Inula helenium // Echter Alant
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Inula helenium
Der Echte Alant stammt ursprünglich vermutlich aus Klein- und Vorderasien. Auch die Vorkommen im westlichen Mittelmeerraum sind möglicherweise urwüchsig.
Durch die Jahrhunderte währende Kultivierung als Heilpflanze ist er in weiten Teilen der Alten Welt vermutlich arhaeophytisch eingebürgert. Die Vorkommen im westlichen und östlichen Nordamerika sind aber zweifellos neophytischen Ursprungs.
Auch in Deutschland kommt Inula helenium in den Mittel- und Südwestdeutschen Warmgebieten sowie vereinzelt in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als eingebürgerter Neophyt vor. In der Schweiz verwildert er v.a. im Mittelland aus Gartenkulturen.
Imposantes Exemplar in einem weitläufigen Kräutergarten
Der Echte Alant wächst v.a. in wärmebegünstigten, frischen, mäßig stickstoffreichen Ruderalfluren. Diese werden oft von angrenzenden Gehölzrändern etwas verschattet.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (7) Kontinentalität (6) Feuchte (5) Reaktion (7) Stickstoff (5)
Diese Dreierkombination aus Echtem Alant, Garten-Reitgras und Geflecktem Wasserdost erzeugt eine fast ganzjährig interessante bis imposante Fläche.
Beschreibung
Die sommergrüne Inula helenium ist eine in der Jugendphase mächtige, bis 180 (200) cm hohe, horstige Staude mit auffällig großen, über 50 cm langen Blättern. Das Entwicklungsoptimum wird im zweiten und dritten Standjahr erreicht. Ältere Exemplare bleiben deutlich niedriger, entwickeln aber nahezu gleichblebend große Blätter.
Die gelben Blüten erscheinen von Juli bis August. Die Fruchtstände mit dem silbrigen Pappus sind den Winter über strukturstabil und zierend.
Die nach Veilchen duftenden Wurzeln waren in der Antike ein wichtiges Gewürz und getrocknete Blätter wurden auch geraucht. Später im Mittelalter aufgrund der Bitterstoffe ein wichtiges Heilmittel der Volksmedizin.
Ähnlich sind der noch etwas höhere, fast pyramidial aufgebaute Inula racemosa und der feuchtigkeitsbedürftigere Inula magnifica.
Auf sommertrockenen Sandböden bleibt der Wuchs zierlicher und in Trockenjahren kann die Blüte auch mal sehr spärlich ausfallen. Insgesamt ist die Trockenheitstoleranz aber erstaunlich.
Verwendungshinweise
Der Echte Alant ist eine beeindruckende, derzeit erstaunlich selten verwendete Art. Ihre Attraktivität wird v.a. von der aufstrebenden Anordnung der großen Blätter geprägt. Bereits der frischgrüne Laubaustrieb muss ist ein sehr ästhetischer Frühlingsaspekt. Manchen ist das Blattwerk aber auch zu grobschlächtig und im Verhältnis zur Blüte zu dominant.
Die unaufdringlichen Blüten sind tatsächlich beinahe nur eine schöne Nebenerscheinung. Als weitere Zugabe sind die schwarz-braunen Samenstände den ganzen Winter über strukturstabil und versprühen morbiden Charme.
Inula helenium ist entsprechend eine sehr gute Art für Bauern- und Klostergärten und den Hintergrund von Staudenpflanzungen aller Art. Für reine Zier-Anlagen vielleicht sogar noch minimal besser geeinget ist der ganz ähnliche, in der Blüte auffälligere Riesen-Alant (Inula magnifica).
Daneben macht sich Inula helenium auch in naturhaften Staudenfluren sehr schön. Experimentierfreudige Gärtner probieren auch ruderale Kombinationen z.B. mit Eselsdistel, Wilder Karde, Echtem Eibisch oder Thüringischer Strauchpappel.
Halbschattige Standorte werden gut ertragen. Auf dauerhaft frischen Böden wird der Echte Alant hier sogar besonders üppig:
Kultur/Pflege von Inula helenium
Die Art ist winterhart, anspruchslos und wird durch Wildkräuter nicht bedrängt. Kurze Trockenphasen übersteht sie unbeeindruckt, auf dauerhaft trockeneren Standorten bleibt die Wuchskraft reduziert, die Art fällt aber auch hier nicht aus.
Sehr hilfreich ist die rasche und unkomplizierte Etablierung von Jungpflanzen. Diese erreichen überraschend schnell wuchtige Ausmaße und setzen sich zuverlässig im Alleingang gegen die grüne Nachbarschaft durch.
Der Echte Alant versamt sich recht willig selbst, wird aber nicht lästig. Die Samen keinen ohne erforderlichen Kälteimpuls rasch und reichlich bei gleichmäiger Feuchte und Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad.
Detail des Blütenstandes.
Sorten:
Goliath: wie beschrieben, in allen Teilen etwas größer, 200 bis 230 cm hoch, kaum im Handel
Die dunklen Samenstände kommen v.a. vor hellen Wänden oder zusammen mit strohfarbigen Gräser-Samenständen gut zur Geltung.