Hypericum calycinum // Immergrünes Johanniskraut, Niedriges Johanniskraut
Beschreibung
Naturstandort von Hypericum calycinum
Das Immergrüne Johanniskraut kommt von Kleinasien bis Bulgarien und mit isolierten Vorposten in Ungarn vor. Praktisch im gesamten europäischen Mittelmeerraum ist das Immergrünes Johanniskraut außerdem verwildert, stellenweise wohl auch schon eingebürgert. Auch nördlich der Alpen zeigen sich vereinzelt leichte Einbürgerungstendenzen.
Wo sich niemand so recht zuständig fühlen mag, ist Hypericum calycinum keine schlechte Wahl. Auch die Zaunwicke nutzt ihre Freiheiten kreativ aus.
Hypericum calycinum wächst vorrangig auf sandig-kiesigen Rohböden auf periodisch überschwemmten, aber schnell abtrocknenden und zeitweise auch trockenfallenden Standorten in Flussauen oder in temporären Bachbetten.
Die Substrate sind mäßig nahrhaft, mäßig trocken bis frisch und schwach alkalisch bis sauer.
Wie bei den meisten Johanniskräutern sind die Staubfäden wesentlicher Teil der Blütenzierde. Der Blattglanz ist hier auf Blattlausausscheidungen zurückzuführen.
Beschreibung
Das Niedrige Johanniskraut ist ein je nach Winterverlauf winter- bis immergrüner Halbstrauch. Er bildet durch zahlreiche und lange Ausläufer dichte Teppiche von etwa 30 cm Höhe.
Das Laub ist dunkel-grün und im Austrieb bronze-rötlich überlaufenen. Im Herbst verfärben sich die Blätter einzelner Triebe rot, ohne dass sich dies jedoch nennenswert optisch auswirkt.
Die großen, gelben Blüten erscheinen von Mitte Mai bis Juli.
Recht ähnlich ist das 0,8 bis 1,5 m hoch wachsene, nicht ausläufertreibende Hypericum x hidcote.
Das Immergrüne Johanniskraut sorgt unter lichten Baumbeständen für eigentlich ganzjährig adrette Flächen.
Verwendungshinweise
Hypericum calycinum ist ein anspruchsloser Flächendecker, der v.a. in pflegeextensiven Grünanlagen eingesetzt wird. In anspruchsvollen Anlagen ist er daher nicht unbedingt erste Wahl.
In öffentlichen Grünflächen und sogar im trittgeschützen Straßenbegleitgrün ist er dagegen eine gute Option.
Die Art hält dem Wurzeldruck von Großgehölzen und Bäumen stand und kann bei ausreichend Belichtung entsprechend zur Unterpflanzung verwendet werden. Im Wurzelbereich von Altbäumen ist die Etabierung allerdings ein langwierigeres Verfahren. Im Schatten gedeiht die Art zwar auch, doch lässt die Blattdichte nach und die Konkurrenzfähigkeit ist deutlich eingeschränkt.
Die Samenkapseln sind für das aufmerksame Auge durchaus ein interessantes Element.
Kultur
Das Niedrige Johanniskraut istwenig ansprüchlich, robust und zuverlässig.
Es gedeiht lediglich auf schweren Lehmböden nicht zufriedenstellend, nicht zu nährstoffarme, durchlässige Sand- und Kiesböden sind besser geeignet.
Kürzere Trockenphasen übersteht die Art recht problemlos. Nach erfolgtem Flächenschluss kommt zumindest auf trockeneren, nicht zu reichen Böden kaum noch Wildkraut auf.
Bei tiefen Barfrösten kann die Art oberflächlich vollständig zurückfrieren, treibt aber nach Rückschnitt aus dem Wurzelraum wieder aus.
Das Niedrige Johanniskraut kann jährlich im Frühjahr oder alle 2 bis 3 Jahre tief zurückgeschnitten werden, um die Bestandsdichte zu erhalten und abgestorbene Triebe zu entfernen.