Naturstandort von Malus sieversii: Der Altai-Apfel stammt aus Zentral-Asien und ist eine uralte Kulturpflanzen. Reine, urwüchsige Populationen sind selten und nicht immer eindeutig von anthropogen begründeten Beständen zu unterscheiden.
Malus sieversii wächst vorrangig in Bergregionen an süd-exponierten Hängen und bevorzugt sandig-lehmige, frische und mehr oder weniger neutrale Böden. Stellenweise bildet er als Hauptbaumart größere Waldbestände.
Ohne gelegentlichen Schnitt bleibt das malerische Potenzial von Malus sieversii versteckt.
Beschreibung: Der Altai-Apfel ist ein sommergrüner Klein-Baum von 6-8 m Höhe mit rundlicher Krone. Als wesentliche Elternart des Kultur-Apfels
(Malus domestica) ist er diesem sehr ähnlich und hat unter den Wild-Apfel-Arten die größten Früchte aufzuweisen.
Die zart-rosa bis purpur-roten Blüten erscheinen im Mai. Sie entfalten einen zarten, angenehmen Duft.
Malus sieversii var. niedzwetzkyana mit roten Blüten:
Verwendungshinweise: Malus sieversii wird recht selten verwendet und ist im Handel praktisch nicht zu erhalten, weil die Art einerseits in urbanen Räumen "störende" Fruchtmengen hervorbringt, diese aber gleichzeitig als Tafelobst nicht überzeugend sind.
Unter rein ästhetischen Gesichtspunkten ist die Art ein brauchbarer Kleinbaum mit malerischem Wuchs, wenn er entsprechende Pflegeschnitte erhält. Für Zierfunktionen bieten sich allerdings reine Zier-Äpfel wie
Malus floribunda oder
Malus x atrosanguinea mit kleineren, länger haftenden und intensiver gefärbten Früchten an.
Kultur: Der Altai-Apfel kommt mit einem recht breiten Palette von Standorten zurecht. Er bevorzugt aber skelettreiche, nahrhafte Lehmböden mit gleichmäßiger Wasserversorgung und mehr oder weniger neutraler Bodenreaktion.
Schnittmaßnahmen sind im Grunde nur erforderlich, um einen malerischen Habitus bei Stammformen zu erzielen. Mehrtriebige Baumformen setzen sich aus idealerweise drei grundständigen Hauptstämmen und jeweils zwei bis vier Hauptästen zusammen. Nach innen oder steil nach oben wachsende Seitenäste werden beseitigt. Triebspitzen können ausgelichtet werden, wenn sie unter der Fruchtlast zu stark herabhängen.
Der ideale Schnittzeitpunkt ist nach der Blüte. Nur kräftige Verjüngungsschnitte überalterter Haupttriebe erfolgen vor der Blüte.
Die Fruchtqualitäten sind variabel. Manche Exemplare erzeugen Tafelobst, andere eher Mostobst.
Sorten:
var. niedzwetzkyana: rötlich-überlaufen austreibendes Laub undBpurpur-rote Blüten, wird auch Malus sylvestris under Malus-Pumila-Gruppe zugeordnet