Naturstandort von Picea abies
Die Gemeine Fichte ist in den europäischen Gebirgsregionen von den französischen Pyrenäen bis Skandinavien und Nordosteuropa sowie bis Griechenland, die Ukraine und das Baltikum verbreitet. Sie wächst hauptsächlich in den submontanen bis subalpinen Stufe.
In
Deutschland sind natürliche Vorkommen auf die Gebirgslagen von Schwarzwald, Voralpen, Alpen, Bayerischer- und Thüringer Wald, Erzgebirge und Elbsandsteingebirge sowie Harz beschränkt. Nur in den Randbereichen stark saurer Hochmoore kommen Kümmerformen der Fichte auch im Süden Brandenburgs vor. In Forsten wird sie aber mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern flächendeckend kultiviert. In der
Schweiz ist sie nur in den submontanen bis subalpinen Stufen urwüchsig, wird aber flächendeckend kultiviert.
Prächtige Fichte in den Österreichischen Alpen
In hochmontanen Lagen ist sie bestandsbildend in Beerstrauchreichen Fichtenwäldern. V.a. in den östlichen Mittelgebirgen dringt die Fichte auch in Auwälder und sogar
Buchen-Wälder vor.
Die physiologische Standorttoleranz ist sehr hoch, lediglich gegenüber längeren Trockenperioden ist sie empfindlich. In kontinentalen Regionen auf leichten Böden ist sie daher wenig vital.
Die Konzentration der natürlichen Vorkommen auf Gebirgsregionen und Sonderstandorte der Tiefebene ist ansonsten auf die höhere Konkurrenzkraft der Buche in Gunstlagen zurückzuführen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (5) Temperatur (3) Kontinentalität (6) Feuchte (-) Reaktion (-) Stickstoff (-)
Gedrungene Formen wie 'Ohlendorfii' werden in klassischen Parkanlagen gerne als Raumbildner eingesetzt.
Beschreibung
Die Gemeine Fichte ist ein bis 50 m hoher, immergrüner Nadelbaum.
Der Habitus ist schlank-kegelförmig, im Alter etwas breitwüchsiger. Die extremen Klimabedingungen im Hochgebirge in Verbindung mit Schneebruch verursachen gedrungenere Wuchsformen.
Die Nadeln stehen einzeln und lassen sich ansatzlos von den Trieben abnehmen. Die Zapfen hängen und zerfallen nicht nach und nach in ihre Einzelteile. Ähnlich ist die
Weißtanne.
Seltener sieht man sie zu eindrucksvollen, barocken Formelementen geschnitten.
Verwendungshinweise
Picea abies ist in ihrer Normalform im Bergland als Solitär in Parkanlagen verwendungswürdig, im Flachland wirkt sie grundsätzlich deplaziert. Dennoch erfreut sie sich flächendeckend großer Beliebtheit und prägt im Verbund mit einer Reihe weiterer Koniferen das Erscheinungsbild ganzer Vorstadt-Siedlungen.
In gepflegten Anlagen können dicht-breitwüchsige Auslesen ansprechende Raum- und Strukturgeber sein. Es entwickeln sich dann zwar sehr statische, aber gediegene Anmutung. Formschnitte verstärken diesen Effekt.
Einge generelle Verwendungswürdigkeit erreichen auch verschiedene strauchartige
Picea-Abies-Zwergformen, die in repräsentativen Anlagen durchaus Akzente setzen können.
Die Preisangaben in der Rubrik "Sträucher" beziehen sich auf langsamwüchsigere Strauchformen. In der Rubrik "Bäume" ist die Normalform verpreist.
Krüppelformen wie 'Inversa' sind nur etwas für das botanische Panoptikum.
Kultur
Die Gemeine Fichte ist ohne nennenswerte Ansprüche überall kultivierbar. Regelmäßiger Trockenstress ist der Vitalität und damit dem Erscheinungsbild nicht zuträglich.
Sorten:
- Acrocona: 6/4 m hoch/beit, langsam wüchsig
- Columnaris: 30/6 m hoch/breit, schlankwüchsige Form
- Cranstonii: 20/9 m hoch/breit
- Inversa: 12/3 m hoch/breit, bogig aufrechter Stamm, hängende Äste und Zweige
- Ohlendorffii: 8/4 m hoch/breit, meist mehrstämmig, in der Jugend kugelig, im Alter breit kegelförmig
- Virgata: 15/3 m hoch/breit, dunkelgrüne Nadeln, gewundene Äste und Zweige, letztere hängend
- Wills Zwerg: 4/2 m hoch/breit, baumförmig mit durchgehendem Mittelstamm, kegelförmig