Geranium macrorrhizum // Balkan-Storchschnabel, Immergrüner Storchschnabel
Beschreibung
Naturstandort von Geranium macrorrhizum
Der Balkan-Storchschnabel ist vom Frankreich bis zum Balkan von der collinen Stufe bis in subalpine Höhenlagen verbreitet. In Deutschland, der Schweiz, Benelux und Groß-Brittannien ist die Art stellenweise in trocken-warmen, mäßig nahrhaften Waldsäumen und Waldlichtungen ein eingebürgerter oder in Einbürgerung befindlicher Neophyt.

'Czakor' trifft hier auf den ebenfalls hartnäckigen Kleinen Kaukasus-Beinwell.
Im natürlichen Verbreitungsgebiet fallen die Niederschläge vorrangig im Winterhalbjahr, während die Sommer von längeren Trockenperioden geprägt sind.
Geranium macrorrhizum wächst in basenreicheren, stickstoffärmeren Schotter- und Felsstandorten in kühleren, mäßig trockenen bis frischen, dann aber zumindest sommertrockenen Lagen. Er besiedelt halbschattige bis licht schattige Gehölzränder und absonnige, steile Schotterhänge.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (3) Temperatur (3) Kontinentalität (7) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (4)

Geranium macrorrhizum besticht weniger durch seine Blütenfülle, als durch seinen fast ganzjährig dichten Wuchs. Der Bärenfell-Schwingel versucht, sich auf das Pflaster zu retten, was aber ohne Hilfe nicht erfolgversprechend ist.
Beschreibung
Der Balkan-Storchschnabel ist ein wüchsiger, 30 bis 40 cm hoher Flächendecker.
Der zart-rosa bis pinke Blütenflor erscheint von Mai bis Juli. Die Blüten sind vergleichsweise klein und erscheinen nicht sonderlich üppig.
Das Laub ist in den meisten Regionen Mitteleuropas wintergrün. In ausgesprochen rauhen Lagen fällt es spät im Winter, in milden Regionen ist es dagegen praktisch immergrün. Bei Berührung verströmt es einen intensiven, würzigen Duft, der von empfindlichen Nasen auch als unangenehm empfunden werden kann.
Der Balkan-Storchschnabel ist eine der beiden Elternarten des robusten und beliebten Cambride-Storchschnabels (Geranium x cantabrigiense). Die zweite Elternart, der Dalmatinische Storchschnabel (Geranium dalmaticum) sorgt für mehr Liebreiz in der Anmutung, während der Balkan-Storchschnabel die Härte und Durchsetzungskraft in die Hybride einbringt.
Verwendungshinweise
Geranium macrorrhizum ist die Standardlösung für alle schwierigen Lagen in pflegeextensiven Grünanlagen.
Für hochwertige Anlagen ist die Art in der Ausstrahlung etwas schwierig, ihr Einsatzspektrum bleibt eher auf pflegeextensive öffentliche und halböffentliche Grünanlagen bzw. das Straßenbegleitgrün (Baumscheiben) beschränkt. Hier leistet sie aber gute, in Anbetracht der oft unmöglichen Standortbedingungen sogar beeindruckende Dienste.
In weitläufigen Alpinarien, wenn Geranium macrorrhizum sich an größere Felsen anschmiegen darf, besteht die Möglichkeit, einen frischen, unbefangenen Blick für die Art zu entwickeln.

Naturhaft-felsige Situationen können die üblichen Sehgewohnheiten auf den Balkan-Storchschnabel brechen.
Kultur
Die Art ist ungewöhnlich anspruchslos und durchsetzungsfähig, nach dem Bestandsschluss lässt der dichte Wuchs kaum noch Wildkräuter aufkommen. Auf weniger limitierten, d.h. frischen und stickstoffreichen Standorten wirkt das Laub oft mastig.
Gegenüber kräftigen, konkurrenzstarken Hochstauden ist die Art duldsam, alle anderen Stauden werden verdrängt.
Eine Kombination mit Hedera helix (Efeu) ist in etwas verschatteten Lagen möglich und kann vergleichsweise reizvolle Bilder schaffen.
Die Art kann gleichermaßen an sonnigen Standorten wie im Schatten sommergrüner Gehölze eingesetzt werden. Im Schatten ist der Expansionsdrang eingeschränkt. Wurzeldruck von Großgehölzen beeindruckt Geranium macrorrhizum weniger als die meisten anderen Stauden und kürzere Trockenphasen werden klaglos überstanden.
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'Spessart' gehört zu den beliebtesten Auslesen.
Sorten:
Czakor: purpurrote Blüte, sehr gute Bodenbedeckung
Ingwersen: violettrosa Blüte
Spessart: weiße, zart-rosa angehauchte Blüte, sehr gute Bodenbedeckung
White Ness: weiße Blüte, etwas zarter und weniger expansiv im Wuchs, gut bodendeckend
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Staude Blütenstauden/-Kräuter
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bodendeckend flächendeckend 15-30 cm Höhe 30-60 cm Höhe
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weiß rot rosa violett rosé-weiß
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Juni
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ungiftig
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Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
unbedeutend
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trocken mäßig trocken frisch sommertrocken
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vollsonnig sonnig halbschattig sommerlich schattig absonnig
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stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm Lehm humos poröser Schotter starker Wurzeldruck kalk-/basenreich
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arme Böden mittlere Böden reiche Böden sehr reiche Böden
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Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Mittelgebirge (montan) alpin Südeuropa Süd-Osteuropa Hügelland (collin)
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Liebhaberpflanze Sehr gering Gruppen-Verbands-Pflanze strukturbildende Matrixpflanze
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Waldgarten öffentliches Grün Straßenbegleitgrün Grünanlagen geringer Pflegestufe Grünanlagen hoher Pflegestufe Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
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Hauptsortiment
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Belaubung |
Lebensbereich |
winter-/immergrün
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Alpinum Felssteppen Gehölzrand/Staudenfluren
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