Beschreibung
Naturstandort
Prunus laurocerasus kommt im Norden der Türkei am Schwarzen Meer, im Kaukasus und am Süd-Ufer des Kaspischen Meeres vor. In Europa gibt es Vorkommen vom Balkan bis zum Westufer des Schwarzen Meeres.
In Teilen Italiens, im Nordwesten Frankreichs und auf der Iberischen Halbinsel sowie in Großbritannien ist die Lorbeerkirsche neophytisch eingebürgert.
Sie steigt von sub-montanen Höhen bis in die subalpine Stufe auf und wächst im Unterwuchs frischer Buchenwälder sowie in baumfreien Buschlandschaften.
Beschreibung
Die Lorbeerkrische ist ein immergrüner, meist breitwüchsiger Großstrauch, der allerdings trägwüchsig ist. Die Blätter sind glänzend dunkelgrün.
Die aufrechten, weißen Traubenblüten erscheinen im Mai. Das Laub und v.a. die Kerne der Kirschfrüchte sind giftig und können bei Kindern zu Todesfällen führen. Gekocht als Marmelade sind die Früchte dagegen essbar.
Es gibt zahlreiche Auslesen, die allerdings alle mehr oder weniger ausgeprägt breitwüchsig sind. Es gibt auch nahezu bodendeckende Sorten.
Verwendungshinweise
Prunus laurocerasus ist ein sehr beliebter, pflegeleichter Strauch für die Unterpflanzung von Baumbeständen in öffentlichen Grünanlagen.
Es entstehen meist sehr statische Pflanzflächen, die zwar den Wunsch nach Sauberkeit und Ordnung erfüllen, aber wenig aufregend sind. Durch die häufige Verwendung im öffentlichen Raum und in lieblosen Vorgärten ist die Art für anspruchsvolle Ansätze nur nach sorgfältiger Abwägung einsetzbar.
In repräsentativen Anlagen kann die Lorbeerkirsche v.a. als Formschnittgehölz und für imposante Schnitthecken Akzente setzen, wird aber v.a. im südlichen Mitteleuropa auch hierfür inflationär verwendet.
In Pflanzgefäßen können gepflegte Solitäre ebenfalls wirkungsvoll sein, der Wurzelballen darf aber nicht durchfrieren.
Kultur
Prunus laurocerasus ist schatten- und wurzeldruckverträglich, dann allerdings ausgesprochen trägwüchsig.
Die Lorbeerkirsche bevorzugt frische, mehr oder weniger neutrale und durchlässige Böden, übersteht aber nach der Etablierung mitteleuropäische Sommer auch ohne Bewässerung. Vitalitätsverluste sind bei regelmäßigem Trockenstress aber unübersehbar.
Die Art ist etwas frostempfindlich. Winterschäden enstehen dabei v.a. als Trockenschäden, wenn bei noch gefrorenem Boden durch Warmfronten zu erhöhter Transpiration über die immergünen Blätter kommt und der Wasserbedarf nicht gedeckt werden kann. Dieser Effekt lässt sich an windgeschützten und auch vor Wintersonne geschützten Standorten meistens vermeiden.
Sorten:
Cherry Brandy: 0,9/2,0 m hoch/breit, starkwüchsig, kaum Winterschäden, blühschwach
Etna: 1,8/1,8 m hoch/breit, dicht und mittel-wüchsig, geringe Winterschäden
Mano: 1,3/1,6 m hoch/breit, mittel-wüchsig, geringe Winterschäde, blühfreudig
Mischeana: 0,7/2,5 m hoch/breit, starkwüchsig, bronzener Blattaustrieb, kaum Winterschäden
Mount Vernon: 0,3/1,0 m hoch/breit, sehr schwachwüchsig, geringe Winterschäden, keine Blüte
Otto-Luyken: 1,3/2,0 m hoch/breit, mittel-wüchsig, mittlere Winterschäden, blühstark
Paradise: 1,6/2,0 m hoch/breit, stark-wüchsig, kaum Winterschäden
Schipkaensis: 1,7/2,0 m hoch/breit, dicht und stark-wüchsig, kaum Winterschäden, blühstark
Schipkaensis Macrophylla: 1,5/1,8 m hoch/breit, stark-wüchsig, kaum Winterschäden, sehr blühfreudig
Van Nes: 1,0/1,8 m hoch/breit, mittel-wüchsig, mittlere Winterschäden, blühfreudig
Zabeliana: 1,2/1,9 m hoch/breit, mittel-wüchsig, kaum Winterschäden
Bewertung der Sorten durch Bund deutscher Baumschulen e.V. http://www.gehoelzsichtung.de/gehoelze/prunus.htm: FETT= ausgezeichnete Sorten, Unterstrichen = sehr gute Sorten