Naturstandort von Platycodon grandiflorus
Die Ballonblume kommt vom östlichen Sibirien, dem östlichen China und Korea bis Japan vor und steigt von den Tiefebenen bis knapp 2.000 m hinauf.
Sie wächst bevorzugt auf relativ nahrhaften, humusarmen und durchlässigen Rohböden. Die Standorte sind sonnig bis halbschattig, mehr oder weniger frisch und basenärmer.
Platycodon grandiflorus besiedelt vorrangig sonnige Staudenfluren und Gebüschränder, vereinzelt auch Waldlichtungsfluren.
Platycodon grandiflorus blüht ausdauernd und zeigt Knospen, Blüten und Samenstände gleichzeitig.
Beschreibung
Die Ballonblume ist eine sommergrüne, horstige und relativ langlebige Staude von gut 50 cm Wuchshöhe. Das Laub ist leicht blaustichig grün und verfärbt sich im Herbst orange-rötlich-braun. Der Austrieb im Frühling erfolgt oft erst im Mai.
Die mittelblauen oder weißen, selten auch rosa Blüten sind glockenblumenartig und erscheinen von Anfang Juli bis Ende August. In der Regel ist die Blütenkrone 4-5-zipfelig, es kommen aber auch 3- und 6-zipfelige Varietäten vor.
Blätter und Wurzeln gelten roh als giftig, werden aber in Ostasien gekocht oder getrocknet als Gemüse bzw. Gewürz verwendet.
Die Verwendung als Schmuckelement in diesem Alpen-Kräutergarten ist naheliegender, als es dem Verantwortlichen bewusst sein dürfte.
Verwendungshinweise
Die Ballonblume ist eine recht beliebtere Kübelpflanze, die meist einjährig kultiviert wird, da sie in Pflanzgefäßen nicht winterhart ist.
In Freiflächen wird sie nur selten eingesetzt, hat aber zumindest in exotischen und dennoch naturhaft angelegten Staudensäumen vor Gehölzen durchaus Überraschungspotenzial. In Ostasien sieht man manchmal an Naturstandorten eindrucksvolle Massenbestände mit dem
Hohen Goldbaldrian. Dazu passt z.B. das seltener verwendete
Orient-Lampenputzergras.
Für betont naturnahe Anlagen sind aber heimische Glockenblumen wie die ähnliche
Campanula persicifolia die bessere Wahl.
Im halbschattigen Felsengarten mit Rauhaariger Krötenlilie und Farnen
Kultur
Die wärmeliebende Ballonblume ist bedingt winterhart. Sie sollte nur in (wind-)geschützten Lagen und in Regionen mit häufigen, kräftigen Barfrösten mit einer Reisigabdeckung überwintert werden. In Kübeln muss eine frostfreie Überwinterung ermöglicht werden.
Längere Trockenphasen reduzieren die Vitalität der Ballonblume. Die tiefreichende Pfahlwurzel hilft aber dabei, kürzere Trockenperioden zu überbrücken. Ungünstig sind staufeuchte Standorte, die oft zu Wurzelfäule und damit zum Absterben der Pflanzen führen.
Weiße Variationen treten auch spontan bei Selbstversamung auf.
In sonnigen Lagen ist der Blütenansatz üppiger als in halbschattigen Situationen. Wo die Standfestigkeit hoher Varietäten auf nahrhaften, frischen Substraten unbefriedigend ist, kann man im Frühling den Austrieb von etwa 20 cm auf 10 cm zurückschneiden. Die Horste verzweigen sich dann und bleiben niedriger.
Auf konkurrenzarmen, offenen Böden treten immer mal wieder Sämlinge auf. Der Lichtkeimer benötigt zur Keimung einen Kältereiz mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Im Frühling läuft die Saat bei Temperaturen zwischen etwa 15 und 20 Grad relativ zügig und willig auf.
Sorten:
- Alba: weiße Blüten
- Fuji Pink: rosé-weiße Blüten mit rötlicher Aderung
- Fuji White: weiße Blüten mit zarter, rosa-violetter Aderung
- Mariesii: etwas niedriger, bis 40 cm hoch, blaue Blüten relativ winterhart
- Perlmuttschale: wüchsig wie die Art, rosa Blüten
- Plenum: etwas niedriger, bis 40 cm hoch, halbgefüllte, blaue Blüten