Gaillardia aristata // Prärie-Kokardenblume, Malerblume

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 16.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von

Die Prärie-Kokardenblume ist in der Nordhälfte der USA und in Kanada von der Hügelstufe bis in alpine Höhenlagen verbreitet.



Immer wieder erstaunlich ist der Anblick blühender, in Saft und Kraft stehender Kokardenblumen mitten in verdörrten Trockenwiesen. Dieser sicherlich hybride Bestand hält sich nördlich von Berlin schon seit vielen jahren in einer sandigen Straßenböschung.

Gaillardia aristata kommt in (voll-)sonnigen, trockenen Prärien,  in lichten Espen- und Kiefern-Vorwäldern und in trockenen Ruderalfluren vor.

Die höchstens mäßig stickstoffreichen Substrate sind schwach alkalische bis saure Sandböden oder sehr leichte, stark drainierte Lehmböden.

Die Standorte sind regelmäßigem, mitunter auch länger andauerndem Trockenstress ausgesetzt.



Wildformen werden selten kultiviert und wirken etwas zierlicher als die Hybriden.

Beschreibung
Die Kokardenblume ist eine horstige Staude und erreicht Wuchshöhen von etwa 50 cm.

Die Blüten der Wildform sind gelb mit orange-roter Mitte. Die Blütezeit erstreckt sich ungewöhnlich ausdauernd von Anfang Juni bis Mitte Oktober. In weitgehend frostfreien Winterverläufen sieht man manchmal sogar noch mitten im Januar blühende Exemplare.

Die Samenstände sind den Winter hindurch strukturstabil und mit ihrer Kugelform durchaus zierend.

In Handel und Kultur sind Wildformen eher selten anzutreffen. Meist handelt es sich um hybridisierte Sorten insbesondere unter Beteiligung von Gaillarda grandiflora und Gaillardia pulchella. Diese haben im Oberrheintal und in Berlin etablierte neophatische Populationen.

Verwendungshinweise
Die Art hat eigentlich viele Vorteile wie eine außerordentlich lange Blütephase, zierende Samenstände und enorme Trockenheitsresistenz. Außerdem vermittelt sie eine warme, sommerliche Stimmung.

Allerdings wirkt sie aber leider recht plakativ und in ihrer Wirkung eher artifiziell. Betont naturhafte Situationen werden dadurch deutlich konterkariert. Das gilt selbst für Nachbildungen von Kurzgras-Prärien, wo sie ja eigentlich hingehört.



Beeindruckende, fast einfarbige Hybridform ('Burgunder' sehr ähnlich) verwildert in einem halbruderalen Trockenrasen u.a. mit Sedum acre.

In ländlich-romantisierenden Gärten verwandeln sich ihre Nachteile aber in passende Eigenschaften.

Mitunter ist sie auch Bestandteil von Blütenwiesenmischungen. Bei früher Aussaat (oder direkt im Herbst) blühen die Pflanzen oft schon im ersten Jahr.

Kultur
Gaillardia aristata ist eine außergewöhnlich pflegeleichte, und trotz ihrer individuellen Kurzlebigkeit robuste Staude, die sich in sommertrockenen, nicht zu nahrhaften Wiesen und Staudenfluren ohne gärtnerische Unterstüzung hält.

Günstig wirkt sich ausgeprägter Trockenstress aus, der Konkurrenten schädigt und die Vegetationsdecke für die versamungsfreudige Art lückig hält.

Auf besseren Standorten wird sie innerhalb von zwei bis vier Jahren verdrängt.

Auf vegetationsarmen Standorten oder in Neuanlagen ist die Etablierung aus Saatgut eine zuverlässige Methode.



Auch die kugeligen Samenstände sind hübsch anzusehen.

Sorten:
  • Amber Wheels: rein-gelbe Strahlenblüten und braun-orangene Mitte
  • Burgunder: Hybridform mit Gaillarda grandiflora, braun-burgunder-rote Strahlenblüten, gelbe Spitzen teilweise fehlend, braune Mitte
  • Kobold: Hybridform mit Gaillarda grandiflora, nur bis 30 cm hoch, Gel und orange-rote Strahlenblüten, orange-rote Mitte
  • Bilder
























    'Burgunder'



    'Kobold'