Levisticum officinale // Liebstöckel, Maggikraut

Familie Apiaceae, Doldengewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Levisticum officinale
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Levisticum officinale

Der natürliche Ursprung des Liebstöckels dürfte in den iranischen Hochgebirgen zu finden sein.

Levisticum officinale wird aber seit Jahrhunderten kultiviert und ist mittlerweile in Europa von Spanien im Süden bis Finnland im Norden neophytisch verbreitet. Nach Osten kommt der Liebstöckel bis in die Ukraine vor. Auch in Nordamerika und im Osten Chinas konnte er sich einbürgern.

In Deutschland findet sich die Art gelegentlich als unsteter Gartenflüchtling vorrangig in Mitteldeutschland und den nördlichen Wärmeinseln Berlin und Hamburg. Sie befindet sich wohl in Einbürgerung.

Levisticum officinale halb verwildert in einer nahrhaft-frischen Quecken-Wiese

Im Iran und neophytisch im südlichen Europa wächst die Art in montanen bis alpinen Hochstaudenfluren. In Mitteleuropa stellt sie sich eher in sonnigen bis halbschattigen, dauerhaft frischen, oft ruderalisierten Staudenfluren ein.

Die überwiegend leichten bis schweren, humosen Lehmböden sind schwach sauer bis alkalisch.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (2)  Kontinentalität (6)  Feuchte (5)  Reaktion (6)  Stickstoff (6)

Beschreibung
Liebstöckel ist eine sommergrüne Staude, deren Horste auf sticktoffreichen, frischen Böden über 2 m, unter optimalen Bedingungen sogar 3 m Höhe erreichen können.

Die grünlich-gelben Doldenblüten erscheinen von Juni bis August. Die Pflanze verbreitet in allen Teilen einen ausgeprägt würzigen Duft (Zeichnerische Bestimmungshilfe).

In der Küche werden die Blätter als Gewürz insbesondere für Suppen verwendet. In der mittelalterlichen Volksheilkunde spielte es eine große Rolle. Heute wird das Wurzelextrakt medizinisch nur noch als harntreibended Mittel - meist in Form von Tees und Aufgüssen - eingesetzt.

Beschreibung
Liebstöckel ist eine robuste, pflegeleichte und gut einsetzbare Art für Kräuter-, Bauern- und Klostergärten mit ausreichend Platz. Hier entfaltet er auch eine gewisse Zierwirkung.

Generell muss man aber festhalten, dass die Erscheinung etwas unstrukturiert ist, das Auge findet in den unklaren Blatt- und Blütengebilden keinen rechten Halt. Die grünlich-gelbe Blütenfarbe ist dabei ebenfalls keine echte Hilfe und auch mit dem von unten schon im Sommer vergilbende Laub sammelt der Liebstöckel keine Punkte.

Wenn es gelbe, hohe Doldenblütler sein sollen, kann der Liebstöckel unter ästhetischen Gesichtspunkten dem Fenchel (Foeniculum vulgare) nicht das Wasser reichen.

Liebstöckel in einem urbanen Kräutergarten

Kultur
Die Art liebt sonnige bis halbschattige, gerne etwas kühl-luftfeuchte Standorte. Am Ende funktioniert sie aber auch in ausgesprochenen Warmlagen klaglos.

Gerne werden nahrhafte, auch schwerere Böden mit gleichmäßig guter Wasserversorgung angenommen. Trockenphasen verzögern das Wachstum etwas, bringen etablierte Pflanzen aber nicht aus der Fassung. Auf tiefgründigen Böden kommen sie sogar ohne Bewässerung über die üblichen mitteleuropäischen Sommer.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Bilder