Festuca ovina // Echter Schafschwingel

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Festuca ovina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Festuca ovina

Der Festuca-ovina-Artenschwarm ist vom Nord-Westen Afrikas über fast ganz Europa bis zur Pazifikküste im Osten und weiter bis nach Alaska und den Nord-Osten der USA verbreitet.

In Deutschland kommt der Echte Schafschwingel weit verbreitet vor, fehlt aber i,mittleren und südlichen Westdeutschland weitgehend und ist auch in Bayern nur verstreut anzutreffen.

Naturhafte Nahbildung eines bodensauren Sandtrockenrasens mit Sand-Strohblume, Mildem Mauerpfeffer, Gewöhnliche Grasnelke, Silbergras und "Solitären" des Schaf-Schwingels.

Festuca ovina tritt von den Tiefebenen bis in alpine Höhen unabhängig von der Bodenreaktion in praktisch allen trocken-warmen, extrem stickstoffarmen Standorten auf. Oft handelt es sich um verhagerte Kuppen oder Böschungen.

Er besiedelt saure Silbergrasfluren bis stark alkalische Trockenrasen, südexponierte Gehölzränder oder montane Polsterseggen- und Kalk-Blaugras-Rasen. Er kommt auch stetig auf kalkreichen Felsstandorten und feinerdearmen, bewegten Kalkschutthalden vor.

Die Standorte sind meist ausgesprochen wärmebegünstigt und vollsonnig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (7)  Kontinentalität (4)  Feuchte (2)  Reaktion (-)  Stickstoff (1)

Festuca ovina in einer mageren, halbruderalen Wiese

Beschreibung
Festuca ovina bildet wintergrüne, dichte Horste von 20 bis 30 cm, in Blüte bis 50 cm Höhe. Die Hauptblütezeit liegt im Juni.

Die Samenstände lösen sich je nach Formenkreis bis zum Spätsommer weitgehend auf oder bleiben bis tief in den Winter hinein zierend strukturstabil.

Die Laubfärbung ist aufgrund der zahlreichen Unterarten recht variabel und reicht von grasgrün über grau-grün bis hin zu bläulichen Farbstichen.

Im Handel werden vorrangig silbrig-grüne Auslesen angeboten, die dann Ähnlichkeit mit Festuca cinerea haben.

Verwendungshinweise
Die Art spielt in Landschaftsrasenmischungen für Trockenlagen eine bedeutende Rolle.

In der Gartenkultur ist sie kaum anzutreffen. Das liegt sicherlich an ihrer enormen Selbstversamung, die innerhalb kurzer Zeit die nach der Pflanzung attraktive Bultstruktur in einen effektarmen Rasen verwandelt.

Die einzig sinnvolle gärtnerische Einsatzmöglichkeit besteht auf extrem stickstoffarmen und trockenen Sanden. Hier keimt sogar der Schafschwingell fast gar nicht und bildet eine hübsche Matrix aus kleinen Horsten.

Als Kombinationspartner kommen dann aber nur Extremisten der mageren Volltrockenrasen in Frage.

Der Austrieb im Frühling ist frisch grün.

Das Erscheinungsbild der botanischen Arten ist insgesamt eher unscheinbar, es gibt aber die eine oder andere effektvollere Auslesen.

Bei vielen Exemplaren sind zudem die Samenstände bis tief in den Winter hinein strukturstabil und zierend, was bei der vergleichsweise frühen Blüte nicht selbstverständlch ist. Ansprechend ist auch der zarte Kontrast zwischen dem bläulich-grau-grünem Laub und den hell-strohigen Samenständen.

Aufgrund des Formenreichtums der Art kann man aber im Vorfeld die tatsächlichen Eigenschaften von Wildformen nur schwer abschätzen.

Festuca ovina ssp. glauca bringt das Blattblau am deutlichsten hervor, gehört aber zu Festuca glauca .

Kultur
Auf armen, trockenen und sonnigen Standorten ist der Schafschwingel ohne nennenswerten Aufwand zu kultivieren. Leider bildet er durch Selbstaussaat rasch rasige Bestände, die nicht den Reiz horstiger Einzelexemplare entfalten. Will man die Zierwirkung horstiger Einzelexemplare erhalten, steigt der Pflegeaufwand stark an. Besser setzt man ihn auf extrem mageren, trockenen Sandstandorten ein (s.o.).

Auf konkurrenzarmen Mineralböden versamt er sich sehr willig. Die Sämlinge sind in den Wuchseigenschaften recht unterschiedlich veranlagt. Es lohnt sich, nur solche Sämlinge zu dulden, die eine ansprechende Laubfärbung mit sehr haltbaren Samenständen kombinieren.

Auf bessere Wasser- und Stickstoffversorgung reagiert die Art positiv und wüchsig, ohne einen unnatürlichen oder weniger standfesten Habitus zu entwickeln.

Sorten:
  • Eisvogel: silbrig-blau-grünes Laub, 20 bis 30 cm hoch (Handelsstandard)
  • ssp. glauca: Wildform mit stärkeren Blau- und Grauanteilen im Laub, die wohl besser der eigenständigen Art Festuca glauca zugeordnet wird.
  • Bilder


















    ssp. glauca

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    horstartig
    15-30 cm Höhe
    gelblich-grün
    Juni
    blau-grün
    grau-grün
    silbrig
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Sibirien
    Zentral-Asien
    befriedigend
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    strukturbildende Matrixpflanze
    verträglich
    Trockenrasen Alpine Felsfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Sandtrockenrasen
    Steppenrasen
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Dünen
    Silikat
    Kalk
    Trockene Sandheiden
    Besenginsterheiden
    Wacholdergebüsche
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Heidegarten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    zierende Winterstruktur
    winter-/immergrün
    Alpinum
    Wiesen
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren