Onopordum acanthium // Eselsdistel

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Onopordum acanthium
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Onopordum acanthium

Die Eselsdistel stammt ursprünglich aus Süd- und Südosteuropa, ist aber als alter Kulturbegleiter und teilweise auch Nutzpflanze in praktisch ganz Europa und Zentral-Asien als Archaeophyt eingebürgert. In den USA ist Onopordum acanthium nahezu flächendeckend neophytisch eingebürgert.

In Deutschland konzentrieren sich die heimischen Vorkommen auf die östlichen Mittelgebirge einschl. des Thüringer Beckens, der ostdeutschen Bördelandschaften und ganz Brandenburg. Die sonstigen Tieflandvorkommen gelten als neophytisch (Verbreitungskarte Deutschland).



Typischer Naturstandort der Eselsdistel in einem sonnig-warmen Ackerrand

Die Eselsdistel ist eine Kennart der Eselsdistelfluren auf stark wärmebegünstigten, mäßig trockenen bis frisch-sommertrockenen Ruderalfluren entlang von Wegen oder Ackerrainen und in siedlungsnahen Brachflächen.

Bevorzugt werden stickstoffreiche und alkalische bis schwach saure, skelettreiche Lehm- und lehmige Sandböden in vollsonnigen Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (7)  Kontinentalität (6)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (8)



Auf weniger von Trockenstress geplagten Standorten verliert sich der Silberanteil in der Laubfärbung etwas.

Beschreibung
Die Eselsdistel ist eine zweijährige, bis 250 (300) cm hohe Pflanze mit silbrig-weißem Distel-Laub. Auf ärmeren Böden wird sie mitunter aber auch kaum höher als 50 cm. 

Sie überwintert mit einer silbrigen Rosette, die durchaus schon Zierwert entfaltet. Sie treibt im zweiten Standjahr einen Stengel mit einigen wenig verzweigten Nebentrieben. Auffällig sind die lang an den Stängeln herablaufenden Blattbasen. Die Konstruktion dient dazu, die Zuleitung von Regenwasser an den Stammfuß zu unterstützen.

Die großen, violett-rosa Blüten erscheinen im Juli. Die Blütenknospen sind ähnlich wie Artischocken essbar.



Mit ihren geflügelten Stengeln, dem silbrigem Laub und den sehr großen Blüten ist die Eselsdistel unvergleichlich.

Verwendungshinweise
Onopordum acanthium ist eine bizarre, durchaus beeindruckende Erscheinung, die gut in Bauerngärten oder auch mediterranen Gärten eingesetzt werden kann.

Sehr authentisch wirkt sie in bewusst ruderal ausgerichteten Staudenfluren. Unverzichtbarer Begleiter vom Naturstandort ist hier z.B. die Gemeine Natternzunge (Echium vulgare). Weitere naturalistische Ergänzungen wären die Wegwarte (Cichorium intybus), Wermut (Artemisia absinthium), Banater Kugeldistel (Echinops bannaticus) oder Nickende Distel (Carduus nutans) und Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium).

Ebenfalls wirkungsvoll ist sie im Hintergrund steppenartigen Anlagen oder als bizarrer Kontrapunkt - gerne vor einem dunklen Hintergrund - in gepflegten Gartenanlagen aller Art.



Eindrucksvolle, vielleicht aber auch gar nicht geplante Kombination mit Calamagrostis x acutiflora 'Overdam' und Perovskia atriplicifolia im Berliner Gleisdreieck-Park

Kultur
Nach der Blüte wird die Art schnell unansehnlich und sollte entfernt werden.

Auf frischen und/oder nicht ausreichend sonnigen Standorten bleibt das Laub oft grau-grün und verliert dabei deutlich an Zierwert.

Durch die Zweijährigkeit und das Rückschnitterfordernis nach der Blüte ist die Eselsdistel nur für gärtnerisch betreute Anlagen geeignet.

Auf zusagenden Standorten mit ausreichend offenen Bodenstellen samt sich die Esselsdiestel aber auch recht zuverlässig aus. Dabei neigt sie natürlich zum Wandern durch den Gartenraum. Auf armen, reinen Sandböden kommt es so gut wie gar nicht zur Keimung.

Im Handel ist die Eselsdistel praktisch und auch sinnvollerweise nur als Saatgut erhältlich.

Bilder