Hieracium aurantiacum (Pilosella aurantiaca) // Orangerotes Habichtskraut

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Hieracium aurantiacum (Pilosella aurantiaca)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Hieracium aurantiacum (Pilosella aurantiaca)

Das Orangerote Habichtskraut ist natürlicherweise in allen europäischen Gebirgsregionen von den Tallagen bis in alpine Stufen anzutreffen.

In Nordamerika ist Hieracium aurantiacum weit verbreitet eingebürgert und auch in Zentral-Asien und West-Sibirien, Japan und dem Osten Australiens ist sie stellenweise eingebürgert.

In Deutschland ist die Art nur in den bayerischen Alpen urwüchsig. Die beliebte Gartenpflanze ist aber in nahezu allen Landschaftsräumen in (voll-)sonnigen, basenarmen und v.a. sehr stickstoffarmen Wiesengesellschaften eingebürgert. In der Schweiz ist sie in allen Naturräumen mehr oder weniger häufig.



Hieracium aurantiacum in einem relativ intensiv beweideten Gebirgsrasen

Hieracium aurantiacum ist eine Kennart der bodensauren und nährstoffarmen Borstgras-Rasen in frischen, meist wechselfeuchten Ausprägungen. Die ausgesprochen lichthungrige Art kommt aber auch in etwas nahrhafteren Hochgrasfluren der Gebirge vor.

Auf stickstoffreicheren Fettweiden und Fettwiesen profitiert die Art vom selektiven Konkurrenzvorteil des Verbisses bzw. der regelmäßigen Mahd, der die niedrige Rosettenpflanze kaum schädigt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (3)  Kontinentalität (5)  Feuchte (5)  Reaktion (4)  Stickstoff (2)



Im Gebirgsrasen in Gesellschaft von Silene vulgaris und Trifolium repens

Beschreibung
Das Orangerote Habichtskraut bildet niedrige, stark ausläufertreibende Rosetten und wächst dadurch locker bodendeckend. Die sommergrünen Blätter sind stark behaart.

Die leuchtend orangefarbenen Blüten erscheinen an langen, bis 40 cm hohen Stielen von Juni bis August. Die Samen sind mit einem schirmartigen Pappus versehen, der zur effektiven Windverbreitung befähigt.

Möglicherweise ist "Pilosella aurantiaca" die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung. Dies spiegelt sich im Handel aber nicht wieder.



Am Wegesrand in den österreichischen Alpen mit Campanula rotundifolia, Pestwurz und dem silbrigen Gnaphalium norvegicum

Verwendungshinweise
Hieracium aurantiacum ist eine häufig in Privatgärten eingesetzte Art und in den meisten Gartensituationen wenig inspirierend.

Eigentlich gehört sie in das naturhafte, wiesenartige Alpinarium. Allerdings weckt sie ob der breiten Anwendungsweise kaum noch alpine Assoziationen. Es besteht entsprechend immer die Gefahr, dass sie als Fehlbesetzung wahrgenommen wird.

Gartenwürdige Partner der stickstoffarmen Gebirgsrasen wären z.B. als wintergrüne Matrix Nardus stricta und blühende Aspekte wie Arnica montana, die leider kaum gehandelte Campanula barbata, Geum montanum), Antennaria dioica oder Stachys officinalis.



Die Verbindung mit Wald-Farnen wie dem Echten Wurmfarn ist etwas befremdlich, versinnbildlicht aber die Bandbreite der Gartenverwendung.

Kultur
In sonnigen, zwei- bis dreischürigen Rasen/Wiesen auf kalkarmen Substraten hält sich das Orangerote Habichtskraut ohne weitere Unterstützung zuverlässig.

Verschattung macht ihr dagegen überall rasch zu schaffen.

Bilder





















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
bodendeckend
15-30 cm Höhe
30-60 cm Höhe
orange
Juli
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
frisch
wechselfeucht
vollsonnig
sonnig
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
durchlässiger Lehm
Lehm
humos
poröser Schotter
stark sauer
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
sehr arme Böden
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Mittelgebirge (montan)
alpin
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
befriedigend
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Frischwiesen
Trockenrasen Alpine Felsfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Bodensaure Borstgrasrasen
Silikat
Ländlicher Garten
Steingarten/Alpinum
Gründächer
Substratstärke über 15 cm
Wiese/Prärie
Hauptsortiment
sommergrün
Lebensbereich
Alpinum
Wiesen