Primula sieboldii // Siebold-Primel

Familie Primulacea, Primelgewächse
Pflanzen pro qm 14.00
Wikipedia Primula sieboldii
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Primula sieboldii

Die Siebold-Primel kommt von Korea über den Nord-Osten Chinas bis in die Amurregion im Norden und Japan im Osten vor.

Sie wächst an frischen bis feuchten, nicht zu schattigen Stellen in Laubmischwäldern. Die Böden sind durchlässig, kalkarm und sauer sowie mäßig nahrhaft bis nahrhaft.



Primula sieboldii vor einem Bestand von Astilbe japonica

Beschreibung

Primula sieboldii ist eine sommergrüne Staude von gut 25 cm Wuchshöhe. Die Art entwickelt einen langsam kriechenden Wurzelstock, mit dem sie allmählich breitere Horste bildet.

Die großen, violett-rosa Blüten erscheinen ab Mitte April. Sie stehen an blattlosen Stielen in locker-halbkugeligen Blütenständen deutlich über dem Laub. Die Kronblätter sind deutlich eingekerbt.

Die weich behaarten, rosettig angeordneten Blätter sind - für Primeln ungewöhnlich - deutlich gelappt. Sie ähnelt darin Primula polyneura, deren Einzelblüten aber kleiner bleiben und die dadurch etwas weniger artifiziell wirkt.

Nach der Blüte zieht Primula sieboldii oft schon im Hochsommer ein.

Verwendungshinweise

Primula polyneura ist eine ungewöhnliche Primelvertreterin mit deutlich asiatischem Duktus. Durch die großen Einzelblüten wirkt sie fast wie eine Balkon- oder Zimmerpflanze. Auch das recht große Laub mit dem gewellten Blattrand zieht Aufmerksamkeit aufsich.

Die Siebold-Primel kann in asiatischen Gestaltungsansätzen in und exotischen Waldgärten verwendet werden. Wo betont  naturhafte Aspekte im Vordergrund stehen, kann sie aber auch kontraproduktiv sein. Generell wirkt sie im Umfeld von Felsen am Überzeugendsten.

Es ist hilfreich, sie in eine Matrix aus niedrigen, wintergrünen Waldgräsern wie Luzula pilosa oder Carex plantaginea bzw. entsprechenden Farnen wie Polypodium vulgare einzubinden und sie ansonsten für sich alleine wirken zu lassen. Größere, eng zusammenstehende Gruppen wirken sehr plakativ, ein lockerer Verbund einzelner Exemplare reicht aus, um einer großen Fläche ihren Stempel aufzudrücken.



Die Integration in eine Fläche des spät austreibenden Hakonechloa macra ist keine schlechte Idee. Das Gras treibt spät aus, dass es die früh einziehende Primel nicht beeinträchtigt. Gleichzeitig verhindert es über den Sommer die Etablierung störenden Wildwuchses.

Kultur

Die Art  liebt dauerhaft frische bis feuchte, humos-durchlässige, saure Böden und kann bei längeren, tiefen Barfrösten Schaden nehmen. Windgeschützte Standorte, idealerweise sogar unter einer Falllaubdecke, verhindern dies.

Außerhalb von Fels-Nischen-Standorten, in denen Konkurrenzstauden mangels offenen Bodens keinen Zugang finden, ist die konkurrenzschwache Art nur in intensiv gärtnerisch betreuten Anlagen dauerhaft zu halten.

Saatgut keimt bei etwa 16-20 Grad meist zuverlässig und innerhalb von 14 Tagen. Die Keimlinge möchten dann gerne etwas kühler weiterkultiviert werden.

Sorten:
  • Coshibori: innenseitig zart rosé-weiß, außenseitig zart-rosa Blüten
  • Frilly Blue: bläulich-grau-violette, stark eingebuchtet bzw. grob gefranste Kronblätter
  • Kashima: hell-violette Knospen, weiße, ganz zart violett überlaufene, stark eingebuchtet bzw. grob gefranste Kronblätter
  • Queen of Whites: rein-weiße, stark eingebuchtet bzw. grob gefranste Kronblätter
  • Sangoguko: rosa-violett mit weißlich aufgehelltem Zentrum

Bilder












Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
15-30 cm Höhe
weiß
rosa
violett
rosé-weiß
Mai
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
frisch
gut drainiert
nicht austrocknend
feucht
halbschattig
sommerlich schattig
absonnig
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
durchlässiger Lehm
humos
organische Böden
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
stark sauer
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
mittlere Böden
reiche Böden
sehr wintermilde Lage
frostarme Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Asien
Ostasien/China/Mandschurei
Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
Sibirien
befriedigend
Hoch
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
konkurrenzschwach
Asiatisch-Exotischer Garten
Repräsentative Gärten
Waldgarten
Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Hauptsortiment
sommergrün
Gehölz/Wald
Alpinum
Gehölzrand/Staudenfluren