Impatiens glandulifera // Drüsiges Springkraut

Familie Balsaminaceae, Balsaminengewächse
Pflanzen pro qm 16.00
Wikipedia Impatiens glandulifera
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Impatiens glandulifera

Das Drüsige Springkraut kommt ursprünglich nur in einer vergleichsweise kleinen Region im westlichen Himalaya und der Kashmir-Region in montanen Höhenlagen vor.

Es besiedelt hier stickstoff- und meist basenreichere Feuchtwälder, entsprechende Waldlichtungen sowie Ufer von kleinen Fließgewässern. Daneben tritt sie gelegentlich an anthropogen gestörten Standorten wie Straßengräben und Ackerrädnern auf.

Bevorzugt werden schwach sonnige bis halbschattige Lagen.



Ein Massenbestand des Drüsigen Springkrauts auf einer sickerfrischen Wiese in Oberbayern

Die ausgesprochen wärmeliebende Art ist mittlerweile mit Ausnahme Ozeaniens auf allen Kontinenten eingeschleppt. In weiten Teilen Europas und auch in Deutschland kommt Impatiens glandulifera nahezu flächendeckend und nicht selten dominant in nahrhaften, feuchten Hochstaudenfluren, an Fließgewässern und an lichten Stellen von Auwäldern - insbesondere der Weichholz-Aue - vor. Sie ist eine potenzielle Bedrohung der Struktur gefährdeter Biotope, wobei sie sich in erster Linie an gestörten Stellen etablieren und halten kann.

V.a. in niederschlagsreichen Regionen gedeiht sie auch an trockeneren Standorten z.B. entlang von Waldwegen, auf Kahlschlagsfluren und in Waldlichtungsfluren.

Impatiens glandulifera ist in der Unionsliste der invasiven Arten aufgeführt und darf EU-weit nicht mehr gehandelt und kultiviert werden.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (7)  Kontinentalität (2)  Feuchte (8)  Reaktion (7)  Stickstoff (7)



Der Blütenaufbau ist einen genauen Blick wert.

Beschreibung
Das Drüsige Springkraut ist einjährig und erreicht auf nahrhaften Böden 150 bis 200 cm Wuchshöhe. Die Stengel sind charakteristisch glasig-rot.

Die purpur-rosa, seltener auch hell-rosa oder weißen Blüten sind auffällig und erscheinen ab Mitte Juni bis zum ersten Frost. Die Blüten duften ausgeprägt süßlich, allerdings mit einer etwas unangenehmen Beinote. Sie werden aufgrund ihres reichlichen, zuckrigen Necktars insbesondere von Hummeln und Faltern besucht.

Namensgebend ist der Springmechanismus der Früchte, mit dem die Samen mehrere Meter weit verbracht werden können. Die Samen sind zudem schwimmfähig.

Impatiens glandulifera verbreitet sich aber auch vegetativ durch abgebrochene Stengel, die in Fließgewässern abgetrieben werden und sich am Ufer neu bewurzeln.



Weinrot blühende Form am Ufer eines Gebirgsbachs.

Verwendungshinweise
Impatiens glandulifera ist eine relativ häufig anzutreffende Zierpflanze, die allerdings dazu neigt, sich vom gärtnerischen Willen zu emanzipieren und sich vagabundierend passende Standorte selber sucht.

Ihre Neigung zur Verwilderung und Besiedelung gestörter Standorte trägt ebenfalls nicht dazu bei, ihren Status als besonders verwendungswürdige Gartenpflanze zu stärken. Ein bewusster Einsatz der Art ist aufgrund des Kulturverbotes (s.o.) aber ohnehin auch in privaten Gärten nicht zugelassen.

Generell stimmig wäre das Großblütige Springkraut in Rabatten bzw. am Teichrand in ländlichen Gärten. Das große Laub und die Blütenform eignen sich auch zur Kombination mit exotisch anmutenden Gewächsen und eröffnet einen etwas frischen Blick auf die Art. Gerade im ländlichen Raum ist aber praktisch nicht zu verhindern, dass die Art in die Landschaft verwildert.



Impatiens glandulifera dringt bis an den Rand von Schilf-Röhrichten vor.

Kultur
Auf feuchten, nahrhaften, nicht zu sonnigen und nicht zu schattigen Standorten hält sich das Drüsige Springkraut ohne pflegende Unterstützung. Im Gegenteil, die Art ist derart konkurrenzstark, dass sie sogar anderen, ebenfalls invasiven Stauden wie dem Geschlitztblättrigen Sonnenhut (Rudbeckia laciniata) das Leben sehr schwer macht. Erstaunlich für eine Einjährige!

Echter Trockenstress führt zu Kümmerwuchs und früher oder später zum Ausfall.

Spätfröste sind eine Gefahr für die Keimlinge und können einen Bestand dahinraffen. Da zumindest einige Samen auch zwei Jahre im Boden keimfähig bleiben, ist dies aber nicht zwangsläufig das Ende des Bestandes.

Bilder



























Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
einjährig
Blütenstauden/-Kräuter
100-150 cm Höhe
150-250 cm Höhe
rosa
Juli
August
grün
Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
ausgeprägt
eher unangenehm
frisch
nass
nicht austrocknend
feucht
sonnig
halbschattig
absonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
Ton
humos
organische Böden
poröser Schotter
kalk-/basenreich
mittlere Böden
reiche Böden
sehr reiche Böden
Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich Handelsgängigkeit
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Asien
Ostasien/China/Mandschurei
Zentral-Asien
Liebhaberpflanze
Gering
strukturbildender Gruppen-Solitär
verträglich
Ländlicher Garten
Repräsentative Gärten
Wassergarten
Rabatte
Insektenweide
Raritäten/Saatgut
Belaubung Lebensbereich
sommergrün
Wasserrand/Sumpf
Gehölzrand/Staudenfluren