Lamium argentatum (Galeobdolon argentatum) // Goldnessel
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Familie |
Lamiaceae, Lippenblütler
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Pflanzen pro qm |
5.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Lamium argentatum (Galeobdolon argentatum)
Die Goldnessel ist eine vermutlich in Kultur entstandene Art, die dem Artenschwarm der heimischen Gelben Taubnessel (Lamium galeobdolon) zuzuordnen ist. Die Goldnessel ist nur in Mitteleuropa und Mittel-Ost-Europa anzutreffen. Sie hat hier wohl den Status eines eingebürgerten Neophyten, wird mitunter aber auch als urwüchisg angesehen.
Eine etwas schwachwüchsiger Varietät der Goldnessel hat sich hier am Rande eines Bruchwaldes vor dem Giersch auf einen Baumstamm gerettet. Allerdings ist ihr eine Brombeere auf der Ferse.
In Deutschland tritt die Art v.a. in der Nordwestdeutschen Tiefebene sehr stetig auf, während sie in der Ostdeutschen Tiefebene mit Ausnahme von Berlin sehr selten ist. In den Mittelgebirgsregionen ist die Goldnessel mit großen Verbreitungslücken vertreten.
Die Goldnessel besiedelt meist in Siedlungsnähe frische, meist basen- und mäßig stickstoffreiche Laubmischwälder, v.a. Buchenwälder und Gebüsche. Die Standorte sind halbschattig bis schattig.
Goldnesseln in Harmonie mit Wald-Marbeln.
Beschreibung
Lamium argentatum bildet durch lange, kriechende Ausläufer teppichartige, wintergrüne Bestände. Im Laufe der Zeit wachsen die Ausläufer mehrschichtig übereinander und erreichen so Höhen von bis zu 30 cm. Ohne Konkurrenz durch andere Waldstauden werden die Teppiche sehr dicht und bodendeckend.
Die dunkelgrünen Blätter sind silbrig gezeichnet.
Die gelben Lippenblüten erscheinen von Mai bis Ende Juni.
Die starkwüchsige, leicht wuchernde Goldnessel wird im Handel häufig unter "Lamiastrum galeobdolon" geführt. Auch die Bezeichnung "Galeobdolon argentatum" oder "Lamium galeobdolon ssp. argentatum" ist gängig. Insgesamt ist die Systematik der Gelben Taubnesseln noch in der Diskussion.
Verwendungshinweise
Die Goldnessel ist eine gute Wahl für großflächige Unterpflanzungen von Bäumen und Sträuchern in Parkanlagen oder als Bodendecker in absonnigen Lagen großer Pflanzflächen von Innenhöfen.
Man kann sie sowohl als ruhige, aber nicht einschläfernde Fläche in Monokultur verwenden als auch mit naturhafter Dynamik in Kombination mit robusten, mittelhohen bis hohen Waldgräsern, Farnen und höheren Stauden.
Zarte Frühlingsgeophyten wie dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa) oder Leberblümchen (Hepatica nobilis) werden früher oder später verdrängt. Mit der zarteren Gelben Taubnessel ist eine Koexistenz dagegen meist gut möglilch.
Auch Verbindungen mit anderen Bodendeckern wie Efeu (Hedera helix) oder Blauroter Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) enden meist für einen der Beteiligten unglücklich. Im Schatten gewinnt allerdings praktisch immer der Efeu.
Als historische Gartenpflanze ist die Gelbe Taubnessel auch für schattige Partien von Bauerngärten eine bewährte Option.
Eine expansive Herde Goldnesseln erobert die freie Fläche unter Parkbäumen.
Kultur
An frischen, halbschattigen bis absonnigen, auch schattigen Standorten unter alten Laubbäumen mit tiefgründigen, humus-lehmigen Böden benötigt die Art kaum gärtnerische Unterstützung.
Im tiefen Schatten ist die Laub- und Blütenentwicklung spärlicher und v.a. kräftige, wintergrüne Waldgräser können sie hier an den Rand ihrer Möglichkeiten bringen.
Kurzzeitig leichter Trockenstress im Sommer ist nicht weiter tragisch. Bevorzugt werden aber dauerhaft frische Standorte.
Die kampfstarke 'Florentinum' als Einart-Teppich.
Sorten:
Florentinum: sehr wüchsige, robuste Auslese (Handelsstandard)
Silberteppich: im Ausbreitungsdrang zurückhaltende, eher breit-horstige Sorte mit silbrigem, kräftig grün geadertem Laub, Blätter auffallend schlank, grob gezahnt und spitz zulaufend, bis 30 cm hoch