Lagurus ovatus // Hasenschwanzgras, Samtgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 36.00
Wikipedia Lagurus ovatus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Lagurus ovatus

Das Hasenschwanzgras ist im gesamten Mittelmeerraum sowie in den atlantischen Küstenregionen von Nordafrika bis Nord-Frankreich urwüchsig. Es dringt aber vereinzelt auch ins Binnenland vor.

Als zweitweilig sehr beliebtes Ziergras ist Lagurus ovatus v.a. in subtropischen Regionen auf allen Kontinenten eingebürgert. In Europa gibt es aber neophytische Populationen vorwiegend an Ruderalstellen in England, in den Wärmeregionen Deutschlands sowie in der Schweiz im Mittelland.

Lagurus ovatus im Samenschmuck an der Sandküste von Sardinien.

Das Hasenschwanzgras besiedelt insbesondere festgelegte Dünen der Meeresküsten sowie trocken-warme, lückige Schaf- und Ziegenweiden oder halbruderale Schotterrasen entlang von Bahndämmen oder Straßenböschungen.

Die Standorte sind vollsonnig und deutlich wärmebegünstigt. Die humusarmen Sand- oder feinerdereichen Schottersubstrate sind erstaunlicherweise nicht stickstoffarm und reagieren mehr oder weniger neutral.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (7)  Kontinentalität (1)  Feuchte (3)  Reaktion (5)  Stickstoff (6) 

Im Mittelmeerraum werden auch Schaftriften und trockene Weiden besiedelt.

Beschreibung
Lagurus ovatus ist ein einjähriges, horstiges Gras, das zumindest am Naturstandort aber nur einzelne bis wenige Triebe entwickelt. Es erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 cm.

Die flauschigen, grünlich-creme-weißen Blütenrispen erscheinen etwa ab Anfang Juni. Die reifen Samenstände sind silbrig-hell-grau, strukturstabil und weit in den Winter hinein zierend.

Die Blüten sind fast weiß und sehr zierend.

Verwendungshinweise
Lagurus ovatus wird heute nur noch selten eingesetzt. Das liegt sicher weniger daran, dass es moderne Geschmäcker optisch nicht mehr anspräche.

Vielmehr passt die Kultur von Einjährigen nicht mehr so recht in die heute auf dauerhaften Bodenschluss und möglichst geringe Pflegeintervention ausgelegte Pflanzenverwendung. Ausdauerndere Gräser wie das Mexikanische Federgras erfüllen die Funktion einer ansehnlichen Matrix in trockenen Kies- und Steppenanlagen wesentlich besser.

Vereinzelt sieht man das Samtgras noch als Wechselflor in Kübeln und Balkonkästen.

Für anspruchsvolle und einsatzfreudige Gartenenthusiasten liegt darin die Chance, einen ungewöhnlichen Aspekt in mediterane Arrangements mit wintergrünen Halbsträuchern oder eben den Vordergrund trockener Rabatten und steppenartiger Anlagen zu bringen.

Aufwändiges Arrangement mit Hasenschwanz als Lichtpunkte.

Kultur
Lagurus ovatus stellt an die Kulturbedingungen geringe Ansprüche. Möglichst sonnige und warme Standorte gehören dazu.

Trockenstress stellt kein Problem dar, dauerhaft frische Standorte mit mäßiger bis guter Stickstoffversorgung sorgen für die üppigste Entwicklung. Hier entfalten sich natürlich auch die Konkurrenten besonders kräftig. Da man aber ohnehin jedes Frühjahr für konkurrenzfreie, möglichst wenig durchwurzelte Bodenstellen sorgen muss, spielt dies keine entscheidende Rolle.

Größere Bestände erhalten sich in offenen, im Frühling lückig gehaltenen Pflanzungen durch Selbstversamung recht zuverlässig.

Sorten:
  • Nanus: Zwergform mit nur 15 cm Wuchshöhe
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