Petasites japonicus // Japanische Pestwurz

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 3.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Petasites japonicus

Die Japanische Pestwurz ist vom Osten Russlands über China und Korea bis nach Japan verbreitet. In West- und Nordeuropa bestehen neophytische Populationen. In Deutschland gilt sie als in Einbürgerung befindlich, hat aber noch nirgends wirklich Fuß gefasst.

Sie wächst in feuchten bis nassen, zeitweise auch überschwemmten, stickstoffreichen, schattigen Feuchtwäldern und Hochstaudenfluren an Ufern.

Im Gegensatz zur heimischen Petasites hybridus werden zmindest am Naturstandort basenarme Böden bevorzugt.


Unter dem dichten Schirm eines Pestwurzbestandes bleibt wenig Raum für Begleiter.

Beschreibung
Petasites japonicus ist eine sommergrüne, durch Wurzelausläufer großflächig wachsende Staude von 60 bis 100 cm Höhe. Die Blätter sind außergewöhnlich groß.

Die grünlich creme-weißen Blütenstände erscheinen ab März vor dem Blattaustrieb. Die knospenden Blütenstände werden in Asien als Gemüse verzehrt.

Die sehr ähnliche, in Mitteleuropa heimische Gewöhnlichen Pestwurz unterscheidet sich v.a. durch die fleischfarbenen Blüten.


Die Blüten und der Blattaustrieb sind interessante Frühlingsboten.

Verwendungshinweise
Große Dominanzbestände der Japanischen Pestwurz unter exotischen Baumbeständen sind ein Anblick von kraftvoller Ruhe. Eine Verwendung kommt auf vorrangig in großflächigen Parkanlagen in Bereichen in Frage, deren Pflege mit Ausnahme der Bewässerung keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. Über den Winter muss man dann aber auch den Anblick nackter Erde ertragen können.

In kleineren Situationen, die abwechslungsreiche Vegetationsbilder zeigen sollen, müsste zwingend mit einer - sehr guten - Wurzelsperre gearbeitet werden. Das riesige Blatt lässt sich dann sehr effektvoll als auffälliges Strukturelement in exotische Schattengärten einbinden. Schön sind insbesondere Kombinationen mit Farnen, wintergrünen, kräftigen Waldgräsern, Bambus oder Schachtelhalmen.

Kräftige, höhere Bambusarten widerstehen Petasites japonicus auch ohne Rhizomsperren.

Wo im Tagesverlauf die Sonne in die Fläche einstrahlt, ist der Rückgriff auf die diesbezüglich tolerantere Petasites hybridus zu empfehlen. Das Laub ist nur minimal "zierlicher" und erschlafft auf frischen bis feuchten Böden nicht gleich beim ersten Sonnenstrahl.


Eindrucksvolle Kübelbepflanzung

Kultur
Die Japanische Pestwurz ist ein auf stickstoffreichen, feuchten Böden in licht absonnigen bis schattigen Bereichen stark wuchernder Flächendecker. Die Art bildet hier unduldsame Einartbestände.

Auf nur frischen Standorten werden die Flächen mitunter auch schon im Hochsommer langsam unansehnlich. Außerdem fressen zahlreiche Insekten gerne Löcher in die Blätter, was dann schon recht früh im Jahr freudlos wirken kann.

Das Laub beginnt vergleichsweise früh im Herbst mit dem Einzug

Die optischen und olfaktorischen Reize offenbaren sich aus der Nähe.

Direktes Sonnenlicht wird unabhängig von der Bodenfeuchte höchstens in den Morgen- und Abendstunden ertragen, ohne das das Laub erschlafft. Es erholt sich in den Abendstunden zwar wieder, sieht aber den halben Tag trostlos aus. Idealwerweise wählt man Standorte, die ganztägig keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen.

An die Bodeneigenschaften werden geringe Anforderungen gestellt. In Kultur werden auch basenreiche Substrate klaglos toleriert. Schwere Lehmböden sind ebenso geeignet wie humose Niedermoorböden. Sandige oder schottrige Substrate sind nur geeignet, wenn sie staufeucht und nahrhaft sind.


Gegen Mitte September beginnt das Laub bereits, sich auf die Winterruhe vorzubereiten.

Sorten:
  • Giganteus: wuchskräftige, auf stickstoffreichen Böden bis 150 cm hohe Auslese (Handelsstandard)
  • Bilder



























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    flächendeckend
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    grünlich-weiß
    April
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    essbar
    vorhanden
    frisch
    nass
    nicht austrocknend
    feucht
    sommerlich schattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    organische Böden
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
    Sibirien
    gut
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    unverträglich
    Asiatisch-Exotischer Garten
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    Waldgarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Gehölz/Wald
    Wasserrand/Sumpf
    Gehölzrand/Staudenfluren