Hyssopus officinalis // Ysop, Bienenkraut

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Hyssopus officinalis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Hyssopus officinalis

Der Ysop kommt in Süd- und Süd-Osteuropa bis zum Kaukasus und Kleinasien sowie im westlichen Nord-Afrika vor.

In Deutschland ist der er in den mitteldeutschen Trockengebieten in wärmebegünstigten, mediterranen Volltrockenrasen und in vergleichbaren urbanen, ruderalen Schotterstandorten eingebürgert. In der Schweiz zeigt er einen ausgeprägten, neophytischen Verbreitungsschwerpunkt im Wallis, fehlt ansonsten mit Ausnahme einiger Einzelfunde im Mittelland weitgehend.

Hyssopus officinalis besiedelt trockene bis mäßig trockene Felshänge und Schaftriften von den Tieflagen bis in montane Höhen.



Auf Mauerkronen ist der Ysop immer eine gute Wahl.

Hyssopus officinalis bevorzugt alkalische bis schwach saure, humusarme Schotterböden mit sehr gutem Wasserabzug und relativ guter Wasserhaltefähigkeit im Skelettanteil. Die Substrate sind stickstoffarm. Der Ysop benötigt trocken-warme Standorte in (voll-)sonnigen Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (7)  Kontinentalität (6)  Feuchte (2)  Reaktion (7)  Stickstoff (3)



Weiß blühende Exemplare tauchen in Sämlingspopulationen früher oder später auch von alleine auf.

Beschreibung
Der in nicht zu harten Wintern wintergrüne Hyssopus officinalis ist ein dicht-buschiger, aufrechter, bis 50 cm hoher Halbstrauch mit verholzender Basis.

Von Anfang Juli bis in den September hinein erscheint ein reicher Blütenflor tiefblauer Lippenblüten. Die Samenstände nehmen eine dunkel-strohige Färbung an und sind über Winter srukturstabil. Es ist Geschmackssache, ob man sie als zierend oder eher als störend wahrnimmt.

Die gesamte Pflanze verbreitet bei Berührungen einen intensiv-aromatischen Geruch. Entsprechend werden sämtliche oberirdische Teile  - meist frisch - als Küchengewürz verwendet. Der - im Vergleich zu Rosmarin oder Salbei - schwache Geschmack enthält eine bittere Beinote.

Verwendungshinweise
Der Ysop ist eine in vielfältigen Situationen gut einsetzbare Art. In mediterranen Gärten ist sie eine Ergänzung zum allgegenwärtigen Lavendel . Man muss allerdings anerkennen, dass der Ysop dem Lavendel optisch nicht das Wasser reichen kann, weder bezüglich der Winterstruktur noch hinsichtlich der Blütenwirkung. Seine Vorteil ist vorrangig seine seltenere Verwendung.

In Steppenanlagen im Verbund mit Ziergräsern verbreitet Hyssopus officinalis einen warmen Flair und in sonnigen Innenhöfen kommt sie an Treppen, Trockenmauern oder Kiesflächen gut zur Geltung.

In Kräuter- Bauern- und Klostergärten sollte der Ysop ebenfalls nicht fehlen.

In Tongefäßen wirkt der Ysop auch überzeugend, allerdings führt das Durchfrieren des Wurzelballens auch in großen Gefäßen rasch zum Ausfall.



Zumindest in naturhaften Kies- und Steppengärten ist die Winterstruktur durchaus eine Bereicherung..

Kultur
In harten Wintern kann der Ysop zurückfrieren, treibt aber meist wieder aus. Generell entwickelt sich die Art in geschützten Lagen wie vor südexponierten Mauern und Wänden besser.

Vor allem Staunässe kann zum Totalausfall führen. Auf nahrhaften oder gar humosen Böden ist der Habitus unbefriedigend mastig und der Blütenflor weniger leuchtend. Regelmäßiger Trockenstress ist dem Erscheinungsbild immer förderlich und auf nahrhafteren Substraten gereadezu zwingend.

Auf vegetationsarmen Kiesböden samt sich der Ysop ausgesprochen willig aus und kann auch schon mal lästig werden. Er ist auf nährstoffarmen Trockenstandorten ziemlich pflegeleicht und kann sich hier sehr lange aus eigenen Stücken gegen Wildkräuter behaupten.

Die Pflanzen bleiben vitaler, wenn sie nach der Blüte oder vor dem Neuaustrieb um ein Drittel zurück geschnitten werden, vergreisen aber nicht so rasch wie Lavendel.



Hyssopus officinalis ssp. angustifolius in einer naturalistischen Felsheide.

Sorten:
  • Alba: weiße Blüten
  • Blankyt: tief himmel-blaue Blüten, bis 60 cm hoch, wüchsig, relativ hohe Anteile ätherischer Öle
  • Caeruelus: tief himmel-blaue Blüten, bis 45 cm hoch, 1-2 Wochen frühere Blüte
  • Roseus: rosa Blüten
  • ssp. aristatus: kompakte Zwergform, bis 30 cm hoch, blaue Blüte
  • ssp. angustifolius: etwas schmalblättriger bzw. eigentlich langblättriger als die Normalform, blau Blüte
  • Bilder





















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    Strauch
    Halb-/Zwergstrauch
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    weiß
    rosa
    blau
    Juli
    dunkel-grün
    grau-grün
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    essbar
    Heil-/Gewürzpflanze
    ausgeprägt
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    sehr gut
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Klostergarten
    Duftgarten
    Duft ausgeprägt
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Insektenweide
    Hauptsortiment
    zierende Winterstruktur
    Felssteppen
    Steppen