Polygonatum odoratum // Echter Salomonssiegel, Wohlriechende Weißwurz

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Polygonatum odoratum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Polygonatum odoratum

Der Echte Salomonssiegel ist in ganz Europa und Asien in den gemäßigten Breitengraden beheimatet.

In Mitteleuropa kommt sie von den Tiefebenen bis in die subalpinen Höhenlagen vor. In Deutschland fehlt sie nur in der nord-westlichen Tiefebene und in der Schweiz ist sie mit Ausnahme des Mittellandes überall recht häufig.

Polygonatum odoratum im lichten Eichen-Wald mit einem Unterwuchs von Anemone nemorosa.

Polygonatum odoratum ist eine Kennart der  Blut-Storchschnabel-Gesellschaften der trocken-warmen, süd-exponierten, stickstoffarmen und basenreicheren Gehölz-Säume.

Nebenvorkommen hat die Art in lichten Eichen- und Kiefern-Wäldern und lichten Stellen von armen, nicht zu sauren Ausbildungen von Hainsimsen-Buchen-Wäldern.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (5)  Feuchte (3)  Reaktion (7)  Stickstoff (3)

 Ausgesprochen sommertrockener Naturstandort auf basenreichem Sand am Rande eines Kiefern-Forsts in Brandenburg.

Beschreibung
Polygonatum odoratum ist eine sommergrüne, bis 20-40 cm hohe Staude. Im laufe der Zeit bilden sich durch unterirdische Rhizomausläufer rasige Bestände.

Aus einem langsam kriechendem Rhizom entspringen unverzweigte, bogig überhängende Triebe mit weißen, wohlriechenden Blüten ab Ende Mai. Sie stehen einzeln oder zu zweit an einem Blütenstiel. Die runden Früchte sind bläulich-schwarz.

Im Herbst verfärbt sich das Laub in attraktive, fahle Gelbtöne.

Die Pflanze ist in allen Teilen giftig.

Sehr ähnlich ist die höherwüchsige, ebenfalls heimische Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum), die jedoch schattige, frische und eher nahrhafte Buchenwälder besiedelt. Die Vielblütige Weißwurz treibt außerdem wesentlich früher aus und hat oft schon Blütenknospen angesetzt, bevor der Echte Salomonssiegel Ende April an der Oberfläche erscheint.

Wie bei den meisten Weißwurze ist auch beim Salomonssiegel die Herbstfärbung erwähnenswert.

Verwendungshinweise
Der Salomonssiegel hat einen charakteristischen Habitus und ist eine zurückhaltend-aparte Option für naturnahe, sonnig-warme Gehölzränder oder lichten Trockenwälder.

Solche Naturstandorte bieten z.B. mit Anemone sylvestris, Anthericum ramosum, Geranium sanguineum, Campanula persicifolia, Campanula rapunculoides, Clematis recta, Teucrium chamaedrys oder Digitalis grandiflora eine Vielzahl gartenwürdiger Begleiter an.

Mit der weiß-grün panaschierten Auslese "Variegatum" oder der im Austrieb schwarz-violett-stengeligen "Jinguji" lassen sich schöne, nicht zu plakative Akzente in repräsentativen Anlagen aller Art setzen. Sie bieten sich auch für die Kübelhaltung in betont reduzierten Gestaltungsansätzen an.

'Variegatum' im Verbund mit Lamium argentatum

Kultur
An geeigneten Standorten benötigt die Art nach der Etablierung praktisch keine gärtnerische Unterstützung.

In konkurrenzarmen, lockeren Substraten ist der Ausbreitungsdrang hoch und es entstehen flächige Bestände. Polygonatum odoratum bleibt dabei aber duldsam und bedroht lediglich niedrige Sonnenanbeter.

Sorten:
  • Flore Plena: gefüllt blühend, trägwüchsig, nur bis 40 cm hoch, selten im Handel
  • Jinguji: im Austrieb mit schwarz-violettem Stängel und dazu kontrasitierenden, grünen Blättern. Der Stängel vergrünt später
  • Pleniflorum: mit gefüllten Blüten
  • Red Stem: kräftig weinroter Stengel, frisch-grünes Laub, selten im Handel
  • Variegatum: creme-weiß gestreifte Blätter, violett überlaufener Austrieb
  • Bilder
























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    flächendeckend
    30-60 cm Höhe
    grünlich-weiß
    weiß
    Mai
    grün
    blau-grün
    weiß
    panaschiert
    zierende Herbstfärbung
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    giftig
    ausgeprägt
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Staudenfluren
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Afrika
    Nordafrika
    gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Bergheiden
    Wacholdergebüsche
    Wärmeliebende Trocken-Gebüsche
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
    Eichenwälder
    Bodensauere Eichenmischwälder
    Steppen-Eichenwälder
    Felshang Flaumeichenwälder
    Nadelwälder
    Kiefernwälder
    Sand-Kiefernwälder
    Kiefern-Steppenwälder
    Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich
    Asiatisch-Exotischer Garten
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Heidegarten
    Waldgarten
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    Gehölz/Wald
    Gehölzrand/Staudenfluren