Die Mehl-Primel kommt in den Gebirgsregionen nahezu der gesamten Nordhemisphäre vor. In den gemäßigten Breitenlagen steigt sie auch bis in die Tieflagen hinab.
In Deutschland gibt es auch eiszeitliche Reliktstandorte in den Flusstal-Mooren Mecklenburg-Vorpommerns. In der Schweiz ist sie weit verbreitet und fehlt nur im Mittelland, Jura und Tessin weitgehend.
Die Mehlprimel zusammen mit dem Bayerischen Enzian an einem sickerfeuchten Hang in den Bayerischen Alpen.
Die Mehlprimel besiedelt hier von den Tallagen bis in die alpine Stufe sonnige, stickstoffarme Kalk-Quellmoore und Sickerwasseraustritte an Hangkanten. Die oft gut drainierenden Standorte zeichnen sich durch häufig wechselnde Feuchtigkeitsgrade in Abhängigkeit von Niederschlagsereignissen ab.
Primula farinosa kommt ansonsten stetig in sickerfeuchten, montanen Blaugras-Rasen und mageren Feuchtwiesen auf (An-)Moorböden vor.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und ausgesprochen kalkhaltig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG... zur Legende Licht (8) Temperatur (-) Kontinentalität (4) Feuchte (8) Reaktion (9) Stickstoff (2)
Beschreibung
Primula farinosa ist eine sommergrüne, horstige Rosettenpflanze. Namensgebend sind die weißlich bemehlten Blätter.
Die rundlichen Blütendolden stehen an bis zu 15 cm langen Stielen und sind rosa-violett. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli.
Verwendungshinweise Die Mehlprimel ist eine sehr gute Art für das naturhafte Alpinarium. Die zierliche Art kommt nur in übersichtlichen, d.h. kleineren, dafür detailreichen Gartenräumen wirkungsvoll zur Geltung.
Hilfreich sind natürlich auch Pflanzorte in unmittelbarer Nähe von Wegen und Plätzen.
Dieses Exemplar führt die bemehlten Blätter vorbildlich vor.
Kultur/Pflege von Primula farinosa
Die Art ist lichtliebend und konkurrenzschwach. Eine dauerhafte Kultur mit einigermaßen vertretbarem Pflegeaufwand ist nur auf kalkreichen und extrem stickstoffarmen Böden in sonnigen Lagen möglich.
Anders als viele andere Alpinisten leidet sie im Tiefland nicht unter den wärmeren Sommertemperaturen. Dennoch sollte man ausgesprochene Warmstandorte z.B. vor Südmauern eher meiden.
Nahrhaftere Standorte wie hier kann die Mehlprimel nur sehr begrenzt in üppigeres Wachstum umsetzen.