Naturstandort von Nepeta grandiflora: Die Großblütige Katzenminze kommt in Ost-Europa vom Baltikum über Weißrussland und die Ukraine bis zum Kaukasus natürlich vor. Sie steigt in Bergregionen bis in subalpine Höhenlagen auf.
Nepeta grandiflora besiedelt sonnig-warme bis halbschattige (Hoch-)Staudenfluren, lichte Gebüsche und extensiv bewirtschaftete Wiesen. Als versamungsfreudige Art stellt sie sich auch gerne in ruderalisierten Standorten z.B. an Straßenböschungen oder in Brachflächen ein.
Sie bevorzugt skelettreich-lehmige, mäßig stickstoffreiche und frische, schwach saure bis alkalische Böden.
Nepeta grandiflora ist in der Wildform etwas blass, kultiviert werden meist kontrastreichere Auslesen.
Beschreibung: Die Großblütige Katzenminze ist eine sommergrüne, horstig-buschig wachsende Staude von 60-100 cm Höhe, in Sorten auch bis 140 cm. Das Laub ist grau-grün.
Die blass blauen Blüten mit den oft violett oder rötlich überlaufenen Blütenkelchen erscheinen von Juni bis Ende Juli. Ein Rückschnitt nach der Sommerblüte ruft eine gewisse, bei einigen Sorten auch ansehnliche Nachblüte im September hervor.
Die ganze Pflanze riecht bei Verletzungen aromatisch.
Verwendungshinweise: Nepeta grandiflora ist zusammen mit der ähnlichen
Nepeta sibirica eine der ansprechendsten Katzenminzen. Die Blütentriebe streben sehr klar aufwärts und trohnen hoch über dem Blattwerk. Nach Rückschnitt treibt das Laub ansprechend wieder durch und oft erfolgt eine Nachblüte. Die Samenstände erzeugen sogar eine gewisse Winterstruktur.
Sie fügt sich sehr stimmig in sonnig-warmen, frischen Staudenanlagen zwischen sommerblühenden Gräsern mit guter Winterstruktur wie
Calamagrostis x acutiflora 'Overdam' oder auch
Molinia arundinacea 'Mostenveld' ein. Klassische Staudenpartner sind z.B.
Garten-Indianernesseln,
Taglilien,
Hohe Schafgarbe oder hochwüchigere
Storchschnäbel.
In Bauerngärten passt sie aufgrund des romantischen Erscheinungsbildes hervorragend zu Rosen wie
Rosa moschata.
Zinser´s Giant ist eine sehr überzeugende Auslese.
Kultur: Auch diese Katzenminze zieht Katzen oft magisch an. Wo mehrere freilaufende Katzen die Nachbarschaft verunsichern, muss man damit rechnen, dass sich die hochwüchsige Nepeta grandiflora stressbedingt unbefriedigend entwickelt.
Die Standorte sollten im Sommer wärmebegünstigt sein, ohne jedoch längeren Trockenstress zu produzieren. Mitteleuropäische Winter stellen die Großblütige Katzenminze nirgends vor Herausforderungen.
Auf stickstoffreichen Böden neigt die Art zur Standschwäche und wird niederliegend unansehnlich. Die ausgezeichneten Sorten haben dieses Problem aber nicht.
Staunässe und übermäßige Verschattung sollten vermieden werden. Halbschattige Standorte werden aber noch sehr gut toleriert.
Bei ausreichend freien Bodenstellen versamt sich die Großblütige Katzenminze sehr willig, ohne jedoch lästig zu werden. Die Vermehrung erfolgt aber vorrangig durch Risslinge oder nicht blühende, kräftige Kopfstecklinge, da die Versamung selten sortenecht erfolgt. Das Material wird idealerweise kurz nach dem Austrieb zwischen Mitte April und Mitte Mai gewonnen und kann in normaler Gartenerde kultiviert werden.
Sorten:
Blue Danube: 80-90 cm hoch, straff aufrechter Wuchs, ausgezeichnete Sorte, mittelblau mit stumpf violett-bräunlichen Kelchen, sehr standfest
Bramdean: 90-110 cm hoch, relativ breitwüchsig, ausgezeichnete Sorte, mittelblau mit violett-grauen Kelchen, sehr standfest
Dawn to Dusk: 90-110 cm hoch, sehr gute Sorte, hell rosa-lila mit purpur-bäunlichen Kelchen, standfest
Pool Bank: 120-140 cm hoch, aufrechter Wuchs, ausgezeichnete Sorte, kräftig mittelblau mit stumpf violett-bräunlichen Kelchen, sehr standfest
Wild Cat: 100-120 cm hoch, sehr gute Sorte, mittelblau mit stumpf violett-bräunlichen Kelchen, sehr standfest, ausgeprägte Nachblüte
Zinser´s Giant: 70-80 cm hoch, ausgezeichnete Sorte, mittelblau mit violett-grauen Kelchen, sehr standfest
Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des
Arbeitskreises Staudensichtung