Iris pseudacorus // Sumpf-Schwertlilie, Gelbe Schwertlilie
Beschreibung
Naturstandort von Iris pseudacorus
Die Sumpf-Schwertlilie ist in ganz Europa bis Zentral-Asien und Westsibirien sowie im Nord-Westen Afrikas von den Tiefebenen bis in sub-alpine Höhenlagen weit verbreitet. In Deutschland ist sie in allen Naturräumen mehr oder weniger häufig.
Sie besiedelt stickstoffreiche, sonnige bis absonnige (licht schattige), feuchte oder auch flach überstaute Standorte.
Dominanzbestand an einem Soll im Norden Brandenburgs
Die Sumpf-Schwertlilie ist eine Kennart der Röhrichte. Sie kommt außerdem häufig in den regelmäßig überschwemmten Bereichen von Auwäldern, den im Frühjahr oft flach überstauten Erlenbuchwäldern und den Uferbereichen von stehenden und fließenden Gewässern aller Art vor.
An die Bodeneigenschaften stellt sie keine Anforderungen und toleriert sowohl alkalische wie saure, mineralische Substrate wie organische Niedermoorböden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (9) Reaktion (-) Stickstoff (7)
Eine mächtige Schwertlilie in einem im Frühling überschwemmten Erlenbruch
Beschreibung
Iris pseudacorus treibt aus einem langsam kriechenden Wurzelstock bis zu 100, auf stickstoffreichen Standorten auch über 140 cm lange, sommergrüne Schwertblätter empor. Im Laufe der Zeit entstehen beeindruckende Horste.
Die gelben Iris-Blüten erscheinen im Juni und überragen das Blattwerk um etwa 20 cm. Die einzelne Pflanze blüht dabei relativ kurz für etwa eine Woche bis zehn Tage.
Sehr alte Exemplare entwickeln einen ringförmigen, im Zentrum kahlen Horst, der nur noch wenige Blüten ansetzt. Die rechtzeitige Teilung verhindert diesen Effekt.
Die Blüte ist wie bei allen Iris ein Kunstwerk.
Verwendungshinweise
Die Sumpf-Schwertlilie darf eigentlich an keinem naturnahen Gewässerufer fehlen. Sie ist bei ausreichender Feuchtigkeit ausgesprochen robust und konkurrenzkräftig, ohne störenden Expansionsdrang zu entfalten.
Sehr schöne Bilder entstehen in naturnahen, selten und erst sehr spät im Jahr gemähten Nasswiesen.
Die auf nahrhaften, feuchten Standorten rasch beeindruckende Größen erreichenden Schwertblätter lassen sich auch sehr stimmig als Strukturkontrast in exotischen Pflanzungen einbinden. Insofern ist es auch gut zu verschmwerzen, dass der Blütenflor ein nur kkuurz währendes Ereignsi ist.
In größeren, geschlossenen und überstauten Pflanzgefäßen ist die Sumpf-Schwertlilie während der gesamten Vegetationsperiode ein stilvoller Anblick auf Terrassen und großen Balkonen. Hier bietet sich auch die im Austrieb creme-gelb gestreifte "Variegata" an. Den eindrücklicheren Blattschmuckeffekt erzielt man aber ganz eindeutig mit einem panaschierten Kalmus Acorus calamus 'Variegatus'.
'Variegata' im gemischten Pflanzkübel. Zum Beginn der Blüte ist die Panaschierung schon deutlich vergrünt.
Kultur
In Gartenkultur entwickelt sie sich auch gut auf frischen Böden, die über einer stauenden Tonschicht oder einer mind. 60 cm tief liegenden Teichfolie liegen. Mit solchen "Kleinstsümpfen" lassen sich z.B. schöne Effekte unter halbschattigen Laubbaumbeständen erziehlen.
Die Sumpf-Schwertlilie kommt auch hier sicher zur Blüte und entwickelt sich mitunter üppiger als in vollsonnigen Lagen. Sie kann sogar befriedigend in absonnigen bis licht schattigen Lagen kultiviert werden, solange die Nährstoffversorgung günstig ist.
Gartenstandort am feuchten, halbschattigen Gehölzrand mit Baldrian, Gilbweiderich und Baldrian.
Sorten:
Berliner Tiger: gelbe Blüten mit rot-brauner Zeichnung
Giant Form: besonders wüchsige Form, unter günstigen Bedingungen über 200 cm hoch
Junges White Selection: weiße, leicht grünstichige Blüten mit zarter Zeichnung
Nearest to Pure White: weiße Blüten mit zarter Zeichnung
Plena: gelbe, gefüllte Blüten
Sushi: leicht gelbstichig weiße Blüte mit dunklen Saftmalen, wüchsig, bis 80 cm hoch
Variegata: mit im Austrieb gelb-grün gestreiften Blättern, die bis spätestens Anfang Mai vergrünen. Da bis in den Sommer hinein neue Blätter getrieben werden, bleibt der Effekt dennoch einige Zeit erhalten. Alte Blätter nehmen einen Blaustich an. Die Sorte ist nicht blühfaul und entwickelt sich nur träge in die Breite, ist in der Höhe aber sehr wüchsig.