Hydrangea paniculata // Rispen-Hortensie
Beschreibung
Naturstandort von Hydrangea paniculata
Die Rispen-Hortensie wächst in lichten Laubmischwäldern von Sachalin, den Kurilen bis Japan und Taiwan in Höhenlagen zwischen 300 m und etwa 2.000 m üNN. Auf der koreanischen Halbinsel sowie in der Osthälfte Nordamerikas ist sie eingebürgert.
Hydrangea paniculata bevorzugt neutrale bis saure, frische bis sickerfeuchte und skelettreiche, sandig- bis kiesig-humose Böden.
Hydrangea paniculata wird hier als Blüten-Solitär im dunkel-grünen Rahmen effektvoll in Szene gesetzt.
Hydrangea paniculataHydrangea paniculata ist ein sommergrüner, buschiger, bis 3 m hoher und breiter Normalstrauch. Am Naturstandort können auch 5 bis 7 m Höhe erreicht werden.
Die mehr oder weniger aufrechten Äste sind bei den großblütigen Zuchtformen zur Blütezeit unter dem Gewicht der großen, zunächst grünlich-weißen, später weißen Blüten-Bälle leicht bogig übergeneigt. Die Doldenrispen der Wildform sind deutlich luftiger und zarter. Im Abblühen verfärben sich die Schaublüten je nach Sorte mehr oder weniger ausgeprägt in Rosa-Tönungen.
Die Blüten erscheinen als eine der letzten Hortensien-Blüten von Ende Juli bis September und bleiben auch über Winter attraktiv.
Das Laub fällt sehr spät im Herbst und verfärbt sich nur für kurze Zeit gelblich-grün. Die Auslese 'Diamont Rouge' verfärbt sich allerdings gelblich-rot.
Die ähnliche Wald-Hortensie (Hydrangea arborescens) unterscheidet sich durch die kugeligen, grünlich-weiß aufblühende Blütenstände, eine geringerer Wuchshöhe und die breit-buschige Entwicklung durch Ausläufer im Alter.
Die Wildform hat einen deutlich zierlicheren Blütenstand als die Kulturformen.
Verwendungshinweise
Hydrangea paniculata hat einen elegantem Habitus und wird sehr gerne in gepflegten Gärten aller Art eingesetzt. Man ist fast überrascht, wenn sie mal in einem neu angelegten Objekt fehlt. Die besonders großblütigen Sorten sind zumindest in der Jugendphase oft nicht ausreichend standfest und die auf dem Boden aufliegenden Blüten verfehlen ihre Wirkung.
Die Art kann vielfältig verwendet werden in Innenhöfen, in exotischen Waldgärten und gleichermaßen im Kontext historischer wie modern-funktionaler Architektur.
In niederschlagsreichen Regionen funktioniert sie sogar in öffentlichen Grünanlagen.
Auch in großen Pflanzgefäßen ist sie wirkungsvoll, zumal die Samenstände über den Winter attraktiv bleiben.
Es werden auch Halb- und Hochstämme angeboten, die zumindest ungewöhnliche Anblicke sind, oft aber recht artifiziell wirken.
Eindrucksvoller Blickfang im romantisch-ländlichen Garten.
Kultur
Die Rispen-Hortensie ist die anspruchsloseste unter den Hortensien-Arten.
Sie bevorzugt neutrale bis saure, frische bis feuchte, tiefgründige, humose Substrate. Es werden aber auch basenreichere Böden klaglos toleriert. Die Stickstoffversorgung sollte in Maßen gehalten werden, um übermäßig lange, nicht strukturstabile Triebe zu vermeiden.
Gut geeignet sind in sonnige bis licht absonnige Lagen. In schattigeren Situationen erscheint der Habitus oft etwas sparrig.
Staunässe bekommt der Art nicht. Trockenphasen verzögern das Wachstum und die Vitalität sinkt sichtbar. Generell sollte daher die Möglichkeit bestehen, sommerliche Trockenphasen mit Bewässerung überbrücken zu können. Dies gilt insbesondere für die ersten Jahre nach der Pflanzung, voll etablierte Exemplare sind dann weniger ansprüchlich.
Mit anderen Hortensien -hier mit der Bauern-Hortensie - lassen sich prächtige Stimmungen herstellen.
Hydrangea paniculata ist gut winterhart, Frostschäden treten kaum auf. Dennoch stärken auch bei dieser Art windgeschützte Standorte die Vitalität.
Schnittmaßnahmen sind nicht zwingend erforderlich, fördern aber die Verzweigung und damit die Blütenfülle und wirken dem Vergreisen vor. Der Schnitt erfolgt im Spätwinter bis Vorfrühling und reduziert die Sträucher um etwa ein Drittel bis zur Hälfte auf das verholzte Grundgerüst. Die Blüten erscheinen an den neuen Austrieben und werden durch diesen Schnitt entsprechend gefördert.
Die Auslese 'Pinky Winky' passt gut zu ihrem zuckrigen Namen.
Sorten:
Bobo: sehr gute Sorte, 70/80 cm hoch/breit, kompakte, straff aufrecht und sehr standfest mit kleinen Bättern, weiße Blüte
Candelight: ausgezeichnete Sorte, 90/90 cm hoch/breit, straff aufrecht und sehr standfest, große Blüten, im Abblühen rosa-rot verfärbend
Diamont Rouge: sehr gute Sorte, 80/100 cm hoch/breit, aufrechter, etwas überhängender Wuchs, ausreichend standfest, große Blüten, weiß aufblühend und zu einem tiefen Himbeerton wechselnd. Bis in den Frühwinter bleibt eine wein- bis rostrote Trockenrispe erhalten. Orange-rotes Herbstlaub.
Early Sensation: ausgezeichnete Sorte, 110/115 cm hoch/breit, aufrecht und standfest, rundliche, wenig zugespitzte Blüten, früh rosa-rot verfärbend, starker Ansatz zierender Fruchtstände
Fire Light: aufrechter Wuchs, gut standfest, große Blüten, weiß aufblühend und zu einem tiefen Himbeerrot wechselnd. Bis in den Frühwinter bleibt eine wein- bis rostrote Trockenrispe erhalten.
Grandiflora: entbehrliche Sorte, 90/120 cm hoch/breit, aufrecht-überhängend und mäßig standfest, mit bis zu 35 cm langen, weißen Blütenrispen
Greenspire: große Blütenrispen, sterile Blüten grün, fertile Blüten weiß
Kyushu: ausgezeichnete Sorte, 135/130 cm hoch/breit, sehr große, creme-weiße, duftende Blüten, gute Bienenweide
Levana: sehr gute Sorte, 140/140 cm hoch/breit, sehr große Blüten
'Limelight': ausgezeichnete Sorte, 125/140 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später creme-weiße, rundliche, mittelgroße Blüten, gute Bienenweide
Magical Candle: ausgezeichnete Sorte, 135/130 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später creme-weiße, ovale, mittelgroße bis große Blüten
Magical Fire: ausgezeichnete Sorte, 90/125 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später creme-weiße und im Abblühen rosa, große Blüten
Magical Flame: ausgezeichnete Sorte, 90/115 cm hoch/breit, zunächst creme-weiße und rasch rosa verfärbende, im Abblühen rosa-rote, mittelgroße Blüten, rötlich-braune Triebe
Magical Moonlight: sehr gute Sorte, 115/125 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später creme-weiße, sehr große Blüten
Phantom: ausgezeichnete Sorte, 115/125 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später weiße, große Blüten
Pinky Winky: ausgezeichnete Sorte, 110/100 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später creme-weiße, rasch rosa verfärbende, im Abblühen rosa-rote, große Blüten
Silver Dollar: sehr gute Sorte, 95/115 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später weiße und im Abblühen zart-rosa, große Blüten
Sundae Fraise: sehr gute Sorte, 95/125 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später weiße und rasch rosa verfärbende, große Blüten, sehr große Blüten
Tardiva: spät blühend, kleinere weiße Blütenrispen
Unique: wie 'Grandifora', etwas frühere Blüte
Vanille Fraise: sehr gute Sorte, 120/145 cm hoch/breit, grünlich-weiß aufblühende, später creme-weiße, dann weiße und rosa, später tief-rosa verfärbende, sehr große Blüten
Wim's Red: ausgezeichnete Sorte, 110/125 cm hoch/breit, weiß aufblühende, später später kräftig rosa verfärbende große Blüten, gute Bienenweide
Bewertungen auf Basis der Ergbnisse des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung 2013-2016