Phlomis russeliana // Russel-Brandkraut

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Phlomis russeliana
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Phlomis russeliana

Das Russel-Brandkraut kommt in Klein-Asien in mäßig trockenen bis frischen, mäßig nahrhaften Kahlschlagsfluren und südexponierten Rändern von Wäldern und Gebüschen vor.

Es wächst auf basenreicheren, durchlässigen Böden in (voll-)sonnigen Lagen.

 Phlomis russeliana in einer rohen Lagerflächen-Atmosphäre. Im Vordergrund blüht ein Massenbestand des einjährigen Atocion zawadzkii.

Beschreibung
Das Russel-Brandkraut ist genau genommen ein Halbstrauch mit niederliegenden, am Grunde verholzenden Trieben. In Mitteleuropa wirkt die Art aber wie eine Staude. Es werden Wuchshöhen von 80-100 cm erreicht. In milden Wintern oder geschützten Lagen sind die Basisblätter wintergrün. Die Art ist ausgesprochen ausdauernd.

Die etagenartigen, straff aufrecht strebenden Blütenstände mit den gelben Lippenblüten erscheinen im Juni/Juli. Die Blätter sind grau-grün und behaart.

Die Samenstände sind den Winter hindurch strukturstabil und zierend.

 Blüten und die samtig behaarten Blätter haben einen wunderbar eigenwilligen Charme.

Verwendungshinweise
Phlomis russeliana ist eine gute, strukturstarke Option für Rabatten, Staudenanlagen, nur mäßig stressbetonte, steppenartige Pflanzungen und mediterrane Gärten.

In gut durchdachten, sonnigen Staudenbeeten trifft man es sehr zuverlässig an. Eine echte Überraschung bietet es dem Kenner daher nicht. Es bleibt aber weiterhin eine gute Wahl.

Die Art ist mit ihren großen Blättern, den Blütenständen und winterzierenden Samenständen schließlich nahezu ganzjährig zumindest interessant anzusehen.

 Auch die frischen Samenstände sind noch einige Zeit reizvoll. Rechter Hand drängt sich Artemisia ludoviciana ins Bild, ein aufdringlicher Begleiter, den Phlomis russeliana lieber auf Abstand hätte.

Kultur
Das langlebige Russel-Brandkraut benötigt etwa zwei Vegetationsperioden, bis es seine volle Wuchskraft entfaltet. Wärmebegünstigte, windgeschützte Standorte befördern die Entwicklung positiv.

Man darf es nicht für einen klassischen Trockenkünstler halten. Optimal entwickelt es sich auf mehr oder weniger dauerhaft frischen Standorten. Gelegentlicher, leichter Trockenstress wird natürlich gut ertragen. Unter härteren Bedingungen kümmert es und kommt nicht zur Blüte.

Auf nicht zu nahrhaften, gut durchlässigen Böden ohne winterliche Nässe ist die Art nach der Etablierung robust und pflegeleicht. Allerdings mag es nicht von anderen, gleichhohen Stauden bedrängt werden, sondern verlangt etwas Abstand.

Phlomis russeliana versamt sich willig und benötigt dafür noch nicht einmal konkurrenzfreie Bodenstellen. Lästig wird es natürlich dennoch niemals, zumal die Sämlinge sich ohne Unterstützung letztlich nur selten gegen die Konkurrenz durchzusetzen vermögen.

Dichte Bestände lassen nur wenig Wildkrautaufkommen zu. Das liegt einerseits an der ganz guten Bodendeckung durch das Blattwerk. Andererseits scheinen Brandkräuter keimhemmende Stoffe in den Boden abzusondern.

 Auch die Winterstruktur kann sich durchaus sehen lassen - es ist halt Winter.

Bilder