Festuca valesiaca // Walliser Schwingel
Beschreibung
Naturstandort von Festuca valesiaca
Der Walliser Schwingel ist von Frankreich über ganz Mittel- und Osteuropa und nahezu daas gesamte gemäßigte Asien bis an die chinesisches Pazifikküste verbreitet.
Der Walliser Schafschwingel kommt in Deutschland nur in der Oberrheinischen Tiefebene, dem Thüringer Becken und im Tiefland östlich des Harzes sowie im Elbtal vor.In der Schweiz macht er seinem Trivialnamen alle Ehre und kommt urwüchsig fast nur im Wallis vor.
Festuca valesiaca auf einer Mauerkrone des Kloster Andechs.
Er besiedelt in erster Linie vollsonnige bis sonnige Lagen an kontinental geprägten, südexponierten Hängen. Hier ist er eine Kennart der sommerwarmen Pfriemgras-Steppenrasen. Daneben tritt er auch in Subkontinentalen Halbtrockenrasen auf.
Festuca valesiaca bevorzugt basenreiche, trocken-warme, extrem stickstoffarme Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (7) Kontinentalität (7) Feuchte (2) Reaktion (7) Stickstoff (2)
Var. glaucantha fällt variabel aus, macht sich hier dennoch sehr gut im Vordergrund von Pontechium maculatum.
Beschreibung
Die wintergrüne Festuca valesiaca bildet dichte, rundliche Horste von 30 cm, in Blüte bis 50 cm Höhe.
Die Laubfärbung ist grau-grün, v.a. im Hoch- und Spätsommer auch bläulich bereift.
Der Walliser Schwingel ist eine Kleinart des Schafschwingel-Artenschwarmes (Festuca ovina), zu dem auch der sehr ähnliche Amethyst-Schwingel gehört.
Unaufgeregte, naturhafte Bult-Matrix-Strukturen sind die Stärke der Art.
Verwendungshinweise
Festuca valesiaca ist eine v.a. in naturnahen Steppen- und Trockenrasen sinnvoll einsetzbare Art.
Das Erscheinungsbild der Wildform ist unauffällig. In größeren Gruppen oder flächendeckend als Matrix bildet die bultige Flächenstrucktur aber einen ansprechenden Effekt.
Betont naturhafte Pflanzenkombinationen sind der richtige Einsatzzweck. Am Naturstandort sieht man den Waliser Schwingel z.B. gerne zusammen mit Federgräsern wie dem Rossschweif-Federgras (Stipa tirsa) oder dem Grauscheidigen Federgras (Stipa pennata) und Trockenspezialisten wie dem Kugelköpfigem Lauch (Allium sphaerocephalon), Adonisröschen (Adonis vernalis) oder Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana).
Die Art spielt auch in Landschaftsrasenmischungen für Trockenlagen eine Rolle.
Optisch wesentlich auffälliger und auch in prächtigeren Gestaltungsansätzen wirkungsvoll einsetzbar ist die blau-graue Varietät Festuca valesiaca var. glaucantha. Ähnlich ist die bekanntere Festuca cinerea, die langlebiger it und sich viel moderater versamt.
Zwischen den niedrigen Horsten bleibt viel Raum für die vielen attraktiven Blütenstauden der Magerrasen. Hier wird davon allerdings kein Gebrauch gemacht.
Kultur
Außerhalb der beschriebenen Extremstandorte wird der Walliser Schwingel rasch von wüchsigeren Konkurenten durch Verschattung verdrängt.
Ansonsten ist er aber sehr zuverlässig zu kultivieren. Sämlinge entwickeln sich schon im zweiten Jahr zu ansehnlich blühenden Horsten. Dafür setzt schon im dritten Jahr sichtbare Vergreisung ein.
In Neuanlagen ist eine Etablierung aus Saatgut eine sichere und kostengünstige Option. Die Saat läuft während der gesamten Vegetationsperiode bei gleichmäßiger Feuchtigkeit rasch auf.
Sie Versamungsfreude ist groß und wo immer offene Bodenstellen auftreten, finden sich Sämlinge ein. Bultig gedachte Bestände verdichten sich dadurch rasch zu rasigen Flächen, wenn man nicht jährlich die älteren Horste entfernt.
Festuca valesiaca var. glaucantha birgt viele angenehme Überraschungen und aus der Variabilität sollten unbedingt stabile Formen ausgelesen werden.
Sorten:
var. glaucantha: sehr ansprechend türkis-blau-graue Varietät, in der Höhe sowie dier Blütenform allerdings variabel. Wird zwischen 25 und 40 cm hoch, oft strafff aufrechte Blütenstände, es kommen aber auch bogig überhängende Formen vor
Zwergenkönig: grau-graues Laub, nur 8-10 cm hoch