Naturstandort von Oxalis acetosella
Der Sauer-Klee kommt von der Iberischen Halbinsel über ganz Europa bis in den Fernen Osten Russlands vor.
In
Deutschland und auch in der
Schweiz ist er praktisch flächendeckend von den Tiefebenen bis in die subalpine Stufe heimisch und mehr oder weniger häufig.
Oxalis acetosella in der Krautschicht eines bodensauren Buchenwaldes.
Oxalis acetosella wächst in schattigen, neutralen bis sauren, frischen und (mäßig) stickstoffreichen Wäldern aller Art. Hochstet ist die Art in zwergstrauchreichen
Tannen-
Fichten-Wäldern (in der Regel auf Silikatgestein mit Rohhumusauflagen), in
Buchen-Wäldern und auch in
Heidelbeer-
Fichten-Wäldern.
In alpinen Höhenstufen gedeiht der Sauer-Klee sogar im Unterwuchs von Hochstaudenfluren.
Die Standorte sind licht bis tief schattig und atlantisch geprägt, d.h. wintermild und sommerlich niederschlagsreich.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (1) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (5) Reaktion (4) Stickstoff (6)
Der Sauerklee ist ausbreitungsfreudig und findet den Weg auch auf alte Baumstümpfe.
Beschreibung
Oxalis acetosella ist eine sommergrüne Staude von 5 - 10 cm Wuchshöhe. Die Art bildet durch Ausläufer und Selbstaussaat mit der Zeit bodendeckende Bestände, wenn es die Konkurrenzsituation erlaubt.
Das Laub ist fast leuchtend hellgrün. Unter Sonneneinstrahlung falten sich die Blätter zusammen, um die Verdunstung zu minimieren. Das Laub ist von säuerlichem Geschmack und essbar. In großen Mengen verzehrt können leichte Vergiftungserscheinungen auftreten.
Die weißen, purpur-rot geaderten Blüten erscheinen im April/Mai.
In einer schattigen Partie des Alpinariums mit Farnen
Verwendungshinweise
Der Sauer-Klee ist ein zarter, ansprechender Bodendecker für schattige Lagen unter dichten Baumbeständen in naturnahen Waldgärten und schattigen Partien von Alpinarien.
Sehr überzeugend ist sie v.a., wenn sie am Stammfuß alter Bäume oder vermodernder Stämme wachsen darf. Schöne Begleiter von natürlichen Fichtenwäldern wären hier z.B.
Rippenfarn,
Lanzen-Schildfarn oder
Schnee-Hainsimse.
Bei genauerer Betrachtung entdeckt man die reizende Zeichnung der Blüten.
Kultur
Außerhalb von tief schattigen Standorten kann sich die Art zwar durchaus halten, ist jedoch unter wuchskräftigeren Waldstauden (oder Wildkrautaufkommen) kaum wahrnehmbar.
In schattigen, luftfeuchten Lagen kann der Sauerklee auch gut in flachgründigen Humusauflagen gedeihen, ohne dass ihn der hier auftretende sommerliche Trockenstress zur Strecke brächte.