Salvia yangii (Perovskia atriplicifolia) // Silber-Perowskie, Meldenblättrige Blauraute
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Salvia yangii (Perovskia atriplicifolia)
Die Blauraute kommt von Pakistan und Afghanistan im Westen bis Tibet im Norden und der chinesischen Himalaya-Region im Osten vor.
In Deutschland neigt sie in den Wärmeregionen etwas dazu, sich aus Gartenkulturen in die umgebenden Siedlungsräume zu versamen.
Salvia yangii wächst in trocken-warmen Gebirgs-Steppen, süd-exponierten Berghängen und trockenen Kiesbänken von Gebirgsflüssen.
Bevorzugt werden basenreiche, mäßig nahrhafte und gut durchlässige Sand- und Kiesböden in sehr sonnigen Lagen.
Perovskia atriplicifolia in Kombination mit Pennisetum alopecuroides und Zypressen-Heiligenkraut.
Beschreibung
Die Blauraute wächst in Mitteleuropa als gut 60 bis 100 cm hoher und ebenso breiter Halbstrauch. Der Wuchs ist wenig verzweigt aufstrebend und im Alter oft breit auseinanderfallend.
Das Laub ist grünlich-grau und die Blattspreite der reinen Wildart ist nicht fiederlappig, sondern nur am Rand gekerbt.
Die Stengel sind silbrig bemehlt und erzeugen insbesondere nach dem Laubfall ganz hübsche Effekte am Anfang des Winters. Im Winterverlauf weicht der Silberlook aber einem ausdruckslosen Grau-Braun.
Wildform mit gekerbten Blatträndern
Der ausdauernde Blütenflor von Juli bis in den Oktober hinein ist zart violett-blau. Die ganze Pflanze riecht aromatisch-streng, aber nicht unbedingt unangenehm.
Die Art unterscheidet sich von der ähnlichen, seltener verwendete Salvia abrotanoides durch das etwas silbrigere, ganzrandige, nur gekerbte Laub. Die Wildform von Salvia abrotanoides hat doppelt fiederschnittige Blätter. Im Handel scheinen überwiegend Hybriden der beiden Arten mit fiederlappigen Blättern zu sein. Für die gärtnerische Verwendung ist dies allerdings nachrangig.
Im Handel ist die Bezeichnung "Perovskia atriplicifolia" weiterhin üblich.
Die Standardsorte 'Blue Spire' ist hochwüchsig, neigt aber zum Auseinanderfallen.
Verwendungshinweise
Salvia atriplicifolia ist eine gute Option für sonnige, gut drainierte Standorte in mediterranen Gärten, Duftgärten und steppenartigen Anlagen aller Art.
Sehr überzeugend ist sie auch in größeren Kübeln. Diese dürfen aber nicht vollständig durchfrieren und sollten relativ trocken über den Winter gebracht werden können.
Salvia atriplicifolia kann gut für die intensive Dachbegrünung auf sonnigen Dächern eingesetzt werden. Bei Substratstärken ab 20-30 cm kommt sie nach der raschen Etablierung ohne weitere Bewässerung aus.
Eine interessante Variation der sehr beliebten Blaurauten-Thematik stellt Salvia scrophulariifolia dar, die aber schwierig zu beziehen ist.
Blauraute mit Astloser Graslilie und Vanilleblume
Kultur/Pflege von Salvia yangii (Perovskia atriplicifolia)
Auf stickstoffreichen, frischen Böden ist der Wuchs lagernd und etwas struppig. Einzelne Sorten bleiben allerdings auch ohne Stress relativ aufrecht. Ideal sind dennoch humusarme, skelettreiche Schotterböden.
Die Blauraute ist empfindlich gegen Staunnässe und bevorzugt windgeschützte, wärmebegünstigte Standorte. In harten Wintern friert sie oft bis zum Boden zurück, treibt aber neu aus. Ein regelmäßiger, tiefer Rückschnitt ist ohnehin angezeigt, um dem Vergreisen vorzubeugen.
Die Art ist auch in Kübeln einigermaßen winterhart und kann in großen Pflanzgefäßen in geschützten Lagen ohne Ballenschutz im Freien überwintert werden.
Auf stark trockenen Standorten überdauert die Blauraute, bleibt aber in Laub und Blüte schütter und wirkt weniger überzeugend als auf nur mäßig trockenen Standorten.
Für ausgeprägt kontinentale Regionen mit kalten Wintern und sehr warmen Sommern ist Salvia abrotanoides standörtlich die tendenziell bessere Alternative.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Eine sortenreine Vermehrung ist nur vegetativ über Stecklinge im Frühling möglich.
Zum Winterbeginn sind die Triebe noch zierend silbrig, dunkeln im Laufe des Winters aber zunehmend nach.
Sorten:
Balpercruz: 90 bis 100 cm hoch, ausreichend standfest, mehr oder weniger grünes Laub, vermutlich Hybridform, auch als 'Crazy Blue' im Handel
Blue Jean Baby: 60 bis 80 cm hoch, etwas kompakter, buschiger im Wuchs und gut standfest, dichtblütig, dunkle Blütenkelche, die die Blütenwirkung steigern und verlängern, evtl. Hybridform
Blue Spire: 120 bis 150 cm hoch, nicht ausreichend standfest, reichblütig, Hybridform
Blue Steel: 80 bis 100 cm hoch, etwas kompakter im Wuchs und gut standfest, vermutlich Hybridform
Filigran: 100 bis 120 cm hoch, aufstrebender, recht standfester Wuchs, schlankes, tief fiederschittiges Laub, kräftig lavendelblaue Blüte von August bis September, evtl. Hybridform
Kuperba: 110 bis 130 cm hoch, gut standfest, reichblütig, vermutlich Hybridform, auch als 'Blue Arrow' im Handel
Lisslitt: 50 bis 60 cm hoch, kompakter Wuchs und gut standfest, kräftig mittelblaue Krone und kräftig blau-violetter Kelch, Bützezeit Juli-August, evtl. Hybridform, auch als 'Lacey Blue' im Handel
Lissvery: 50 bis 60 cm hoch, kompakter Wuchs und gut standfest, Form mit dem silbrigsten Laub und bester Blattschmuckwirkung, breite Blattspreite nur randlich gebuchtet, kräftig mittelblaue Krone und kräftig blau-violetter Kelch, Bützezeit sehr spät und relativ kurz August bis September, auch als 'Silvery Blue' im Handel, evtl. artrein
Little Spire: 80 bis 100 cm hoch, gut standfest, breite Blattspreite nur randlich gebuchtet, mittelblaue Krone und blau-violetter Kelch, Bützezeit Anfang August bis anfang September, evtl. artrein
Rocketman: 60 bis 70 cm hoch, eine der niedrigsten Sorten und gut standfest, sehr kleinblättrig, sehr lange Blütezeit, evtl. artrein
fett: ausgezeichnete Sorten unterstrichen: sehr gute Sorten
Die Kombination mit dem Patagonischen Eisenkraut möchte man öfter sehen.
Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Königichen Vereinigung für Boskoop-Kulturen