Naturstandort von Parrotia persica (Eisenholz):
Parrotia persica kam ursprünglich vermutlich vom Kaukasus bis Vorderasien sowie im westlichen Asien vor. Die heutigen Vorkommen beschränken sich jedoch auf die Region vom nördlichen Iran bis zum Kaspischen Meer. Die Vorkommen im Talysch-Gebirgszug zwischen Aserbaidschan und Iran gelten als endemisch.
Das Klima im Verbreitungsgebiet ist ausgesprochen niederschlagsreich und von den Tieflagen bis etwa 600 m üNN subtropisch. Parrotia persica steigt selten über 1.000 m üNN hinauf, verlässt also die submontane Vegetationszone nur selten.
Einstämmige, bodentief beastete Parrotie im herbstlichen Farbrausch
Die Persische Parrotie besiedelt frische bis feuchte, alkalische bis saure Böden. An die Bodenart werden keine Ansprüche gestellt. Aufgrund der hohen Niederschlagsraten fallen auch Felsgesteinsböden in steilen Hanglagen so gut wie nie trocken. Gleichzeitig stören die Parrotie aber auch lehmig-tonige, staufeuchte Substrate nicht weiter.
Typische Wuchsorte sind mehr oder weniger steile Berghänge mit lichten, laubwerfenden Laubwäldern, aber auch Gebüsche und Hartholzauen. Nordhänge werden gemieden.
Derselbe Baum knapp 14 Tage zuvor im ebenfalls interessanten Grün-Weinrot-Kontrast.
Beschreibung
Parrotia persica ist ein bis 12 m hoher, sehr breitwüchsiger Großstrauch. Baumformen sind meist mehrstämmig und meist breiter als hoch. Es kommen aber auch einstämmige Wuchsformen vor, die etwa 15 m Höhe erreichen. Am Naturstandort erreicht die Persische Parrotie auch bis zu 30 m Höhe.
In der Jugend ist die Art trägwüchsig und neigt auch später nicht zu rasanter Entwicklung.
Die Herbstfärbung setzt früh und lang haftend ein und entwickelt sich auf sonnigen Standorten von Gelb zu Orange und Rot. Dabei finden sich meist alle Farbübergänge gleichzeitig am selben Baum. Der Blattaustrieb im Frühling ist ebenfalls oftmals rötlich überlaufen.
Charakteristisch ist auch die platanenartig abblätternde Stammrinde und die bei Kontakt gerne miteinander verwachsenden Äste.
Die kleinen, gelblich-bräunlich-roten Blüten im Januar/Februar erscheint vor dem Laubaustrieb. Die einzelne Blüte ist für sich betrachtet eher unscheinbar. An alten Exemplaren sind die blattlosen Äste aber von einem Blütenmeer überzogen und insbesondere in Anbetracht der Jahreszeit ein auffälliges Element.
Die Samenkapseln weisen einen Schleudermechanismus auf, der die Samen einige Meter weit davonzutragen vermag.
Die Fruchtstände erinnern entfernt an Haselnüsse:
Verwendungshinweise
Die Persische Parrotie ist eine charaktervolle Option für große, parkartigen Anlagen. Ihr im Alter malerischer Wuchs und die interessante Rinde machen sie ganzjährig zu einer interessanten Erscheinung.
Die Färbung des Herbstlaubes ist - gelinde gesagt - die Königin unter den Herbstfarben. Sie stiehlt allen anderen mühelos die Show. Und das mit enormer Zuverlässigkeit Jahr für Jahr.
Parrotia persica benötigt im Alter allerdings viel Platz, eine parkartige Anlage sollte es schon sein. Einen Reihenhausgarten vermag sie im Laufe der Jahrzehnte komplett auszufüllen. Wobei der verantwortliche Baumfreund dies selbst kaum erleben wird.
Wo der Raum nicht ganz an parkartige Dimensionen heranreicht - z.B. auf Stadtplätzen oder großen Innenhöfen - kann gut auf die schlanke Auslese "Vanessa" zurückgegriffen werden. Letztere bewährt sich sogar an breiteren Stadtstraßen.
Zum Hochstamm erzogene Exemplare gehen weniger in die Breite.
Kultur
Jungpflanzen sind etwas frostempfindlich, so dass windgeschützte Standorte zu bevorzugen sind.
Ansonsten ist die Art gänzlich anspruchslos. Bevorzugt werden tiefgründige, nicht zu leichte Böden mit gleichmäig guter Wasserversorgung. Saure bis alkalische Bodenreaktionen sind geeignet.
Es sollten nur (voll-)sonnige Lagen gewählt werden, da die Ausfärbung des Herbstlaubes hier am spektakulärsten ist. Generell werden aber auch Halbschatten und absonnige Lagen problemlos ertragen.
Glegentlicher Trockenstress beeindruckt etablierte Exemplare nicht weiter.
Die Winterhärte ist in ganz Mitteleuropa absolut zuverlässig. In rauhen Lagen können Spätfröste die Blütenknospen beschädigen.
Die Rinde ähnelt den Platanen und ist sehr ansehnlich.
Sorten:
- Burgundy: ähnlich wüchsig wie der Typ, leuchtend roter BLattaustrieb und sommerlich rot gerandetes Laub, fast dunkel-violette Herbstfärbung
- Lamplighter: Blätter mit creme-weißen, unregelmäßig breiten Rändern und grau-grünem Zentrum, die weißen Blattpartien verfärben sich im Herbst burgunderrot, schwachwüchsige Strauchform, ca. 2,5 m hoch und breit
- Persian Spire: sehr schlanke, schwachwüchsige Form, etwa 4/1,5 m hoch/breit, violetter Blattaustrieb, im Sommer verbleibt ein breiter violetter Blattrand, Herbstfärbung von Gelb über Oorange zu Violett
- Pendula: sehr trägwüchsig, nur 3-4 m hoch mit bodentief herabhängenden Aästen, Herbstfärbung wie der Typ
- Vanessa: schlanke Wuchsform, 8-10 m hoch und 5 m breit, Blätter im Austrieb mit gelblich-braun-rotem Rand, Herbstfärbung gelb, orange und violett, die am häufigsten gehandelte und verwendete Auslese