Primula vulgaris // Stengellose Schlüsselblume

Familie Primulacea, Primelgewächse
Pflanzen pro qm 30.00
Wikipedia Primula vulgaris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Primula vulgaris:

Die Stengellose Schlüsselblume kommt vom nordafrikanischen Atlasgebirge über die Iberische Halbinsel bis in das südliche Skandinavien vor. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über den Balkan und die Türkei  bis zum Kaukasus bzw. Syrien und den Libanon.

In Deutschland ist die Stengellose Schlüsselblume deutlich seltener als die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) oder die Echte Schlüsselblume (Primula veris) und kommt urwüchsig nur in den Küstenregionen von Nord- und Ostsee sowie in den Bayerischen Alpen vor. In den niedersächsischen und mecklenburgischen Küstenregioenen sind die Vorkommen nahezu vollständig erloschen. Die Art gilt in Deutschland entsprechend als gefährdet.

In der Schweiz hat sie ausgeprägte Verbreitungsschwerpunkte im nördlichen Mittelland, Jura und im Tessin.


Primula vulgaris in einer halbschattigen Wiese.

Sie ist eine Kennart der Buchen-Wälder, wo sie an halbschattigen bis absonnigen Stellen auf basenreicheren, mäßig nahrhaften Standorten meist individuenreiche Bestände entwickelt.

Die Art kommt zudem stetig in mageren, frischen Wirtschaftswiesen und in
Schlehen-Gebüschen vor.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (5)  Kontinentalität (2)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)


Die Stengellose Schlüsselblume ist im Erscheinungsbild recht variabel. rosa und gelbliche Formen kommen auch nebeneindander vor.

Beschreibung: Primula vulgaris ist eine sommergrüne, horstige Rosettenpflanze von 5 bis 10 cm Wuchshöhe.

Die stengellosen, bodennah stehenden Blüten sind blass-gelb bis fast weiß mit grünlich-gelbem Basalfleck, in Unterarten auch blass-violett-rosa oder rosa. Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Februar bis Anfang Mai.

Die Stengellose Schlüsselblume bildet natürliche Art-Hybriden mit Primula veris und Primula elatior ist die wichtigste Elternart der Garten-Primeln. Aber auch bei den Primula-Elatior-Hybriden ist sie wohl mit im Spiel.

Mitunter wird auch "Primula acaulis" als korrekte wissenschaftliche Benennung favorisiert.


Primula vulgaris ssp. sibthorpii wirkt zarter als der Typ...

Verwendungshinweise: Die Verwendungswürdigkeit von Primula vulgaris leidet leider unter der habituellen Nähe zu den beliebten und allgegenwärtigen Garten-Primeln. Sie verbreitet daher schnell ebenfalls einen biederen Eindruck.

Erschwerend kommt hinzu, dass nicht immer die reine botanische Art geliefert wird, sondern wuchskräftigere Auslesen. Ihnen fehlt die zarte Anmutung, die die Wildform für naturhafte Situationen durchaus reizvoll macht.

Gelingt es jedoch, die botanische Art zu beziehen, kann sie in naturnahen, größeren Waldbeständen oder extensiven Wiesen, in denen sie verwildern darf, als Ergänzung zu anderen Frühlingsgeophyten eingesetzt werden. In den heimischen Buchenwäldern Norddeutschlands bildet sie z.B. Blühgemeinschaften mit dem Dunklen Lungenkraut (Pulmonaria obscura), dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und dem Gelben Buschwindröschen (Anemone ranunculoides).

Als traditionelle Gartenpflanze kommt auch ein Einsatz in Bauerngärten in Frage. Selbst hier ist vom Einsatz der Garten-Hybriden eher abzuraten.


... und bietet ebenfalls violett-rosa oder gelblich-weiße Blüten.

Kultur: Auf nicht zu nahrhaften, nicht zu schattigen, frischen Standorten benötigt die Art keine nennenswerte gärtnerische Unterstützung. Sie hält sich auch in ein- bis dreischürigen, frischen Magerwiesen meist sicher.

Die Stengellose Schlüsselblume neigt recht sicher zur willigen Selbstausbreitung, zumindest wo ihr nicht höhere Konkurrenten wie immergrüne Gräser oder Koniferen die Frühlingssonne streitig machen. Das Saatgut keimt bei 16-20 Grad willig und rasch. Die Keimlinge werden danach gerne etwas kühler weiterkultiviert.

Sorten:
  • ssp. sibthorpii: blass rosa-violette oder gelblich-weiße Blüten, etwas zarter als der Typ, kaum im Handel erhältlich
  • Bilder
























    ssp. sibthorpii



    ssp. sibthorpii



    ssp. sibthorpii

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    bis 15 cm Höhe
    weiß
    hell-gelb
    rosa
    violett
    März
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    frisch
    feucht
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    absonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Asien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    Vord. Orient
    befriedigend
    Mittel
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Frischwiesen
    Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Schlehen-Gebüsche
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Flattergrasbuchenwälder
    Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
    Montane Buchenwälder
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Waldgarten
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Lebensbereich
    Gehölz/Wald
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren