Hippophae rhamnoides // Sanddorn, Weidendorn

Familie Elaeagnaceae, Ölweidengewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Hippophae rhamnoides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Hippophae rhamnoides: Das natürliche Verbreitungsgebiet des Sanddorns umfasst ganz Europa, wobei die Vorkommen im Osten im Baltikum und in der Ukraine auslaufen.

In Norddeutschland gibt es urwüchsige Populationen an der Ostseeküste und in den noch nicht entkalkten Dünen der Ostfriesischen Inseln sowie in den Stromtälern des Alpenvorlandes.

In den anderen deutschen Naturräumen gilt Hippophae rhamnoides als eingebürgerter Neophyt.

Bevorzugte Standorte sind warm-vollsonnige, stickstoffarme, sandig-kiesige Rohböden mit hoher Basenversorgung.

Die Wasserversorgung an typischen Standorten wie Kiesgruben oder die Schotterbänke von Gebirgsbächen ist oftmals stark schwankend.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (6)  Kontinentalität (6)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)



Hippophae rhamnoides zusammen mit (Rosa spinosissima). Die beiden kennen sich auch von Naturstandorten der Meeresdünen.

Beschreibung: Hippophae rhamnoides ist ein sommergrüner, bis 6 m hoher Großstrauch, der aus einem weitstreichenden, dichten Wurzelsystem zahlreiche Neutriebe entwickelt und so zügig flächenhafte, undurchdringliche Dornengebüsche bildet.

Die lanzettlichen Blätter sind derb und silbrig-grün.

Die Blüte im März/April ist sehr unscheinbar, die orange-roten Früchte dagegen zierend und bis in den Spätherbst haftend. Sie können zu Saft verarbeitet werden. Wo ein echtes Verwertungsinteresse besteht, empfehlen sich rein weibliche, stark fruchtende Sorten.

Verwendungshinweise: Der Sanddorn wird aufgrund seiner Anspruchslosigkeit gerne in pflegefreien öffentlichen Grünanlagen und im Straßenbegleitgrün eingesetzt.

Wegen seiner bodenbefestigenden Eigenschaften spielt er auch bei der Sicherung von Böschungen eine ingenieurbiologisch bedeutsame Rolle.

In anspruchsvolleren Gestaltungsansäzen ist die Art schwieriger verwertbar und wegen des starken Ausbreitungsdrangs auch oft problematisch. In jedem Fall sollte ausreichend Platz zur Verfügung stehen! Im Umfeld reduzierter Architektur wirken die gelb-orangenen Früchte oft unpassend. Für solche Zwecke kann man auf männliche, nicht fruchtende Sorten zurückgreifen.

Man könnte z.B. erwägen, den Sanddorn mit einer Wurzelsperre versehen in Kiesgärten oder steppenartigen Pflanzungen als Solitärgehölz einzubinden. Mit der Silber-Ölweide (Elaeagnus commutata) gibt es dazu eine optisch überzeugende, aber ebenfalls expansive Alternative hierfür.

Es gibt eine Reihe von Sorten, von denen sich aber die meisten nicht entscheidend von der botanischen Art unterschieden. Eine Ausnahme stellt allerdings die kompakte, weniger ausbreitungsfreudige 'Hikul' dar. Sie bildet dichte, bis etwa 1,5 m hohe Silberwolken, die sich vielfältig selbst in kleineren Anlagen einsetzen lassen.



'Hikul' als form- und farbschönes Strukturelement in einer Mittelinsel.

Kultur: Der Sanddorn ist auf humusarmen Rohböden vitaler und entwickelt einen natürlicheren Habitus. Auf humosen Substraten ist er dagegen nur eingeschränkt ausdauernd.

Ansonsten ist er nach der Etablierung anspruchslos und übersteht Trockenphasen klaglos.

In schattigen Lagen kümmert er.

Sorten:
  • Hergo: rein weiblich blühende Fruchtsorte (mind. ein männlich/zwittrig blühendes Exemplar erforderlich), 450/250 cm hoch/breit, mittelwüchsig
  • Hikul: sehr dicht verzweigte, kurztriebige Auslese, 200/150 cm breit/hoch, trägwüchsig, geringer Fruchtansatz, überschaubarer Ausbreitungsdrang, etwa dreifach teurer als die Art
  • Leikora: rein weiblich blühende Fruchtsorte (mind. ein männlich/zwittrig blühendes Exemplar erforderlich), orangene, rel. große Früchte, 350/250 cm hoch/breit, mittelwüchsig
  • Pollmix: rein männliche Blüten, kein Fruchtansatz, 350/250 hoch/breit, mittelwüchsig, fast doppelt so teuer wie die Art

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