Naturstandort von Pleioblastus chino:
Dieser Bambus kommt in Japan urwüchsig und im Osten Chinas sowie in Neuseelandeingebürgert vor (1). Die Art wächst in Wäldern und Waldrändern auf basenarmen, nahrhaften und durchlässigen Böden in halbschattigen bis schattigen Lagen.
Die Standorte sind luftfeucht, wärmebegünstigt und dauerhaft frisch bis feucht.
Pleioblastus chino 'Pumila' hält sich hier überzeugend unter Altbäumen im Berliner Straßenbegleitgrün.
Beschreibung: Pleioblastus chino ist ein in Mitteleuropa wintergrüner, grasartiger Bambus, der je nach Sorte zwischen 50 bis 200 cm Höhe erreicht. Die Art treibt wuchernde Ausläufer und bedeckt schnell große Flächen.
Im Handel wir die Art häufig unter "Sasa pumila" geführt. Eineige Autoren halten auch "Pleioblastus argenteostriatus" für die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung.
Es gibt eine Reihe recht ähnlicher, niedriger bis halbhoher Bambusarten, zu denen z.B.
Sasaella ramosa gehört.
Verwendungshinweise: Pleioblastus chino ist ein wüchsiger, unduldsamer Flächendecker mit fern-östlichem Flair. Er ist gut geeignet für größere, exotische Waldgärten, für asiatische Gartenansätze im Schatten von Mauern oder generell zur Unterpflanzung von Gehölzen in Parkanlagen.
Die schnittverträgliche, robuste Art kann auch gut als niedrige Hecke oder zur Unterpflanzung von Baumbeständen in öffentlichen Grünanlagen verwendet werden.
Es gibt aber durchaus charakterstärkere Alternativen unter den niedrigeren, flächendeckenden Bambusarten, zu denen z.B. die im Winterhalbjahr panaschiert wirkende
Sasa veitchii und die stilvolle
Shibataea kumasasa gehören.
Kultur: In kleineren Anlagen müssen die Pflanzflächen von kräftigen Rhizomsperren abgegrenzt werden. Um Schäden z.B. in Plattenbelägen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Ränder zusätzlich regelmäßig abzustechen. Innerhalb von etablierten Pleioblastus-chino-Flächen kommen praktisch weder Wildkräuter auf, noch können sich Stauden oder kleinwüchsigere Sträucher dauerhaft halten.
Die Bestände machen durch teilweises winterliches Zurückfrieren und braune Blattpartien im Frühjahr mitunter einen etwas struppigen Eindruck. Ein kräftiger Rückschnitt nach dem Winter auf 10-20 cm Höhe sorgt für ein gleichmäßiges, ruhiges Erscheinungsbild.
Winterliche Blattschäden bleiben in Normallagen nicht aus.
Hilfreich sind auch wärmebegünstigte, windgeschützte und vor Wintersonne geschützte Standorte, auf denen weniger Frostschäden auftreten. Im Kübel ist die Art nur an frostarmen, hellen Standorten zu überwintern.
Nach der Etablierung werden kurze Trockenphasen gut überstanden. Staunasse und v.a. sonnige Standorte sind dagegen ungünstig.
Ohne Rückschnitt bleiben die Blattschäden meist ganzjährig sichtbar.
Sorten:
Angustifolia: 1,0 bis 1,5 m hoch, lange, grazile Blätter mit zart-gelben Längsstreifen
Elegantissima: 0,7-2,0 m hoch, lanzettliche Blätter, grün mit creme-weißen Längsstreifen
Pumila: 70 cm hoch (Handelsstandard)
Variegata: bis 2,0 m hoch, gelb längsgestreifte Blätter
(1)
Quelle Gesamt-Verbreitungskarte: POWO (2019). www.plantsoftheworldonline.org.
Facilitated by the Royal Botanic Gardens, Kew. Published on the Internet; / Retrieved 19.03.2021.