Pinus cembra // Zirbel-Kiefer, Arve
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Pinus cembra
Die Arve kommt in den montanen bis alpinen Höhenlagen der Alpen und der erweiterten Karpaten-Region vor. In Skandinavien gilt sie als eingebürgert.
In Deutschland liegen die wenigen urwüchsigen Vorkommen in den Hochlagen der Alpen. Kleinere neophytische Populationen haben sich im Hochschwarzwald und v.a im Bayerischen Wald etabliert. In der Schweiz ist Pinus cembra im gesamten Alpenraum mehr oder weniger häufig, fehlt ansonsten aber.

Lärchen-Arven-Wald mit Beersträuchern im Unterwuchs in den Österreichischen Alpen.
An der Baumgrenze ist sie Teil der Krummholzzone. Sie steigt stellenweise bis über 2.500 m üNN auf. Ideal entwickelte Lärchen-Arven-Wälder finden sich aber zwischen 1.500 und 2.00 m üNN.
Die felsigen Standorte sind frisch, nährstoff- und basenarm und häufig von einer sauren Rohumusauflage geprägt.
Die Wuchsorte sind sonnig bis absonnig, ausgesprochen kühl und zeichnen sich durch eine kurze Vegetationsperiode aus. Die Arve gilt als der frosthärteste Baum Mitteleuropas und erträgt Temperaturen von unter -40 Grad.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (2) Kontinentalität (7) Feuchte (5) Reaktion (4) Stickstoff (3)

Jugendform der Arve (links) mit Latschen-Kiefer im weitläufigen Alpinum
Beschreibung
Die Arve ist eine bis 20 m hohe und etwa 4 m breite, immergrüne Konifere. Die Nadeln sind dunkel-grün mit mehr oder weniger ausgeprägten Graustich.
Die Art wächst sehr langsam und bildet im Alter ausdrucksstarke Formen aus.
Verwendungshinweise
Die langlebige Arve entwickelt erst in hohem Alter einen charakteristischen Habitus. Der jugendliche Habitus der Wildform ist weniger beeindruckend.
Für die meisten gartenarchitektonischen Fälle ist die kompakte Form 'Nana' die bessere Wahl. Mit älteren Solitären lassen sich ausgesprochen repräsentative und eindrucksvolle Situationen in Alpinarien, Feslsteppen und mediterranen Anlagen erzielen. Auch in großen, hochwertigen Kübeln entstehen sowohl in modern-reduziertem wie historischen Gebäudeumfeld stilvolle Bilder.
In natürlich anmutenden, weitläufigen Alpinarien sind Partner des Naturstandortes wie Larix decidua, Rhododendron ferrugineum oder Vaccinium myrtillus besonders glaubwürdig.
Aufgrund des langsamen Wachstums ist die Anschaffung kostspielig, dennoch ist der Rückgriff auf ältere Solitäre zu empfehlen, da andernfalls viele Jahre auf den gewünschten Effekt gewartet werden muss.

Arven-Wald in den Italienischen Alpen (1)
Kultur/Pflege von Pinus cembra
Pinus cembra ist vollkommen winterhart. Die Vitalität leidet an Hitzestandorten, bei Staunässe und längeren Trockenphasen. Halbschattige und sogar licht absonnige Standorte werden gut vertragen.

'Nana' macht die schöne Grafik der Nadelstruktur gut erlebbar.
Sorten:
Glauca: 18/5 m hoch/breit, grau-blaues Laub, etwa 30% teurer als die Nominalform
Nana: 2,5/2 m hoch/breit, etwa doppelt so teurer wie die Nominalform
Stricta: 6/1,5 m hoch/breite Säulenform, leicht blaustichige Nadeln, knapp doppelt so teurer wie die Nominalform
(1) Bild mit freundlicher Unterstützung durch Luca Bravo auf Unsplash