Naturstandort:
Die Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia) kommt in den alpinen Regionen von den Pyrenäen bis zum Balkan und den Kalkalpen vor.
In Deutschland ist sie in den Bayerischen Alpen recht häufig. Als Schwemmlinge gelangt sie über die Alpenflüsse auch in tiefere Lagen des Alpenvorlandes.
Aif Kalkfelsen und Kalkschotter wirkt Globularia cordifolia am überzeugendsten - v.a. wenn sie größere Rasen bilden darf.
Die Herzblättrige Kugelblume bevorzugt vollsonnige, mäßig trockene bis frische und stark kalkreiche, ausgesprochen stickstoffarme Standorte.
Sie ist eine Charakterart der alpinen Blaugras-Schotterasen auf felsigen Untergründen, oft auch auf dünnen Humusdecken über massiven Kalkfelsen.
Daneben kommt Globularia cordifolia aber auch regelmäig in den Kiesschwemmböden vor Gletschern und Alpenflüsse, in sonnenexponierten Felsspalten und extensiv beweideten Trespen-Halbtrockenrasen der hochmontanen Stufe vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)
Licht (9) Temperatur (3) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (9) Stickstoff (2)
Beschreibung
Globularia cordifolia bildet kaum 10 cm hohe, immergrüne Teppiche aus einer Vielzahl von ausläufertreibenden Rosetten.
Die kugeligen, hell violett-blauen Blüten erscheinen von Anfang Mai bis Anfang Juni.
Verwendungshinweise
Die Herzblättrige Kugelblume ist eine sehr gute Art für das Alpinum.
Sie ist besonders gut geeignet zum Überwachsen von größeren Felsen aus humos-erdgefüllten Felsspalten heraus.
Kultur
An den beschriebenen Extremstandorten ist die Art nach der Etablierung sogar recht konkurrenzfähig gegen das Aufkommen von Wildkräutern.
Im Tiefland sind die gewünschten vollsonnigen Standorte oft etwas zu warm. Möglichst luftige Lagen helfen, Hitzestaus zu vermeiden.
Die ganz ähnliche Globularia nudicaulis (Nacktstengelige Kugelblume) ist für die gärtnerische Verwendung in tieferen Lagen etwas robuster und damit im Konkurrenzkampf ein wenig pflegeleichter.