Prunella vulgaris // Gewöhnliche Braunelle
Beschreibung
Naturstandort von Prunella vulgaris
Das Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Braunelle erstreckt sich über die gesamte Nordhemisphäre von den Gebirgslagen in den Subtropen bis in den borealen Norden.
Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz ist sie nahezu flächendeckend heimisch und steigt von den Tieflagen bis in subalpine Höhenlagen auf.
Prunella vulgaris in einem Halbtrockenrasen
Prunella vulgaris ist eine Kennart des Wirtschaftsgrünlandes und kommt v.a. in Fettweiden auf meist basenreicheren, frischen Böden vor. Sie profitiert hier von ihrer hohen Schnitt- und Verbissverträglichkeit. Als gleichermaßen trittverträgliche Art kommt sie auch in Trittrasengesellschaften stetig vor.
Kurzrasige Vegetationsstrukturen kommen ihrem hohen Lichtbedarf entgegen. Da das Schnittregime die Konkurrenzkraft kraftiger Stauden und Hochgräser minimiert, kann die Gewöhnliche Braunella dann sogar auf stickstoffreichen, humosen Lehmböden bestehen.
Außerhalb des Intensivgrünlandes wird sie dagegen auf stickstoffärmere Substrate z.B. in Halbtrockenrasen verdrängt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (5) Reaktion (7) Stickstoff (-)
Massenbestand in einer intensiven Mähwiese mit Trifolium repens und Trifolium pratense.
Beschreibung
Prunella vulgaris ist eine wintergüne, durch Ausläufer teppichartige Bestände aufbauende Staude.
Die Wuchshöhe variiert von gut 5 cm auf Tritt- und Mährasen und bis 30 cm in extensiv-Wiesen.
Die violett-blauen Blütenähren erscheinen von Juni bis Ende September.
Die Gewöhnliche Braunelle war in der Volksmedizin sowohl in Europa als auch in Asien eine bedeutende Heilpflanze und wird auch heute noch aufgrund ihres Gehaltes u.a. an Gerbsäuren und ätherischen Ölen in der Kosmetik für Salben eingesetzt. Junge Blätter können auch Salaten beigefügt werden.
Ähnlich ist die etwas wüchsigere, in der Gartenkultur aufgrund der etwas größeren Blütenkrone bedeutsamere Prunella grandiflora, mit der aber auch natürliche Hybride (Prunella x spuria) in allen Übergangsformen gebildet werden. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist das letzte Blattpaar, dass bei Prunella vulgaris unmittelbar unterhalb des Blütenstandes sitzt, während bei Prunella grandiflora der Blütenstand (kurz) gestielt ist.
Der Blütenstand ist recht charakteristisch.
Verwendungshinweise
Die Gewöhnliche Braunelle wird nur als Saatgut gehandelt. Sie ist eine gute Option für intensiver betretene oder drei bis fünfmalig gemähte sowie gelegentlich befahrene Auffahrten.
In mageren Kräuterrasen mit niedriger Begleitflora ist die Gewöhnliche Braunelle ebenfalls eine Bereicherung. In mehr oder weniger intensiv bewirtschafteten, kurzrasigen Weiden sind insbesondere Bellis perennis, Trifolium repens, Veronica chamaedrys oder Plantago media natürliche Prtner, die sich auch für die Gartenkultur eignen würden.
Die zierliche Art muss generell in sehr großen Gruppen oder gar flächig eingesetzt werden, um Wirkung zu entfalten.
Kleine Braunelle in einer einschürigen Magerwiese mit Daucus carota, Trifolium pratense und
Ranunculus acris
Kultur
Auf ärmeren, warmen, sonnigen und gelegentlich abtrocknenden Standorten ist eine Kultur unaufwändig. Bei Vertritt oder regelmäßiger Mahd ist sie auch auf nahrhaften Substraten zuverlässig zu kultivieren.
Die Art neigt unter konkurrenzarmen Bedingungen auch zur Versamung.