschland ist die Schleh so gut wie flächendeckend häufig. Sie ist eine Kennart der Schlehengebüsche, die als Feldhecken oder sonnige Waldmäntel auftreten. Außerdem leiten Schlehengebüsche die Wiederbewaldung auf Magerrasen ein.
Die Schlehe wächst bevorzugt auf mäßig trockenen bis frischen, basenreicheren Böden, die ohne Einfluss des Menschen in Mitteleuropa durchweg von Buchenwäldern eingenommen würden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (7) Feuchte (4) Reaktion (7) Stickstoff (-)
Im April prägen blühende Schlehen ganze Landschaften.
Beschreibung
Prunus spinosa ist ein sommergrüner, durch zahlreiche Wurzelausläufer breite Dickichte aufbauender Strauch von bis zu 5 (6) m Höhe. Die Art wächst allerdings nicht besonders schnell.
Die weißen Blüten erscheinen zahlreich vor dem Laubaustrieb Ende April. Die Blüten kontrastieren zur schwarz-braunen Rinde der Triebe. Die Äste sind stark bedornt.
Die blauschwarzen, kleinen Früchte sind bitter und werden nach dem ersten Frost geerntet und für die Schnapsbrennerei verwendet. Man kann für den Eigenbedarf allerdings auch schon vor dem Frost ernten und die Reifung im Gefrierfach erzwingen.
Es gilt als gesichert, dass Prunus spinosa eine der Elternarten der
Hauspflaume ist. Als weitere Kandidatin wird die
Kirschpflaume vermutet.
Alte Schlehengebüsche sind nahezu undurchdringlich.
Verwendungshinweise
Der Schlehdorn ist eine sehr gute Art für Blütenhecken in der freien Landschaft und in geräumigen Gärten bzw. Parkanlagen sowie für voll-sonnige bis halbschattige Gebüsche vor Baumgruppen in parkartigen Anlagen.
Nach der Etablierung ist der Ausbreitungsdrang der Art signifikant, was in beengten Platzverhältnissen zu Problemen führt.
Auch im Straßenraum stellt der Expansionsdrang in Verbindung mit der Wuchshöhe in den meisten Fällen ein Problem dar, obwohl die Art sehr gut mit stadtklimatisch belasteten Standorten zurecht kommt und auch hitzeverträglich ist.
Einmal etabliert, breitet sich Prunus spinosa rasch in die Fläche aus.
Kultur
Als Wurzelkriech-Pionier dringt Prunus spinosa in angrenzende Freiflächen ein und kann nur in mindestens einmal jährlich gemähten Wiesen unterdrückt werden.
In schattigen Lagen ist die Blüte sehr spärlich oder unterbleibt.
Gegenüber den Bodeneigenschaften ist die Schlehe sehr tolerant, Nährstoffarmut und Trockenphasen verlangsamen zwar den Wuchs, setzen die Vitalität aber nicht herab.
Der Anwuchserfolg wurzelnackter Ware ist mäßig, ist der erste Sommer eher trocken, sind hohe Ausfallraten einzukalkulieren.
Aus der Nähe sind die Früchte attraktiv, allerdings haben sie keinerlei Fernwirkung.
Sorten:
- Plena: gefüllt weiß blühend, schwachwüchsiger, nur bis 3 (3,5) m hoch
- Purpurea: braun-rotes Laub, weiße Blüten, schwachwüchsig, nur bis 2,5 (3) m hoch
- Rosea: rosa Blüte, wüchsig wie die Art