Hypericum calycinum // Immergrünes Johanniskraut, Niedriges Johanniskraut

Familie Hypericaceae, Hartheugewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Hypericum calycinum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Hypericum calycinum

Das Immergrüne Johanniskraut kommt von Kleinasien bis Bulgarien und mit isolierten Vorposten in Ungarn vor. Praktisch im gesamten europäischen Mittelmeerraum ist das Immergrünes Johanniskraut außerdem verwildert, stellenweise wohl auch schon eingebürgert. Auch nördlich der Alpen zeigen sich vereinzelt leichte Einbürgerungstendenzen.



Wo sich niemand so recht zuständig fühlen mag, ist Hypericum calycinum keine schlechte Wahl. Auch die Zaunwicke nutzt ihre Freiheiten kreativ aus.

Hypericum calycinum wächst vorrangig auf sandig-kiesigen Rohböden auf periodisch überschwemmten, aber schnell abtrocknenden und zeitweise auch trockenfallenden Standorten in Flussauen oder in temporären Bachbetten.

Die Substrate sind mäßig nahrhaft, mäßig trocken bis frisch und schwach alkalisch bis sauer.



Wie bei den meisten Johanniskräutern sind die Staubfäden wesentlicher Teil der Blütenzierde. Der Blattglanz ist hier auf Blattlausausscheidungen zurückzuführen.

Beschreibung
Das Niedrige Johanniskraut ist ein je nach Winterverlauf winter- bis immergrüner Halbstrauch. Er bildet durch zahlreiche und lange Ausläufer dichte Teppiche von etwa 30 cm Höhe.

Das Laub ist dunkel-grün und im Austrieb bronze-rötlich überlaufenen. Im Herbst verfärben sich die Blätter einzelner Triebe rot, ohne dass sich dies jedoch nennenswert optisch auswirkt.

Die großen, gelben Blüten erscheinen von Mitte Mai bis Juli.

Recht ähnlich ist das 0,8 bis 1,5 m hoch wachsene, nicht ausläufertreibende Hypericum x hidcote.



Das Immergrüne Johanniskraut sorgt unter lichten Baumbeständen für eigentlich ganzjährig adrette Flächen.

Verwendungshinweise
Hypericum calycinum ist ein anspruchsloser Flächendecker, der v.a. in pflegeextensiven Grünanlagen eingesetzt wird. In anspruchsvollen Anlagen ist er daher nicht unbedingt erste Wahl.

In öffentlichen Grünflächen und sogar im trittgeschützen Straßenbegleitgrün ist er dagegen eine gute Option.

Die Art hält dem Wurzeldruck von Großgehölzen und Bäumen stand und kann bei ausreichend Belichtung entsprechend zur Unterpflanzung verwendet werden. Im Wurzelbereich von Altbäumen ist die Etabierung allerdings ein langwierigeres Verfahren. Im Schatten gedeiht die Art zwar auch, doch lässt die Blattdichte nach und die Konkurrenzfähigkeit ist deutlich eingeschränkt.



Die Samenkapseln sind für das aufmerksame Auge durchaus ein interessantes Element.

Kultur
Das Niedrige Johanniskraut istwenig ansprüchlich, robust und zuverlässig.

Es gedeiht lediglich auf schweren Lehmböden nicht zufriedenstellend, nicht zu nährstoffarme, durchlässige Sand- und Kiesböden sind besser geeignet.

Kürzere Trockenphasen übersteht die Art recht problemlos. Nach erfolgtem Flächenschluss kommt zumindest auf trockeneren, nicht zu reichen Böden kaum noch Wildkraut auf.

Bei tiefen Barfrösten kann die Art oberflächlich vollständig zurückfrieren, treibt aber nach Rückschnitt aus dem Wurzelraum wieder aus.

Das Niedrige Johanniskraut kann jährlich im Frühjahr oder alle 2 bis 3 Jahre tief zurückgeschnitten werden, um die Bestandsdichte zu erhalten und abgestorbene Triebe zu entfernen.

Bilder





















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
Strauch
Halb-/Zwergstrauch
bodendeckend
flächendeckend
15-30 cm Höhe
niederliegend/kriechend
gelb
Juni
Blattfärbung Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt
grün
rötlich
zierend/strukturstark
ungiftig
unbedeutend
mäßig trocken
frisch
wechselfeucht
gut drainiert
sommertrocken
Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft
vollsonnig
sonnig
halbschattig
absonnig
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
frostfreie Lage
sehr wintermilde Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Mittelgebirge (montan)
Süd-Osteuropa
Hügelland (collin)
Asien
Kleinasien
BEWERTUNGEN Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
befriedigend
Gering
Gruppen-Verbands-Pflanze
strukturbildende Matrixpflanze
verträglich
Repräsentative Gärten
öffentliches Grün
Straßenbegleitgrün
Grünanlagen geringer Pflegestufe
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
Hauptsortiment
winter-/immergrün
Felssteppen
Gehölzrand/Staudenfluren