Helleborus dumetorum // Dunkelrote Nieswurz, Hecken-Nieswurz

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Helleborus dumetorum

Die Hecken-Nieswurz stammt aus dem westlichen Balkan und der süd-östlichen Alpenregion sowie den Karparten.

Die Dunkelrote Nieswurz wächst in stickstoffärmern, mäßig trockenen bis frischen Kalk-Buchen-Wäldern. Diese Wälder sind schwachwüchsig und die Buche erreicht hier nicht den alles verschattenden Kronenschluss, wie er auf günstigeren Standorten eintritt. Die Krautschicht kommt dadurch ganzjährig in milden Lichtgenuss.

Die Dunkelrote Nieswurz in einer naturhaften Waldkrautschicht.

Beschreibung
Helleborus dumetorum blüht in der Stammform grünlich-gelb. Nur Unterart Helleborus dumetorum ssp. atrorubens entwickelt violett-rötlichen Blüten im März/April.

Die handförmig gefiederten, dunkelgrünen Laubblätter ziehen im Winter meist ein, treiben aber noch während der Blüte im Vorfrühling wieder aus. Die Hochblätter der Blütenstände übernehmen kurzzeitig dann alleine die Photosynthese. Die Pflanze ist dadurch wintergrün bzw. nur für kurze Zeit nicht sichtbar.

Im Laufe der Jahre können die Horste durch kurze Rhizome recht stattlich in die Breite wachsen und 30 cm Höhe erreichen.

Die Pflanzen sind in allen Teilen extrem giftig und können bei Verzehr zum Tode führen.

Die Art ist im Handel nur mit etwas Mühe erhältlich und meist auch nur in Form der Dunkelroten Nieswurz. Sie ist der bekannteren, weiß blühenden Christrose (Helleborus niger) bzw. den bräunlich-violett blühenden Garten-Nieswurzen (Helleborus x hybridus) habituell recht ähnlich.

Verwendungshinweise
Die Hecken-Nieswurz ist eine gute Art für naturnahe, stickstoffärmere Waldgärten und absonnige Lagen in Alpinarien oder in mediterranen Gärten.

Generell kommen Nieswurze besser als Streupflanzen im sehr weitläufigen Verbund denn in klassischer Gruppenpflanzung zur Geltung.

Für naturhafte Situationen stehen einige interessante Partnern wie Lorbeer-Seidelbast (Daphne laureola) oder Echtem Seidelbast (Daphne mezereum), Mäusedorn (Ruscus aculeatus) oder Siebenbürger Leberblümchen  (Hepatica transsilvanica) für ungewöhnliche Unterpflanzungen von Laubbäumen bereit.

Kultur
Aufgrund ihrer Schatten- und Wurzeldruckverträglichkeit ist die Art mit überschaubarem Aufwand dauerhaft zu kultivieren.

Auf nahrhaften, frischen Böden ohne Wurzelkonkurrenz ist die Entwicklung üppiger, es leidet allerdings die Ausdauer ein wenig.

Für die gezielte Aussaat verwendet man nur frisch ausgereiftes Saatgut, da die Keimfähigkeit rasch nachlässt. Zur Unterbrechung der Keimruhe benötigt der Samen zunächst eine etwa achtwöchige Warmphase bei gleichmäßiger Substratfeuchte. Danach verfährt man weiter wie bei den Kaltkeimer.

Sorten:
  • ssp. atrorubens: Unterart mit kräftig rötlichen Blüten (handelsüblich)
  • Bilder






    ssp. atrorubens



    ssp. atrorubens