Knautia arvensis // Acker-Witwenblume

Familie Caprifoliaceae, Geißblattgewächse
Pflanzen pro qm 16.00
Wikipedia Knautia arvensis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Knautia arvensis

Die Acker-Witwenblume ist praktisch in ganz Europa über Zentral-Asien bis in den Osten Sibiriens von den Tiefebenen bis in montane Höhen verbreitet.

In Deutschland ist die Acker-Witwenblume in allen Naturräumen flächendeckend vertreten und mehr oder weniger häufig. Lediglich in Ost-Friesland ist sie natürlicherweise selten und zudem auch noch stark rückläufig.


Knautia arvensis in einer ungedüngten Weide auf sandigem Lehm.

Die Acker-Witwenblume ist eine Kennart der basenreichen Glatthaferwiesen und der Trespen-Halbtrockenrasen, kommt aber auch regelmäßig in bodensauren Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen vor. Auch an Rändern von Kalck-Ackern ist sie regelmäßig zu finden.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und häufig wärmebegünstigt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (-)  Stickstoff (4)


Die Acker-Witwenblume in einem mageren, trockenen Rasen zusammen mit Scharfem Mauerpfeffer

Beschreibung
Knautia arvensis wächst aus einer sommergrünen Grundrosette aus grünen, etwas graustichigen, fiederspaltigen Blättern horstig und ohne Ausläufer. Die untersten Rosettenblätter sind oft auch nur gebuchtet-ganzrandig. Die oberen, immer fiederspaltigen Stengelblätter reduzieren die Blattspreite zunehmend.

Sie erreicht Wuchshöhen von 50 cm, auf reicheren Standorten auch bis zu 80 cm.

Die rosa-violetten Blütenköpfe erscheinen ab Anfang Juni. Nach einem Rückschnitt Anfang Juli erscheint meist eine nennenswerte Nachblüte im August. Die Blütenköpfe stehen an langen, kaum beblätterten Stielen.

Mit der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) besteht Verwechslungsgefahr. Diese tritt in trockeneren, immer basenreichen Magerwiesen auf. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal sind die Kelchborsten an den Samenstände. Diese sind bei der Tauben-Skabiose lang und schwarz, bei der Acker-Witwenblume dagegen kurz und glasig-hell. Das trifft allerdings auch auf Scabiosa canescens zu. Diese ist jedoch selten und hat immer ungeteilte statt gefiederte Grundblätter.


In einer mageren Glatthafer-Wiese mit Weißem Labkraut und Kleinem Klappertopf

Verwendungshinweise
Die Acker-Witwenblume ist eine wichtige, gute Art für naturnahe Wiesen- und Saumgesellschaften. Durch ihre langen Blütenstiele schafft sie es meistens, ihre Blütenköpfe knapp über den übrigen Wiesenblüten schweben zu lassen.

Sie sollte möglichst in individuenreichen Beständen und großflächig verwendet werden. Gut harmonierende Partner sind u.a. Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), die Moschus-Malve (Malva moschata), Echtes Labkraut (Galium verum) oder die Wiesen-Wucherblume (Leucanthemum vulgare).

Wenn man sich zwischen Knautia arvensis und Scabiosa columbaria entscheiden muss, ist die endlos blühende, zuverlässig versamende und individuenreiche Bestände aufbauende Scabiosa columbaria immer die erste Wahl. Man sieht zwar auch Knautia arvensis noch im September blühen, ohne Rückschnitt und nachfolgend eine mehrwöchige Blühpause gelingt ihr das jedoch nicht.


Grandioser Blütenreigen auf einer Grabenböschung mit Wiesen-Salbei und Taubenkropf-Leimkraut.

Kultur/Pflege von Knautia arvensis
Auf zu stickstoffreichen und frischen Böden wird sie von wuchskräftigeren Stauden bedrängt.

In sommertrockenen, armen bis mäßig stickstoffreichen, vollsonnigen bis sonigen Kräuterwiesen benötigt sie dagegen meist keine weitere gärtnerische Unterstützung.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von ein bis zwei Wochen sehr willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Sorten:
  • Wallgrange White: mit creme-weißen Blüten, sonst wie der Typ (in Deutschland kaum erhältlich)
  • Bilder




































    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    60-100 cm Höhe
    weiß
    violett
    Juni
    Juli
    grün
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Sibirien
    Zentral-Asien
    gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Frischwiesen
    Trockenrasen Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Steppenrasen
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Wacholdergebüsche
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    Insektenweide
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren