Hypericum olympicum // Olymp-Johanniskraut, Zwerg-Johanniskraut

Familie Hypericaceae, Johanniskrautgewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Hypericum olympicum

Das Olymp-Johanniskraut kommt im Mittelmeerraum vom östlichen Balkan bis Kleinasien und in der Schwarzmeerregion bis in den Süden der Ukraine vor.

Hypericum olympicum wächst vorrangig in den mediterranen Schaftriften auf degradierten Trockenwaldstandorten. Regelmäßige Brände dezimieren die Holzgewächse zusätzlich, so dass ein von Halb- und Zwergsträuchern sowie lichthungrigen, trockenheitsresistenten Stauden und Gäsern dominierter Vegetationstyp entsteht.

Die oft feinerdereichen Schotter- und Felsböden sind humusarm, mehr oder weniger basenreich und höchstens mäßig stickstoffreich.

Die vollsonnigen Hänge sind hitzeanfällig und trocknen im Sommer regelmäßig stark ab.

In engen, vollsonnigen Felsspalten fühlt sich das Olymp-Johanniskraut am wohlsten.

Beschreibung
Hypericum olympicum ist eigentlich ein verholzender, wintergrüner Halbstrauch, der außerhalb der wintermilden Regionen Mitteleuropas allerdings jährlich meist bodentief zurückfriert und wie eine sommergrüne Staude wirkt. Sie erreicht dann jährlich etwa 20 bis 25 cm Wuchshöhe.

Wo er geschützt und wärmebegünstigt steht, entwickelt er mit den Jahren einen rundlichen, gut 30 cm hohen Busch. Die kleinen Laubblätter stehen dicht und haben eine ausgeprägt blau-grüne Färbung.

Die für die zierliche Pflanze erstaunlich großen Blüten stehen einzeln und sind gelb. Die Blütezeit beginnt Ende Mai und reicht ausdauernd bis Ende August.

Verwechslungsgefahr besteht mit dem seltener kultivierten, etwas niedrigeren Hypericum polyphyllum.

Im Vergleich zu den dünnen Stengelchen sind die Blüten geradzu riesig.

Verwendungshinweise
Hypericum olympicum wird gelegentlich im Vordergrund steppenartiger Pflanzungen und trocken-warmer Alpinarien eingesetzt. Im Handel ist er nicht immer sicher zu erhalten.

Mit seinem blaug-grünem Laub verbreitet es eine ausgeprägt warme Stimmung und kann auch bei der Entwicklung mediterranen Flairs hilfreich sein. Generell wirkt es in Verbindung mit Felsen, Trockenmauern oder Steinplatten-Wegen überzeugend.

Interessante Blüten-Partner für Felssteppen sind z.B. der zierliche Gelbe Lauch (Allium flavum) und die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) als Ton-in-Ton-Kombination oder der Rosen-Lauch (Allium oreophilum), dessen rosa Blüten spannend mit den kühl-gelben Blüten der Auslese 'Citrinum' harmonieren. Das Steife Igelpolster (Acantholimon acerosum) würde hierzu als leicht bizarre Strukturpflanze gut passen.

Ansprechend ist es auch als dankbare Kübelpflanze, die von April bis zum Frühwinter eine gute Figur macht. Wird sie hell und weitgehend frostfrei überwintert, entwickelt es sich zu einem kleinen, immergrünem Charakterstrauch. Wird er gelegentlich an den Spitzen etwas zurck geschnitten, entwickelt er sich besonders kompakt und dichtwüchsig. In etwas größeren Kübeln macht es sich auch in Mischpflanzungen sehr schön, z.B. am Fuß eines Orangen-Bäumchens.

Hypericum olympicum kurz vor dem Aufblühen

Kultur/Pflege von Hypericum olympicum

Hypericum olympicum ist ausgesropchen licht- und wärmebedürftig. Es sollte auch in milden Regionen vorrangig in vor winterlichen Tiefsttemperaturen und kalten Nord-Ost-Winden geschützten Lagen eingesetzt werden.

In Mitteleuropa wird es aber auch unter optimalen Bedingungen rasch von wüchsigeren Konkurrenten verdrängt, wenn der hilfreiche Gärtner nicht regelmäßig eingreift. Auf nahrhafteren Böden ist aber auch der Gärtner bald am Ende seiner Kraft.

Vitale und ästhetisch überzeugende Bestände sind nur auf humusarmen, etwas lehmigen Schotter- oder Kiesböden zu erwarten.

Gute Drainage ist ganzjährig erforderlich und im Winter sogar lebenswichtig.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Bis zu den ersten kräftigen Frostphasen bleibt das Laub grün und zusammen mit den Samenständen entsteht eine interessante Winterstruktur.

Sorten:
  • Citrinum: wie der Typ, mit etwas hellerem Gelb der Blüten
  • Grandiflorum: etwas größere Blüten, wüchsig, sortenechte Versamung
  • Moonlight: var.minus-Auslese, mit blass schwefel-gelben Blüten, sortenechte Versamung
  • var. uniflorum: Form mit unverzweigten Trieben mit einer einzelnen Blüte auf der Triebspitze, kaum im Handel
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