Fraxinus ornus // Manna-Esche, Blumen-Esche, Schmuck-Esche
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Fraxinus ornus
Die Manna-Esche stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum, wird aber zur Gewinnung des sirupartigen Saftes seit langem fast im gesamten europäischen Mittelmeeraum sowie der Schweiz, Österreich, Tschechien und Slowakei, Ungarn und Rumänien kultiviert. Mit Ausnahme der als neophytisch eingestuften Vorkommen in Frankreich gilt die Art hier überall als Archaeophyt.
Fraxinus ornus kommt vorrangig in lichten Trockenwäldern und hier v.a. in Flaum-Eichen- und Hopfenbuchenwäldern über flachgründigen Kalkfelsen, oft an Standorten an der Grenze zur Waldfähigkeit vor.
Alte, prächtig entwickelte Manna-Esche.
In Deutschland ist die Manna-Esche in den süd-west-deutschen Weinbauregionen sowie in den mitteldeutschen Bördelandschaften und Berlin in wärmebegünstigten Trockengebüschen vereinzelt eingebürgert. Die Standorte sind bislang aber immer an die Nähe zu menschlichen Siedlungen gebunden. Wobei Standorte an felsigen Steilhängen starke Ähnlichkeit mit naturwüchsigen Wuchsorten haben.
Bevorzugt werden stickstoffarme Kalk-Schotterböden in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (8) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (3)
Die Blüten der Manna-Esche sind ungewöhnlich und verführen zum zweiten Blick.
Beschreibung
Die sommergrüne, trägwüchsige Fraxinus ornus wächst in der Regel als 10 m hoher und etwa 5 m breiter Kleinbaum, seltener auch als mehrstämmiger Großstrauch. Die Krone ist relativ licht.
Die weiße Blüte Ende Mai/Juni überzieht die Krone mit einem dezenten Blütenschleier und verbreitet einen ausgeprägt süßlich-aromatischen Duft.
Das Herbstlaub verfärbt sich in manchen Jahren von warmem Gelb zu einem bräunlichen Violett.
Aus dem durch Trocknung eingedickten Stammsaft wird die zuckrige Manna gewonnen, die medizinische Anwendung bei Magen-Darmerkrankungen findet.
Früchte und Blätter nehmen im Herbst weinrote Farbschläge an.
Verwendungshinweise
Die Manna-Esche ist eine sehr gute, anspruchslose Art für Parkanlagen und große Gärten, Innenhöfe oder Stadtplätze sowie mediterrane Gärten in ausgesprochen warmen Lagen.
Am Naturstandort wird sie in der Strauchschicht insbesondere von Kornelkirsche, Lorbeer-Seidelbast, Strauch-Kronwicke oder Gemeinem Goldregen begleitet. In der lichten Krautschicht finden sich z.B. gerne Edel-Gamander, Christrose oder die Straußblütige Wucherblume ein.
In urbanen Räumen kann die Art auch gut als Straßenbaum verwendet werden.
Aufgrund der geringen Höhe und der Neigung zu kurzen Stämmen sollten ausreichend breite, möglichst unbefestigte Seitenstreifen zur Verfügung stehen.
'Mecsek'ist eine sehr schöne Interpretation des kleinen Straßenbaums mit Kugel-Krone.
Kultur/Pflege von Fraxinus ornus
Trockenphasen und Hitzestress erträgt eine etablierte Manna-Esches klaglos. Staunässe ist dagegen sehr ungünstig.
Außerhalb des Weinbauklimas sollten geschützte Lagen gewählt und winterliche Ungunstlagen wie Kaltluftsammelstellen oder wind-exponierte Standorte gemieden werden.
Ein Befall mit dem Eschentriebsterben ist möglich und äußert sich in sommerlich trockenen Blättern, Ästen und später ganzen Kronenbereichen.
Sorten:
Arie Peters: 8/4 m hoch/breit, eiförmige Krone
Mecsek: nur 5-6 m hoch und 3-4 m breit, kugeliger Kronenaufbau, gold-gelbe Herbstfärbung
Rotterdam: wüchsig, 12/6 m hoch/breit