Pinus mugo // Berg-Kiefer, Latschen-Kiefer
Beschreibung
Naturstandort von Pinus mugo
Die Latschen-Kiefer kommt in verschiedenen, recht variablen Unterarten in den Gebirgsregionen Süd- und Mittel- sowie Süd-Ost-Europas im Bereich der alpinen Baumgrenze sowie in montanen Höhenlagen vor.
Nach Osten reichen die Vorkommen über den Balkan bis in die Karparten und deren Ausläufer. In England, Skandinavien und im Baltikum gibt es neophytische Populationen.
In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf atlantisch getönte Regionen im Alpenraum und den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Die übrigen deutschen Vorkommen in Hochmooren sind anthropogen begründet. In der Schweiz ist sie im Jura, den Voralpen und den Alpen weit verbreitet.
Pinus mugo ssp. mugo in der Krummholzzone der Alpen mit Berg-Ahorn an der Grenze seiner Möglichkeiten.
Die natürlichen Standorte der gegenüber anderen Baumarten konkurrenzschwachen Berg-Kiefer sind sonnig, kühl und stickstoffarm. Sie wird auf Extremstandorte verdrängt, auf denen andere Baumarten nicht mehr gedeihen.
Gegenüber der Bodenreaktion ist sie tolerant und gedeiht sowohl auf alkalischen wie stark sauren, moorigen Substraten.
Sie kommt gleichermaßen auf flachgründigen Felsböden mit hohem Wasserabzug, auf sickerfeuchten Böden als auch auf staufeuchten Standorten vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (3) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (-) Stickstoff (3)
Beschreibung
Pinus mugo ssp. mugo ist die bekannteste Wuchsform der Berg-Kiefer. Der Stamm wächst niederliegend mit aufrecht stehenden Ästen und bildet bis 4 m hohe, ausgesprochen breitwüchsige Büsche.
Seltener ist die aufrechte Stammform der Unterart Pinus mugo ssp. rotunda, die bis 10 m hoch werden kann.
Verwendungshinweise
Pinus mugo ssp. mugo ist über viele Jahre "die" Konifere für die pflegeleichte, eher lieblose Grünanlage gewesen. Sie ist nur mit besonderer Kreativität in hochwertigen Anlagen einsatzfähig.
Gartenarchitektonisch wertvoller sind die kompakten, dicht-triebigen Pinus-mugo-Zwergformen.
Pinus mugo im Übergang von Himmel und Erde auf saurem Urgestein im Borstgras-Rasen.
Kultur
Die Art ist ausgesprochen anspruchslos und gedeiht in Kultur unter allen erdenklichen, nicht zu schattigen Bedingungen ohne weiteres Pflegeerfordernis.
Schneidet man die Autriebe im Frühjahr jährlich um die Hälfte zurück, entwickelt sich der Habitus weniger struppig, sondern ansprechender dichtlaubig-kompakt. Sie wird daher mitunter auch als Sichtschutz- oder lockeres Heckenelement verwendet.
Dichtwüchsige Jugendformen im Alpinarium
Attribute
Lebensform |
Sträucher/Bäume |
Blütenfarbe |
Blattfärbung |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Strauch Großstrauch
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breit ausladend
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gelblich-grün gelb
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dunkel-grün
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ungiftig
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Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
unbedeutend
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mäßig trocken frisch nass sommertrocken feucht
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vollsonnig sonnig halbschattig
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mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm Lehm humos organische Böden poröser Schotter starker Wurzeldruck keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich stark sauer
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arme Böden mittlere Böden reiche Böden
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Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Moore und Sümpfe |
Alpine Felsfluren |
sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Mittelgebirge (montan) alpin Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa
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in Sonderfällen Sehr gering strukturbildender Solitär verträglich
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Hochmoore
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Silikat Kalk
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Wälder |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Nadelwälder Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich Fichtenwälder Blockschutthalden-Wälder
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Repräsentative Gärten Heidegarten öffentliches Grün Straßenbegleitgrün Grünanlagen geringer Pflegestufe Grünanlagen hoher Pflegestufe Hecken Schnitthecke
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Hauptsortiment
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winter-/immergrün
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Wasserrand/Sumpf Alpinum Gehölzrand/Staudenfluren
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