Naturstandort von Populus nigra: Die Schwarz-Pappel kommt natürlicherweise in Mittel- und Südeuropa in den Weichholzauen großer Flüsse und Ströme vor.
In
Deutschland hat sie ihren Verbreitungsschwerpunkt im nord-östlichen Tiefland, im Alpenvorland und dem gesamten Rheintal. In der
Schweiz ist sie im Mittelland, Wallis und Tessin relativ weit verbreitet.
Populus nigra besiedelt feuchte bis nasse, nahrhafte Substrate, die von Frühjahrs- oder Sommerhochwässern regelmäßig, aber nicht allzu langanhaltend überflutet werden. Die Schwarz-Pappel wächst häufig auf sandig-kiesigen, basenreicheren Böden.
Genetisch reine Schwarz-Pappeln werden auch in der Naturlandschaft zunehmend von Populus x canadensis, einer Hybride mit der nordamerikanischen Populus deltoides, verdrängt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (8) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Beschreibung: Populus nigra ist ein sommergrüner, bis 30 m hoher und 20 m breiter, schnellwüchsiger aber eher kurzlebiger Baum. Die Normalform zeichnet sich durch einen verzweigten, im Alter fast malerischen Habitus aus.
Sowohl die rötlichen Kätzchen der männlichen Bäume als auch die grünlichen Kätzchen der weibichen Bäume sind wenig zierend. Der baumwollartige Samenflug verursacht im April mitunter den Eindruck von Schneetreiben.
Die Schwarz-Pappel neigt zur Ausbildung in Parkanlagen lästiger Wurzelschößlinge.
Verwendungshinweise: Die Schwarzpappel ist für die gärtnerische Verwendung mit Ausnahme der Säulenpappel ('Italica') recht unbedeutend. Ein sinnvoller Einsatz ist v.a. in naturnahen Parkanlagen mit Bezug zu größeren Fließgewässern denkbar.
Aufgrund der hohen Produktion von Totholz und der damit einhergehenden Astbruchgefahr sind aber aus Gründen der Verkehrssicherheit z.B. Eichen oder Eschen ästhetisch-funktional eigentlich immer die bessere Wahl.
Die beliebte, säulenartige Auslese 'Italica' ist nur in Sonderfällen einsatzwürdig. In der Landschaft stellt sie eine "Anomalie am Horizont" dar, im Stadtraum bereitet sie frühzeitig Probleme aufgrund von Astbruch. So wird sie heute nicht mehr als Straßenbaum in Erwägung gezogen. Selten wird sie als raschwüchsige, hohe Schnithecke kultiviert.
Kultur: Wie die meisten Gehölze gedeiht die Schwarz-Pappel befreit von ökologischen Konkurrenzbedingungen in Kultur in einem breiten Spektrum von Standorteigenschaften.
Das Pappel-Laub bildet nährstoffarmen Rohumus und zersetzt langsam. In Teichanlagen ist es lästig. Die intensive Durchwurzlung eines weitstreichenden Wurzeltellers erzeugt hohen Konkurrenzdruck und erschwert die Unterkultur mit Stauden, Rasen und sogar Sträuchern.
Sorten:
- Afghanica: Säulenform, gut 20 m hoch mit weißlicher Rinde, wärmebedürftig und nur für geschütze Sonderstandorte, selten im Handel
- Charkowiensis: pyramidaler Wuchs, bis 30/9 m hoch/breit
- Italica: säulenförmiger Wuchs mit straff aufrechten Ästen und rel. schütterer Belaubung, bis 25 (35) m hoch, 3-5 m breit, männlicher Klon ohne Fruchtwolle
- Italica Foemica: Etwas breitere Säulenform, weiblich mit Fruchtwolle, junge Triebe mit orangener Rinde (selten im Handel)
- Plantierensis: raschwüchsige, gut 30 m hohe Pyramidenform, gute Belaubung und relative Windbruchfestigkeit