Koeleria vallesiana // Walliser Schillergras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Koeleria vallesiana
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Koeleria vallesiana

Das Walliser Schillergras kommt im Gegensatz zum ähnlichen Blau-Schillergras im eher atlantisch geprägten Europa auf den Britischen Inseln und von der Iberischen Halbinsel bis nach Mitteleuropa vor.

In Deutschland ist es von Natur aus extrem selten mit Einzelvorkommen in der Oberrheinebene und gilt als vom Aussterben bedroht. In der Schweiz hat es namensgebenderweise seinen Verbreitungsschwerpunkt im Wallis sowie Einzelvorkommen am Südfuß des Juras.

Koeleria vallesiana kurz vor der Vollblüte zusammen mit Gewöhnlicher Kugelblume.

Koeleria vallesiana ist in eine Kennart der Volltrockenrasen und stetig in Inneralpinen Felssteppen auf extrem basenreichen, extrem trockenen und extrem stickstoffarmen Standorten vertreten.

Die Habitate sind vollsonnige, südexponierte und flachgründig über Kalkfelsgestein anstehende Böden. Die Vegetationsdecke ist meist lückig und von Moosen und Flechten begleitet.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (8)  Kontinentalität (5)  Feuchte (1)  Reaktion (9)  Stickstoff (1)

Zur Vollblüte öffnen sich die Ährenrispen etwas.

Beschreibung
Koeleria vallesiana bildet dichte, 10-15 cm hohe hohe Horste ohne Ausläufer. Das Laub ist bläulich-grün. Der Blaustich verstärkt sich im Hochsommer etwas.

Charakteristisch ist der Blütenflor aus zahlreichen dichten, walzenförmigen Ährenrispen von Mai bis Juni. Er erhebt sich ca. 30 cm, unter günstigeren Kulturbedingungen auch bis zu 50 cm in die Höhe.

Die Blüte ist zunächst frisch-grün, verfärbt sich zur Samenreife aber rasch strohig. Die Samenstände sind nicht allzu standfest und beginnen meist schon im Hochsommer auseinanderzufallen.

Im Hochsommer verstärkt sich der Blauanteil im Laub.

Verwendungshinweise
Koeleria vallesiana wird seltener eingesetzt als Koeleria glauca. Dies ist insofern nachvollziehbar, als dessen Laub den höheren Blauanteil zu bieten hat. Hinsichtlich des Zierwertes von Blüte und Samenstände gibt es keine nennenswerten Unterschiede.

Trotzdem kann man auch Koeleria vallesiana für trocken-warme Extremstandorte in Alpinarien auf Kalk-Felsköpfen, in Tuffsteinen, in Trockenmauern oder im Vordergrund von Steppenrasen-Anlagen sehr sinnvoll einsetzen.

In den Felssteppen der Alpen finden sich zahlreiche gartenwürdige Begleiter. Hierzu gehören z.B. Linum austriacum, Astragalus onobrychis, Stipa capillata, Armeria arenaria, Euphorbia seguieriana, Thymus praecox oder Petrorhagia saxifraga.

Die dünnen Blütenstiele halten die Samenstände nicht lange aufrecht. Linkerhand blüht eine Gemeine Eberwurz.

Kultur
An den genannten Extrem-Standorten kann  sich das zarte Walliser Schillergras eine gewisse Zeit auch ohne gärtnerische Hilfe gegen Wildkrautaufkommen erwehren.

Kulturstandorte sind aber praktisch immer zu stickstoffreich, so dass die Verdrängung durch hochwüchsigere Stauden und Wildkräuter mehr oder weniger regelmäßig verhindert werden muss.

In Neuanlagen lässt sich Koeleria vallesiana zuverlässig und kostengünstig mit Direktsaat etablieren. Die Jungpflanzen entwickeln sich rasch.

Sorten:
  • Mountain Breeze: in Blüte bis 35 cm hoch, dichtblättrige Horste, blau-graue Färbung
  • Bilder


















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    horstartig
    15-30 cm Höhe
    gelblich-grün
    Juni
    blau-grün
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    (lehmiger/humoser) Sand
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Hügelland (collin)
    befriedigend
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    strukturbildende Matrixpflanze
    verträglich
    konkurrenzschwach
    Steppenrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Alpine Felsfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Kalk
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke 8-15 cm
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Wiese/Prärie
    Nebensortiment
    winter-/immergrün
    Alpinum
    Felssteppen
    Steppen