Genista radiata // Kugel-Ginster, Strahlen-Ginster
Beschreibung
Naturstandort von Genista radiata
Der Kugel-Ginster kommt von den Pyrenäen bis in die Süd-Alpen sowie auf dem gesamten Balkan und in den Karpaten vor. In der Süd-Schweiz
gibt es urwüchsige Vorkommen im Tal der Rhone und am Lac de Neuchatel.
Genista radiata macht sich in Alpinarien und Felssteppen besonders gut.
Genista radiata wächst in felsigen, (voll-)sonnigen Bergsteppen und subalpinen Kalkheiden. In der Schweiz ist er eine Kennart der trockenwarmen Berberitzengebüsche.
Die skelettreich-durchlässigen Substraten sind mehr oder weniger mäßig trocken. Der Kugel-Ginster besiedelt vorrangig stickstoffarme, stark alkalische bis neutrale Schotterböden.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (3) Kontinentalität (6) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (4)
Beschreibung
Der langsam wachsende Kugel-Ginster erreicht im Alter Höhen von bis zu 80 cm und Breiten von 120 (150) cm.
Die Art wirft die kleinen Laubblätter teilweise schon im Hochsommer ab, bleibt durch die immergrünen, dichten Zweige jedoch grün.
Die typischen, gelben Schmetterlingsblüten erscheinen reich von Mai bis Juni.
Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.
Verwendungshinweise
Genista radiata ist eine im Prinzip spannende Option für sonnige, gut drainierte Alpinarien und Felssteppen oder trockenwarme Gebüsche.
Mit sehr viel Geduld und gärtnerischem Aufwand lassen sich mit dem Kugel-Ginster ungewöhnliche Raumakzentuierungen erzielen. Durch den sehr langsamen Wuchs zieht sich dieser Prozess aber jahrelang hin.
Auch die Entwicklungsstadien können aber ansprechende Bilder liefern, wenn die zunächst große Freiflächen zwischen den Kugel-Ginstern mit niedrigen bis mittelhohen Gräsern und mediterranen Zwerg- und Halbsträuchern aufgefüllt werden.
Am Naturstandort in den Süd-Alpen ist der Kugelginster mit einer Vielzahl bekannter Gartengsträucher wie der Felsenmispel (Amelanchier ovalis), Hecht-Rose (Rosa glauca), Buchsbaum (Buxus sempervirens), Perückenstrauch (Cotinus coggygria) oder dem Gemeinen Liguster (Ligustrum vulgare) vergesellschaftet.
Wenn der Wuchs nicht von alleine so dicht und kompakt gerät, hilft ein gelegentlicher Schnitt der Triebspitzen, um die Verzweiung zu verbessern.
Kultur
Genista radiata ist ziemlich robust und zuverlässig. Lediglich Staunässe wird nicht vertragen, v.a. im Winter kann dies bei der in Mitteleuropa sonst winterharten Art zu Ausfällen führen.
An die Bodenbeschaffenheit werden kaum Ansprüche gestellt, sie kommt mit ärmsten und trockensten Böden aus.
Etablierte Alt-Exemplare benötigen nur noch wenig Pflege, Jungpflanzen sind aufgrund der geringen Höhenentwicklung und der geringen Schattenverträglichkeit lange auf Unterstützung im Kampf mit dem Wildkrautaufkommen angewiesen.
Ohne gelegentlichen Formschnitt ist der Haitus etwas struppiger.