Naturstandort von Iris pumila: Die Zwerg-Schwertlilie kommt vom süd-östlichen Mitteleuropa über Süd-Ost-Europa und den Kaukasus bis Zentral-Asien in trocken-warmen,
Pannonischen Felssteppen der collinen bis montanen Höhenstufen vor. Die Vorkommen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Österreich gelten als stark gefährdet.
In
Deutschland gab es nennenswerte neophytische Populationen im Thüringer Becken und in der Lössbörde von Sachsen und Sachsen-Anhalt, von denen die meisten allerdings wieder erloschen sind.
Die Zwerg-Schwertlilie kommt nur auf ausgesprochen stickstoffarmen, meist schottrigen oder felsigen und seltener auch sandigen Substraten vor. Üblicherweise handelt es sich um kalk- oder zumindest basenreiche Gesteine.
Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig.
In Beständen von Iris pumila blühen meist nur wenige Exeplare.
Beschreibung
Die Zwerg-Schwertlilie hat einen langsam kriechenden Wurzelstock, aus dem somergrüne, bis 15 cm hohe, blau-grüne Schwertblätter entspringen. Im Laufe der Zeit bildet Iris pumila lockere Rasen.
Die schon im April erscheinenden, oft blau-violetten Blüten erheben sich kaum über das Blattwerk. Sie gehören zu den frühesten Bart-Iris.
In individuenreichen Beständen finden sich am Naturstandort immer auch natürliche violette, gelbe oder weiße Farbvariationen. Der Blütenflor ist kurzlebig und in älteren Beständen blühen viele Teile nicht regelmäßig.
Sie ist u.a. zusammen mit der sehr ähnlichen
Iris lutescens eine der wichtigen Elternarten der
Niedrigen Bart-Iris.
Verwendungshinweise
Iris pumila erreicht nicht die Blühwirkung der Iris-Barbata-Nana-Hybriden, passt aber besser in naturalistische Situationen.
Sie macht sich brauchbar in kleinen, trocken-warmen Alpinarien sowie in Tuffsteinen oder Pflanztrögen. Stimmige Kombinationen ergeben sich z.B. mit
Geranium dalmaticum,
Hypericum polyphyllum,
Minuartia laricifolia,
Primula glaucescens oder
Saxifraga callosa.
Denkbar ist auch ein Einsatz in gut einsehbaren Bereichen im Vordergrund von sehr gut gepflegten, detailreichen Felssteppenanlagen oder gebäudenah im Umfeld von besonnten Trockenmauern in mediterranen Gestaltungsansätzen.
Kultur
Die Zwerg-Schwertlilie ist recht anspruchslos, lediglich Staunässe sollte vermieden werden.
Auf stickstoffreicheren, frischen Böden ist sie nur unter hohem gärtnerischen Aufwand gegen Wildkräuter zu verteidigen. Aber auch in trocken-warmen, armen Standorten führt im niederschlagsreichen Mitteleuropa die Verschattung durch Wildkräuter früher oder später zum Ausfall der Art.
Vermehrt man die Art vegetativ, erhält man eigentlich immer diversifizierte Blütenfarben.
Sorten:
- Cherry Garden: schwarz-violette Blüte mit blauem Bart
- Hobbit: einfarbig hell himmelblaue Blüten
- Keystone Oracle: blass gelbe Blüte mit grau-braunem Fleck
- Little Drummer Boy: weiße Blüte mit dunkel-blauem Fleck