Ophiopogon planiscapus // Garten-Schlangenbart
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Familie |
Asparagaceae, Spargelgewächse
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Pflanzen pro qm |
36.00
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Ophiopogon planiscapus
Der Garten-Schlangenbart ist in den mittleren und südlichen Landesteilen Japans vorrangig in Tieflagen und der Hügelstufe heimisch.
Ophiopogon planiscapus wächst in mäßig trockenen bis frischen, basen- und stickstoffärmeren, nicht zu schattigen Wäldern und Gebüschen.

Die Wildform von Ophiopogon planiscapus ist wüchsiger als die gartenübliche 'Nigrescens', die Laubfarbe kommt aber über ein Dunkelgrün nicht hinaus.
Beschreibung
Der Garten-Schlangenbart bildet durch unterirdische Rhizom-Ausläufer langsam rasig-bodendeckende Bestände mit wintergrünem, in geschützten oder wintermilden Regionen auch immergünem Laub.
Die Blätter der seltener kultivierten Wildform treiben mittel-grün aus und dunkeln über den Sommer deutlich nach. Die Wuchshöhe liegt bei 20 bis 30 cm.
Im Juni/Juli erscheinen violett überlaufene, weiße, eher unscheinbare Blütentrauben, die häufig unter dem Laub versteckt bleiben. Die Früchte sind blau-schwarz.
Ähnlich ist Ophiopogon japonicus, der jedoch stärker horstartig wächst und bei dichter Pflanzung bultige statt gleichmäßige Rasenflächen entwickelt.

Kontrastreiche Pflanzung mit Hakonechloa macra 'Allgold'. Im Hintergrund erkennt man einen eindrucksvollen Bestand von Euphorbia characias ssp. wulfeniie.
Verwendungshinweise
Ophiopogon planiscapus wird praktisch nur in der fast schwarzlaubigen Auslese 'Nigrescens' verwendet. Die wohl richtige, jedoch nicht handelsübliche Sortenbezeichnung ist 'Kokuryu'.
Die Wildform wird im Vergleich zu 'Nigrescens' unterschätzt und zu stiefmütterlich behandelt. Sie ist wüchsiger, sorgt mit vertretbarem Aufwand in angemessener Zeit für dichte, fellartige Blattteppiche, die eine sehr gediegene, dezent-exotische Atmosphäre erzeugen.

Die fellartigen, dichten Rasen der Wildform sind grandios anzuschauen und lassen Wildkräutern kaum noch Raum zur Entfaltung.
Die Laubfarbe von 'Nigrenscens' ist dagegen an Dramatik nicht zu überbieten und es gibt kaum eine andere ausdauernde Staude mit vergleichbar dunklem Laub. Ihr Ausdruck ist natürlich ziemlich artifiziell, aber eindrucksvoll. Gerne wird sie mit weiß panaschierten Blattschmuckstauden wie Brunnera macrophylla 'Looking Glass' kombiniert, um die Kontrastwirkung auf die Spitze zu treiben. Man kann das aber auch zu plakativ und übertrieben finden.
Subtilere, sehr passende Partner für 'Nigrescens' wären z.B. Liriope muscari oder zartere Farne wie Blechnum spicant. Auch Frühlingsblüher - sogar niedrige Arten - lassen sich sehr gut mit dem Garten-Schlangenbart kombinieren. Etwas exotische Vertreter wie Dicentra cucullaria oder Erythronium dens-canis, aber auch konventionellere Alternativen wie Scilla bifolia oder Crocus tommasinianus bieten sich an. In dichten Teppichen der Wildform halten sich dagegen auf Dauer nur sehr kräftige Frühlingsgeophyten.
In jedem Falle ist 'Nigrescens' eine gute Option für die Gestaltung ungewöhnlicher, oft fremdartig wirkender Unterpflanzungen von Gehölzflächen oder am Rande verschatteter Wege und absonniger Plätze im Schatten von Gebäuden und hohen Mauern.

'Nigrescens' in Blüte ...
Kultur/Pflege von Ophiopogon planiscapus
Die Art ist in den gemäßigten Breiten zumindest im Tief- und Hügelland zuverlässig winterhart. Windgeschützte und vor Wintersonne geschützte Standorte sind aber hilfreich, um die Vitalität optimal zu unterstützen. Man kann auch gut Herbstlaub auf Flächen mit Ophiopogon planiscapus liegen lassen. Die lockere Blattstruktur nimmt nicht zu großes Fallaub gut auf und sorgt so für eine wärmende Schicht gegen den Bodenfrost.
V.a. die beliebte 'Nigrescens' ist trägwüchsig. So schön der Gedanke an eine annähernd schwarze, Rasenfläche auch sein mag, in der Praxis erfordert dies über die ersten Jahre kontinuierlichen Pflegeeinsatz bei der Beseitigung unerwünschter Wildkräuter. Außerdem muss man auf grünblättrige Sämlinge achten, die ansonsten mit den Jahren die Herrschaft übernehmen können.
Die Art ist zwar im Grunde gut schattenverträglich, Wurzeldruck und gelegentlicher Trockenstress werden zuverlässig toleriert. Allerdings gerät das Wachstum dann derart ins Stocken, dass Entwicklungsfortschritte auf sich warten lassen. Die Wildkräuter wachsen derweil trotzdem leidlich und müssen regelmäßig beseitigt werden.

... und mit Samenstand
Daher empfiehlt es sich, lichtere, dauerhaft frische und weniger von Großgehölzen durchwurzelte Standorte zu wählen. Zumindest bis zum Flächenschluss sollte man durch Bewässerung in Trockenperioden kontinuierliches Weiterwachsen ermöglichen. Später kann man dies dann reduzieren oder sogar einstellen.

'Nigrescens' im großflächigen, atemberaubenden Einsatz.
Sorten:
Albovariegatus: kühles, grünes Laub mit schmalen, creme-weißen Längsstreifen, Sämlinge sind grün wie die Wildform
Black Dragon: 10 - 20 cm, bräunlich-schwarzes Laub, im Austrieb bräunlich überlaufen oliv-grün, Sämlinge grünlaubig, kaum von 'Nigrescens zu unterscheiden
Nigrescens (Kokuryu): 10 - 20 cm, bräunlich-schwarzes Laub, im Austrieb bräunlich überlaufen oliv-grün, mit den Jahren vergrünen Bestände oft, weil Sämlinge mit grünem Laub aufkommen, die wüchsiger sind (Standardsorte)
Kudzu: grünlaubig, unterirdische Ausläufer und bogig überhängende Langtriebe mit Adventivpflanzen an der Spitze (selten im Handel)
Lilly Tabby: Laub mit schmalem, creme-weißen Rand, Blattspreite einfarbig dunkel-grün, Sämlinge sind grün wie die Wildform
Olivaceus: die Laubfarbe tendiert etwas in Richtung Olivgrün