Leucojum aestivum // Sommer-Knotenblume

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Leucojum aestivum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Leucojum aestivum

Das Verbreitungsgebiet der Sommer-Knotenblume erstreckt sich vom südlichen Mitteleuropa über die französische Atlantikküstenregionen bzw. über die Seealpen und das Zentralmassiv bis zur französischen Mittelmeerküste. Nach Osten setzt sich das Verbreitungsgebiet über Süd-Osteuropa bis zur Ukraine, der Türkei und dem Transkaukasus fort.

Die wenigen Vorkommen in Deutschland sind neophytisch eingebürgert. Auch in der Schweiz ist Leucojum aestivum nur selten im Mittelland anzutreffen, gilt hier aber als urwüchsig.


Leucojum aestivum bildet kräftige Horste.

Die Sommer-Knotenblume wächst in Sumpf-Dotterblumen-Wiesen, an sonnigen Rändern von (Weichholz-)Auwäldern und Großseggenrieden auf basen- und stickstoffreichen, im Frühjahr überschwemmten und extrem wärmebegünstigten Standorten.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (9)  Reaktion (7)  Stickstoff (8)

Sommer-Knotenblume stilecht in einer Feuchtwiese zusammen mit Erythronium californicum und Fritillaria meleagris 'Alba' in einer Matrix aus Deschampsia cespitosa 'Palava'.

Beschreibung
Die Sommer-Knotenblume ist ein Zwiebelgeophyt. Das kräftige, bis 50 cm hohe Laub zieht nach der Blüte nicht ein, sondern bleibt sommergrün.

Die weißen, nickend-glockenförmigen Blüten stehen zu mehreren elegant an langen Stielen. Die Blütezeit reicht von Mitte April bis Mitte Mai, der Trivialname "Sommer-Knotenblume" ist insofern etwas irreführend bzw. bezieht sich auf das sommergrüne Laub.

Durch Tochterzwiebeln verdichten sich die Bestände mit der Zeit zu breitwüchsigen "Horsten".

Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.


In Gärten wird Leucojum aestivum überwiegend nicht auf feuchten, sondern lediglich frischen Böden kultiviert.

Verwendungshinweise
Leucojum aestivum ist ein kräftiger Widergänger der bekannteren Frühlings-Knotenblume. Anfang Mai ist man zwar nicht mehr unbedingt auf den Anblick zu groß geratener Schneeglöckchen eingestellt, der Anblick weckt aber meist doch das Interesse des Betrachters.

Sommer-Knotenblume kann in exotisch oder mediterran angehauchten Sumpfwiesen, an feuchten Gewässerufern oder im lichten Halbschatten von Feuchtwäldern verwendet werden.

In natürlichen Nasswiesen steht sie u.a. häufig zusammen mit Sumpf-Dotterblume, Bach-Kratzdistel, Gewöhnlicher Schachblume, Schlangen-Knöterich, Großem Wiesenknopf oder der Europäischen Trollblume. Die Rasen-Schmiele sorgt für den Wiesencharakter.

Der Einsatz in Pflanzgefäßen ist ar keine schlechte Idee. Hier erfolgt vermutlich nachfolgend eine Pflanzung von Sommerblühern.

Kultur
In Kultur kann die Sommer-Knotenblume auch auf frischen Böden problemlos gehalten werden. Sie erträgt aber sogar flach überstaute Standorte in Teichen. Wie viele Zwiebelgewächse ist sie auf geeigneten Standorten pflegeleicht.

Wenn sie in feuchten oder nassen Wiesen eingesetzt wird, sollte der erste Schnitt erst im Spätsommer/Frühherbst erfolgen.

Pflanzzeit ist von Mitte September bis November. Sie neigt durch Selbstaussaat zur Verwilderung.

Sorten:
  • Gravety Giant: wüchsige, bis zu 50-70 cm hohe, großblumige Auslese
  • Nancy Lindsay: bis zu 40-60 cm hoch, breit-rundliche Blüten

  • Die Sorten sind nur mit etwas Mühen zu beziehen und versamen sich nicht sortenecht.

    Bilder





















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Zwiebel/Knolle
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    grünlich-weiß
    weiß
    Mai
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    stark giftig
    unbedeutend
    frisch
    wechselfeucht
    nass
    nicht austrocknend
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    organische Böden
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Moore und Sümpfe
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    Vord. Orient
    befriedigend
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Niedermoore
    Großseggenriede
    Wiesen Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Nasswiesen
    Feuchtwiesen
    Feuchtgebüsche
    Feuchtwälder
    Erlenbruchwälder
    Auwälder
    Mediterraner Garten
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    Wasserrand/Sumpf
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren